Aka

"Wie man's nimmt, ich vermute ja mal, du liegst weniger bequem", widersprach Tokomi. Was sollte er denn jetzt machen? Wieder loslassen war selbstverständlich keine Option. Irgendwie paralysieren vielleicht...

Sonzu wollte sich auf Arisu stürzen, doch die entwischte ihm ein weiteres mal und hüpfte rückwärts, um wieder Absttand zwischen sie zu bringen. Sonzu atmete bereits ziemlich schwer und presste eine Hand auf die blutende Wunde an seinem Bein. Das hier führte zu nichts, er war nicht in der Lage, Arisu ernsthaften Schaden zuzufügen, ausser durch Zufallstreffer, wobei er allerdings bei jedem dieser Treffer spürbar Energie verlor.
Arisus nächstem Angriff wich er zur Seite aus, sie griff nach seinem Arm, da wirbelte er herum, wickelte dabei seine Kette ab und schlang sie der Jüngeren um den Hals und drückte sie gegen sich. Arisus Kehle entkam ein erstickter Schmerzenslaut, im selben Moment sank Sonzu in die Knie, liess die Kette los und drückte Arisus Kopf zu Boden. Binnen eines Wimpernschlags befand er sich in ihrem Geist, hängte sich mit imaginären Widerhaken daran und bohrte sich unsanft einen Weg hindurch. Den ersten Ebenen ihres Bewusstseins schenkte er kaum Beachtung, grub sich durch ihren Geist und machte erst halt, als er von den wabernden Eindrücken ihres kollektiven Bewusstseins umgeben war. Er nahm eine körperliche Form an, kniete sich hin und legte die Hand auf den Boden. Keine Kette hinderte ihn hier daran, seine volle Kraft zu nutzen. Ein paar Worte und unter seiner Hand begann sich ein Symbol zu bilden, das grösser wurde, je länger Sonzu sprach. Dornige Ranken gruben sich in Arisus Geist, hielten sich dort fest und würden nicht weichen, bis jemand das Siegel brach.
Sonzu zog sich zurück, sein Blick klärte sich, doch Arisu starrte weiter mit glasigen Augen in die Baumkronen. Rasch liess der Blonde von ihr ab und blickte sich nach mariko um, die er jedoch nirgends entdecken konnte. Dafür aber Rokudo ganz in der Nähe. Ach verfluchter Mist!

Unwillkürlich musste Kaito schmunzeln, als er den Ninja erblickte. Da hatte der also die ganze Zeit über gesteckt. "Sieht so aus als hätte auch ich einen Gegner gefunden. Nur weiß ich noch nicht so genau, ob ich mich darüber freuen soll." Mit einem gefährlichen Knurren preschten die Schattenkreaturen erneut nach vorne, begruben Jinu förmlich unter ihrer Masse, während Kaito nun fragend den Kopf zur Seite neigte. "Sei doch so nett und beantworte mir eine winzige Frage..." Ein Klirren erklang, als das Kunai des Silberhaarigen auf die Klinge des Samurai traf, welcher gerade noch rechtzeitig den Angriff hatte abwehren können. "Magst du Spiele?"
Eins musste man dem Rothaarigen ja lassen: Er hatte verdammt gute Reflexe. Doch reichte das, um zu gewinnen? Zugegeben der Silberhaarige war nicht gerade topfit, doch er war schlau. Und zufälliger Weise ein Meister der Illusionen. In der plötzlichen Nähe begegneten sich die Blicke der zwei Kontrahenten und Kaito nutzte diesen Moment aus, um von seinen Fähigkeiten Gebrauch machen zu können. Auch wenn der Silberhaarige seinen Geist nicht beherrschen konnte, konnte er dem Samurai zumindest die Sinne rauben. Und darin war er verdammt gut. Eine plötzliche Finsternis fiel über Ronins Augenlicht her, überdeckte seine Sehkraft und machte ihn somit Blind.
Kaito konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken, während er seinem Gegner einen Hieb in die Magengrube verpasste. Es war doch immer wieder amüsant, sich an anderen auszutoben.

