Aka

"Ja, ich habe Bekanntschaften in allen Ländern. Und was genau soll mich davon abhalten hierherzukommen? Ich wollte nun einmal hierher und bin hierher gekommen. Punkt.", meinte der Dunkelhaarige gelassen.

"Ich hasse dich", brummte Tokomi. Wenn auch nicht so sehr wie die drei Personen dort unten vor dem Feuer. "Wie lange brauchst du mich noch für deinen Schmarren? Ich hab keinen Bock mehr." Mariko umlegen würde er doch wohl auch ohne ihn können.

"Du wirst dein Päuschen schon noch bekommen, keine Sorge"
Dass alle immer gleich jede einzelheit wissen mussten. Pah!
Die gingen nur ihn etwas an. Die hatte nicht zu interessieren wie wann und wo er sie entlassen, oder gar töten würde. Die hatten derweil noch zu funktionieren. Danach konnten sie Fragen stellen.

"Und was soll ich bis dahin tun? Rumhocken und mich mit Mariko zoffen? Nein danke, da verpiss ich mich lieber gleich." Tokomi erhob sich von seinem Platz und wandte sich zu Rokudo und Keiji um. Letzterer verzog innerlich das Gesicht. Den Ausdruck in Tokomis Augen kannte er noch verdammt gut. Und gleichzeitig spürte er, dass Tokomi nicht mehr auf ihn hören würde, wenn er ihn davon abhalten wollte, den Streit vom Zaun zu brechen.

"Tus nicht", meinte Rokudo daraufhin bloß.
Aha, was wurde das denn jetzt? EIn ´Ich probier mal eben aus, ob du nachgelassen hast´?
Na dann konnte sich Tokomi darauf verlassen, dass er nicht nachgelassen hatte.
Das war in seinem Beruf leider tödlich. Aber es half auch dabei sich an der Spitze festklammern zu wollen.
Niemand wollte abstürzen.
"Es würde dir nicht gut tun"

"Tse, als ob. Ich kann diese ganze verfluchte Stadt in Schutt und Asche legen, wenn ich will."
"Nein, kannst du nicht, da steht mein Haus!"
"Klappe Kei!" War ja ohnehin geblufft. Er konnte bestimmt einen schönen Teil so zerstören, aber nicht die ganze Stadt und es schien auch gerade kein Gewitter anzukommen, das ihm hätte helfen können. Das Problem an Rokudo war: Als Nutzer des Hyotons beherrschte er zwangsläufig auch die Windnatur, Tokomis einzige Schwäche. An sich noch lange kein Beweis, dass Rokudo ihm wirklich überlegen wäre, aber genauer betrachtet war es wohl doch nur ein Haufen unnötiger Ärger. Ausserdem hatte er heute schon etwas in die Luft gejagt.
Also murmelte er schliesslich: "Ach, na schön." Die angestaute Spannung um ihn löste sich weitgehend. Auf Keijis Gesicht zeigte sich daraufhin sowas wie ein Schmunzeln. Tokomi war ja doch erwachsener geworden. Zumindest ein bisschen.

Na immerhin, ging doch. So war Tokomi brav und anständig.
Und Rokudo war zufrieden.
"Brav", meinte er bloß.

Skeptisch blickte Keiji vom einen zum anderen und fragte dann: "Wie lange werdet ihr hier sein?" Er wollte also schon wissen, wie lange noch mit seinem besten Kumpel und eventuellen, mit ihm verknüpften, Wutanfällen und Anschlägen zu rechnen war.

"Ein paar Tage", gab Rokudo darauf zurück. Er wusste es selbst nicht genau. Dann wann er fertig war eben. Und das konnte unterschiedlich lange dauern.
Marikos Lebenszeit wurde also nur durch seine Launen begrenzt. Und gerade hatte er keine Lust sich bei jemandem zu melden, oder zu arbeiten.

Tokomis stiess seufzend die Luft aus und blickte kurz über die Schulter, zurück zu den prasselnden Flammen, die sich noch immer nicht löschen lassen wollten. "Kei, kann ich bei dir schlafen?", fragte er dann beinahe schon zaghaft, doch der schüttelte den Kopf. "Ich bin in der Schule. Und dann musst du Langschläfer das morgen meinen restlichen Mitbewohnern selber erklären und das... nein, besser nicht."
"Hm. Schon gut, dann sehen wir uns am Abend." Der folgende Handschlag war sowohl Verabschiedung als auch Versprechen, ehe die beiden sich voneinander abwandten und Keiji das Dach recht rasch verliess.
Tokomi warf Rokudo nochmal stumm einen Blick zu, um sich dann auch auf den Rückweg zu ihrer derzeitigen Bleibe zu machen.