Ronin trat verdattert einen Schritt zurück, blinzelte und rieb sich über die Augen. Kaitos Schlag brachte ihn noch etwas mehr aus dem Konzept. Hilfesuchend umklammerte er sein Katana etwas fester und versuchte sich an seine alten Lektionen zu erinnern. Er und seine Freunde hatten öfters mit verbundenen Augen gekämpft, zum Spass und als Training. Ronin war kein Sensor wie Sonzu, dennoch, Kaito war zu langsam, als dass man ihn hätte überhören können. Kaitos nächstem Schlag wich er aus, stolperte dabei über Kaitos wohl platzierten Fuss, schaffte es, einen Sturz zu verhindern und sich herumzudrehen, wobei er das Katana blitzschnell in die Richtung schwang, in der Kaito sein musste. Er hörte die hastigen Schritte, als sein Gegner auswich. Gut. Dann lag er wenigstens nicht um Meilen daneben.

"Ach komm schon, verdammt. Entscheid dich endlich, was du mit mir anstellst! Dieses Herauszögern ist ja lächerlich", fluchte die Blonde.
Und es nervte sie ziemlich, denn sie fällte Entscheidungen nicht so gern über einen langen
Zeitraum hinweg.

Der Eiskünster hatte alles aufmerksam beobachtet und jetzt schien es ihm an der Zeit zu sein, einzugreifen und Sonzu wieder unter Kontrolle zu bringen. Der hatte Arisu dann gefälligst zu kurieren, aber dalli!
In dem Moment, in dem Sonzu ihn entdeckt hatte, hatte er sich schon in Bewegung befunden und nun griff er nach der Kette, die Sonzu nun wieder locker um Sein Handgelenk hatte, und zog mit einem Kräftigen Ruck daran, um den Blonden auf den Boden zu befördern.

"Meine Güte, na dann halt...", brummte Tokomi. Ungeduldig bis zum geht nicht mehr. Mit einigen wenigen Handgriffen legte Tokomi erstmal Marikos gesamtes Nervensystem lahm, zumindest soweit, dass sie keinen Muskel mehr rühren konnte, dann liess er sie los und erhob sich. Oben am Hang waren vereinzelt Kampfgeräusche zu hören, offenbar war dort die Auseinandersetzung noch voll im Gange. Tokomis Unterstützung wäre bestimmt wünschenswert, doch er war müde und es war noch immer ein 3 gegen 2. Ohne Mariko hatten sie zudem kein Meiton und was konnte Sonzu schon gross tun?
Mit einem leisen Seufzer liess er sich ins Gras sinken und musste der Versuchung widerstehen, sich ganz hinein sinken zu lassen und einfach einzuschlafen. Er musste Mariko zumindest mit einem Auge im Blick behalten.

Sonzu hatte Rokudos Angriff wenig entgegen zu setzen und landete auf dem Boden, wo er aber nicht zu bleiben gedachte. Im Gegenteil, er rappelte sich auf und entriss Rokudo dabei die Kette. Das Ding war lästig, aber die einzige Waffe, die er hatte, da musste es ihm nicht auch noch ständig ein Nachteil sein.

Hastig wich Kaito zur Seite aus, als er das Katana auf sich zuschnellen sah, büßte bis auf eine einzelne Haarsträhne jedoch nichts ein. Es war eben doch etwas ganz anderes zu kämpfen ohne auch nur das geringste sehen zu können. Ein kurzer Blick zu Jinu zeigte ihm, dass der Hund weiterhin mit den Schattenkreaturen zu tun hatte. Der würde noch einige Zeit lang beschäftigt sein. Lächelnd umtänzelte der Nukenin Ronin und wich jedem seiner recht ungenauen Hiebe ohne größere Probleme aus, bevor er erneut zu seinem Kunai griff um den Samurai von hinten anzugreifen.

Mariko biss die Zähne zusammen, als ihre Gliedmaßen seltsam taub wurden. Ein sehr unangenehmes Gefühl, wie sie gerade herausfand. Aber das würde soe nun wohl oder übel ein wenig aushalten müssen. Tokomi war ihr viel zu nahe, als dass jemand ihn unbemerkt überwältigen könnte.
Und wenn sich oj, jemand näherte, der ihm ganz einfach nicht gewachsen war, konnte er ganz einfach sie als lebensgroßes Schild nutzen.
Kurz: Ihre Chance hier als ganz und gar freie Persönlichkeit wieder herauszukommen waren äußerst gering einzuschätzen. Mist aber auch.
Jetzt blieb ihr wohl nichts anderes als abwarten. Und sie mochte warten ja sooo gerne...

Rokudo schnaubte ärgerlich, als ihm die EIsenkette entkam und er ein Stück zurücktaumelte. Sonzu durfte man wohl noch immer nicht unterschätzen. Hatte er auch nicht vor gehabt, er war ja schließlich nicht blöd.
Trotzdem, er sollte Sonzu schnell unter einen Hut bringen und den, sofern möglich, am Boden festnageln. Das wäre wohl das beste für alle.
Nur, wie er das ganz sauber und ohne Weitere Verluste hinbekommen sollte, war eine andere Frage. Zumindest das lieb fragen fiel schon einmal weg. Er bat nicht er tat.
Mit Bittestellungen kam man im Leben nicht weit, pflegte er zu sagen.
Und er wollte ja weiter kommen.
nachdem er sich wieder gefasst hatte, griff er unverzüglich an. Er sollte Sonzu lieber nicht in Versuchung kommen lassen in seinen Geist einzudringen.
Das könnte wohl fatale Folgen haben.
Also beschäftigen.

Sonzu tat Rokudo insofern einen Gefallen, indem er versuchte, möglichst in Bewegung zu bleiben. Rokudos Waffe, die er Momentan am meisten fürchtete, war sein Eis, selbst in dem Bewusstsein, dass Rokudo ihn vermutlich nicht am Boden festfrieren würde, da er eine Attacke auf seinen Geist vermeiden wollte. Dennoch warteten sie beide ständig auf die Gelegenheit, ihre grössten Trümpfe aus zu spielen.
Und doch wich Sonzu eigentlich kontinuierlich zurück. Nicht aus Schwäche, wie er Rokudo glauben machen wollte, sondern um zu Ronin auf zu schliessen. Er spürte und sah auch hin und wieder, dass Kaito ihm Probleme bereitete. Mariko war noch immer nicht zu sehen und er wollte nicht das Risiko eingehen, auch seinen zweiten Verbündeten auf die eine oder andere Weise zu verlieren.
Gerade als Kaito zum Stoss ausholte, überraschte Sonzu Rokudo mit einer Kehrtwende und stürmte Kaito entgegen, um ihn abzufangen. Ein metallisches Klirren ertönte, als Kaitos Kunai an Sonzus aufgewickelter Kette abprallte und zur Seite rutschte, wobei Sonzu nach Kaitos Hand griff, um ihm die Waffe zu entwinden. Ein Sirren ertönte rechts vom ihn in der Luft. "Ronin!", rief Sonzu aus und das Katana stoppte wenige Zentimeter vor seiner Schulter. Der Samurai blickte verwirrt in seine Richtung, doch seine Augen starrten ins leere. Sonzu packte ihn am Ärmel und zog ihn ein paar Schritte von Kaito und auch Rokudo weg, wandte sich herum und hielt ihn mit dem Arm vor seiner Brust zurück. "Nur der Sehsinn?", fragte Sonzu hastig. Ronin nickte unsicher. Sonzu verfluchte Kaito innerlich. Er konnte Ronin ohne einen Augenblick vollster Konzentration da nicht raus helfen. Das könnte genau der eine Augenblick zu lange sein, was er dem Samurai auch telepathisch so mitteilte.

Beinahe wäre schon der Moment, indem Sonzu sich von beiden Gegnern abwandte, der entscheidende gewesen, denn Rokudo sah nicht gerne dabei zu, wie ihm sein Vögelchen entwischte.
Der Eiskünstler war dem Blonden nachgelaufen und hatte derweil einen Wurfstern gezückt, den er jetzt auf Ronin abwarf. Und einen an Sonzu hinterherschickte.
Gleichzeitig griff er die Beiden an, die noch mit den metallischen Geschossen abgelenkt waren.

Kaito musste grinsen. Da Sonzu nun zu Ronin gestoßen war, hatte sich Rokudo persönlich in den Kampf eingemischt. Der Blondi musste ihm anscheinend wirklich viel bedeuten. Welch eine Ehre.
Auch der Silberhaarige beschleunigte jetzt ebenfalls seine Schritte, näherte sich von Rokudos entgegengesetzter Richtung Sonzu und Ronin. Die beiden waren sozusagen engekreist. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein bis sie kleinbei geben würden. Umso besser für den ohnehin geschwächten Silberhaarigen. Der freute sich jetzt schon auf eine gute Portion Schlaf.