Sonzu erwachte am nächsten Morgen mit seinem ungewohnten Gewicht an der Schulter und Kaitos regelmässigen Atemzügen im Ohr. Vorsichtig löste er den Griff des Silberhaarigen, um ihn nicht gleich zu wecken und schlich sich dann zum Bad, im Vorbeigehen nach der Tüte greifend, die Kaito ihm gestern mitgebracht hatte. Es schien tatsächlich zu passen und war auch meist schön neutral von den Farben her, sodass er beschloss, doch einfach mal zu nehmen, was ihm gegeben wurde.
Während er sich umzog, testete er vorsichtig aus, wozu er sich geistig schon wieder im Stande fühlte und als er Mariko irgendwo in der Nähe erfühlte, stupste er sie sanft an, um sie nicht zu erschrecken. ~Hi...~

Mariko war augenblicklich putzmunter, als Sonzus Geist ihren sachte berührte. ~Sonzu!~, rief sie freudig aus und ein strahlendes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Sie vermisste ihn. Obwohl sie nur ein bis zwei Türen auseinander waren. Es war verrückt.
~Guten Morgen~, wünschte sie ihm.
Wie gerne sie ihn in den Arm nehmen würde. Wirklich in den Arm nehmen, nicht nur ein Hauch von der Berührung, sie wollte ihn wieder ganz bei sich haben!
~Geht es dir schon besser?~wollte sie dann als nächstes wissen.

~Hm ja, nur noch Kopfschmerzen und leichter Schwindel. Ich denk, ich hab's überstanden.~ Auch wenn er sich noch immer einfach kraftlos fühlte, er konnte stehen und denken, folglich ging es ihm gut genug.
Dennoch hockte er sich neben dem Waschbecken auf den Boden und lehnte sich an die Wand. Er spürte die Sehnsucht in ihren Gedanken und seufzte leise. Durch die halb offene Tür fiel sein Blick auf den schlafenden Kaito. ~Mariko, was tun wir jetzt?~

Die Blonde zögerte, ehe sie sich aufsetzte und vom Bett erhob. Genug gelegen für heute. Sie trat an das große Fenster des Zimmers und ließ sie die Sonnenstrahlen auf das Gesicht scheinen.
Sie hob die Schultern und ließ sie dann unschlüssig wieder sinken. ~Zugegeben, ganz so rumgesessen bin ich nicht~,meinte sie dann. ~Aber eine wirklich deppensichere Lösung habe ich nicht finden können~

~Da Tokomi wohl bei dir im Zimmer schläft und Kaito bei mir, würde ich sagen, dass die Deppensichere Lösung wohl wäre, den beiden jetzt den Hals umzudrehen und dann gemeinsam abzuhauen, um uns irgendwo zu erholen und uns dann Rokudo vorzuknöpfen.~ In der Theorie jedenfalls. In der Praxis hatten sie unter anderem das Problem von Rokudos leichtem Schlaf. Aber die Reaktion des Schwarzhaarigen wäre vermutlich recht interessant.

~Müssen wir halt leise sein~, brummelte Mariko, die seinen Gedanken auffing. Die Idee war eigentlich gar keine schlechte. Nachdenklich drehte sie den Kopf zu dem schlafenden Tokomi. Und es ginge auch noch ziemlich leicht, so wie die sie unterschätzten.

~Leise und schnell.~ Aber... jetzt gleich? Etwas zweifelnd blickte Sonzu kurz auf seine Hände und dann wieder durch den Türspalt zu Kaito.

~Oh, ich kann dir auch gerne helfen~, meinte Mariko leichthin. Irgendwie musste das doch gehen.
~Viel Optionen haben wir ohnehin nicht~, setzte sie dann dazu.

Hm, offensichtlich war er nicht in der Lage, seine privaten Gedanken von denen zu trennen, die er ihr mitteilen wollte. Na hoffentlich bekam er das bald wieder unter Kontrolle, sonst... äh... Oh man, warum immer er? ~Mariko, ich glaub die Tür ist abgeschlossen und ich hab keine Nadeln mehr. Ich such mal den Schlüssel~, brummte er, um sich wieder auf das Thema zu konzentrieren.