Beide schafften es, die Wurfsterne abzuwehren, wurden aber von Rokudos und Kaitos Angriff auseinander getrieben.
~Strategischer Rückzug!~, hörte Sonzu in seinem Kopf. Ronins telepathische Fähigkeiten waren eher beschränkt, aber für sowas kurzes reichte es.
~Aber Mariko...~, widersprach Sonzu, der Rokudos Schlägen auszuweichen versuchte. ~Wo ist sie?~ - ~Irgendwo südwestlich verschwunden, zusammen mit Tokomi.~
Achja, der Blonde war ja auch noch da, dachte Ronin grimmig. Aber wenn Mariko noch nicht wieder zurückgekehrt war, dann war ihr Kampf entweder genauso aussichtslos wie ihrer, oder schon verloren. ~Strategischer Rückzug~, beharrte er deshalb nach kurzer Überlegung. ~Aber...~ - ~Wir können hier nichts tun!~ Ronin stiess einen Pfiff aus und Torinu, der mit den Schattenbestien weniger zu tun hatte, eilte zu ihm. "Bring mich hier raus", raunte Ronin ihm zu und krallte sich in seine Mähne, um aufzusteigen. ~Ronin!~ Der Samurai seufzte. ~Na los, geh sie holen wenn du kannst.~ Torinu zog sich bereits zurück, wobei Ronin, noch immer blind, ihm befahl, Jinu zu helfen. Mit dem Katana versuchte er die Bestien so lange in Schach zu halten, dass Jinu sich freikämpfen konnte, um mit ihnen zu fliehen.
Jetzt verfluchte Sonzu auch den Samurai und Tokomi, Kaito noch ein bisschen mehr und Rokudo sowieso. Er kämpfte sich aus dem Schlagabtausch frei und stürmte dann einfach durch die Mitte durch, auf den gefallenen Baumstamm zu, bei dem er Mariko verloren hatte, gerade als Ronins Pfiff erklungen war, denn bei dem musste Rokudo ja Lunte riechen. Er hörte mindestens einen verfolger hinter sich, aber das war ihm gerade sowas von egal. Rokudo hätte ihn mit auch Shuriken bombardieren können und Sonzu hätte nicht angehalten.
Am Rande des Abhangs musste er abrupt abbremsen, was Tokomi natürlich aufschreckte. Der Dunkelblonde sprang auf und die Blicke der beiden Kontrahenten trafen sich einen Augenblick, dann entdeckte Sonzu Mariko, regungslos. Tokomi rutschte auf seiner 'Verfluchungsliste' gerade ein ganzes Stück höher. Ein Knistern war von ebenjenem zu hören, als die Funken wieder zu springen begannen, da Tokomi sich auflud. Sonzu wollte gerade jede Vorsicht in den Wind schiessen und den Hang hinab stürmen, als ihn etwas von hinten packte, unsanft herumwirbelte und dann in die Luft warf. Blitze zerfurchten den Flecken Erde, auf dem er gerade noch gestanden hatte. Sonzu landete unbequem auf etwas felligem, grub instinktiv die Finger in die langen Haare und sah im nächsten Moment nur noch wirbelnde grüne und braune Streifen zu beiden Seiten und seine Augen begannen zu tränen vom Wind, der ihm entgegen schlug. Sonzu kniff die Augen zusammen und duckte sich tief über den Hals seines vermutlichen Lebensretters.
Nach einer schieren Unendlichkeit wurde Jinu langsamer, seine Bewegungen unregelmässig und angestrengt, bis der Hund plötzlich über etwas strauchelte und mitsamt Sonzu auf dem Boden landete.