~Tu das, soll ich warten?~,fragte sie. Ansonsten könnte sie ja Tokomi umbringen und dann einfach auf Sonzu vertrauen.
Bloß durfte Rokudo nicht zufällig etwas von Tokomi wollen...

~Nein, beeil dich besser, ich komm schon klar.~ Und selbst wenn Kaito aufwachen sollte, so dürfte es kein Problem werden, den einfach hin zu halten. Sonzu löste die gedankliche Verbindung und begann sich nach dem Zimmerschlüssel umzusehen, nachdem er festgestellt hatte, dass sie Tür wirklich zu war. Ehe er aber so richtig dazu kam, liess ein überraschter Aufschrei ihn zusammenschrecken.
Tokomi hatte nämlich nicht gerade gut geschlafen diese Nacht. Unter anderem auch, weil ihm die Gefahr durch Mariko durchaus bewusst war. Er liess sich nicht so einfach übertölpeln und fühlte sich auch kein bisschen schuldig, als Mariko nun seine Wut vom Vortag abbekam, während er sie auf den Boden drückte.

Doch Mariko gab sich nicht ganz so kampflos geschlagen. Gut, es hatte sie überrascht, dass er wach gewesen war, noch bevor sie über ihm gewesen war.
So rammte sie ihm ihren Ellenbogen in den Bauch und schubste ihn von sich herunter, als er sich zusammenkrümmte.

Tokomi sprang wieder auf, stürzte sich auf seine Gegnerin und rammte sie gegen die Wand, wo er sie ohne zu zögern einmal durchschockte, bis ihr Widerstand erlahmte und noch ein bisschen mehr. War schliesslich nicht sein Problem, wenn sie ihn in einem schlechten Moment erwischte. "Nicht einmal vernünftig ausschlafen lassen kannst du mich", beschwerte er sich knurrig.
Kurzentschlossen packte er Mariko, zog sie zur Tür raus und in Rokudos Zimmer rein. "Morgen. Hier, behalt die gefälligst bei dir, ich hab keine Lust auf nen Mordanschlag jede Nacht!"

Sofort hellwach zuckte Kaito bei Tokomis Aufschrei zusammen und machte auch prompt Bekanntschaft mit dem Zimmerboden, als er vor lauter Schreck aus dem Bett fiel, wobei er fast schon wie ein aufgescheuchtes Kaninchen guckte. "Was zum..?!" Hastig rappelte er sich wieder auf, während seine Hand fast zeitgleich zu seinem Gürtel glitt, an dem er jedoch nicht wie üblicherweise sein Beutel mit den Messern vorfand. Innerlich fluchte Kaito. Der musste wohl noch irgendwo hier im Zimmer rumliegen. Sein misstrauischer Blick fiel auf den, wenige Meter entfernten, Sonzu. Nun galt es möglichst schnell die Situation zu überblicken. "Sonzu? Was ist hier los?", wandte er sich an den Blonden, während er gleichzeitig zu Tokomi Kontakt aufnahm. ~Hey, Baka, lebst du noch? Ich hab dich schreien gehört, was ist passiert?~

~Ach guten Morgen Kaito. Hast du gut geschlafen? Offenbar nicht, sonst wärst du vielleicht auch in der Lage, meine von Marikos Stimme zu unterscheiden!~ Vollidiot. Genervt lehnte Tokomi sich an den Türrahmen.
Arisu war derzeit aus dem Bett gehüpft und trat neugierig zu Mariko, betrachtete die blonde Nukenin forschend. "Was hat sie getan." "Nen zweitklassigen Fluchtversuch gestartet nehm ich an."

Sonzu zuckte Kaito gegenüber ratlos die Schultern. "Das würde ich allerdings auch gerne wissen", murmelte er nervös.

"Ich habe lediglich versucht ihn umzubringen", knurrte Mariko. Scheiße, warum hatte der auch unbedingt so einen verdammt schlechten Schlaf haben müssen? Das war unfair! Sie erwiederte Arisus neugierigen Blick.
Sie hatte keine Lust wegzugucken.
Rokudo betrachtete die Blonde unwillig. "Warum sollte ich mir das denn antun?"