Rokudo fuhr damit fort Sonzu beschäftigen zu wollen, scheiterte aber daran, dass der ihn zurückstieß und sich an ihm vorbeimogelte. Sofort fuhr der Dunkelhaarige herum. Nebenbei hatte er Ronins Pfiff gehört.
Die heckten doch etwas aus!
Aber mit einem Angriff konnte es eher nichts zu tun haben, denn obwohl sie angegriffen hatten und es zuerst nicht gerade rosig für Rokudos Leute ausgesehen hatte, waren die anderen nun in arger Bedrängnis.
Der Dunkelhaarige konnte aber, trotz, das er ziemlich schnell lief, um SOnzu einzuholen, den nicht erwischen, stattdessen traf ihn beinahe die Blitzsalve, die Tokomi auf Sonzu losgelassen hatte.
Gerade so eben konnte er ausweichen und verlor dadurch den Blonden aus den Augen. "Ach verflucht, Tokomi!", schimpfte er leise, als er sah, wie der Hund in einem rasendem Tempo davonsauste.
Er trat an den Rand. "Pass doch auf!"

"Äh... hupsa", murmelte Tokomi. Das ging jetzt irgendwie gerade verdammt schnell. "Kann doch auch nicht immer auf alles achten", hängte er an, streckte sich dann kurz und blickte wieder zu Rokudo hoch. "Haben wir gewonnen oder was genau ist los?" Kampfeslärm war keiner mehr zu hören und auch Kaito war mittlerweile an der Krete oben aufgetaucht. An einem Stück, soweit Tokomi sehen konnte. Fehlte ja nur noch das weisshaarige Ding und sie waren wieder komplett. Die einzige Änderung wäre ja dann das Geschlecht ihrer Geisel. ...irgendwo musste ein Haken sein.

"Sonzu und Co hatten es jedenfalls ziemlich eilig zu gehen", meinte der Dunkelhaarige und wandte sich dann an Kaito. "Sieh nach Arisu", sagte er und sprang dann den Abhand hinab und landete neben Tokomi.
"Also, was hast du getrieben? Ich hoffe etwas sinnvolles"

Kaito raufte sich nur durch die Haare und brummte etwas Unverständliches, ehe er sich abwandte und sich wenig begeistert auf die Suche nach der Weißhaarigen machte. Sonzus Verlust war nicht gerade erfreulich. Erst recht nicht, da der Silberhaarige ein gewisses Interesse an dem Blonden gefunden hatte. Kopfschüttelnd setzte er seine Suche fort und fand Arisu schließlich nach einiger Zeit in der Nähe des zerschmetterten Baumstamms, mehr oder weniger am Boden liegend.
Sie lebte noch. Na immerhin. "Hey. Kannst du aufstehen?", fragte er das Mädchen und klang dabei sogar ein wenig aufrichtig.

"Mach die Augen auf und beantworte dir deine Frage selbst", erwiderte Tokomi leicht verärgert mit einem blick auf Mariko. Die Frage war jetzt also selbst für Rokudo blöd gewesen. Besonders für Rokudo...

Sonzu blieb einen Moment lang einfach liegen, öffnete die Augen und starrte ins grüne Blätterdach, ohne sich irgendwie zu rühren. Er hörte Jinus angestrengtes Hecheln neben ihm und einige Vögel, die unzusammenhängendes Zeug zwitscherten. Das bedeutete, dass sie ein ganzes Stück vom Ort der Auseinandersetzung entfernt waren. Und somit auch von Mariko. "Ach verfluchter Mist", murmelte er dem Himmel zu. "Bitte... gern geschehen", kam die sarkastische Antwort von unerwarteter Seite. Jinu kämpfte sich auf die Pfoten, noch immer hechelnd und mit weit heraushängender Zunge. Sonzu sah angekokeltes Fell und viele, blutige Kratzer.
"'Tschuldigung. Ich bin dir ja dankbar." So halb jedenfalls, aber da konnte der Hund vermutlich wenig dafür. "Wo ist Ronin?" Jinu hob den Kopf, witterte und drehte dann nach einer Weile den Kopf in eine bestimmte Richtung. "Da. Er wird sich verrechnet haben. Er kann das mit diesem schnellen-Fortbewegungs-Jutsu nicht so gut und mich hat er ja zu dir geschickt. Ich kann dich zu ihm bringen, los, steig auf."
Er hatte doch tatsächlich seinen Stolz in den Wind geschmissen, das dachte sich jedenfalls Ronin, als er Jinu mit Sonzu kommen hörte. Zumindest teilte ihm Torinu mit, dass sie es waren, sehen tat er noch immer nichts.
Sonzu liess sich zu Boden gleiten, zog den Samurai von seinem Hund und legte ihm die Hand auf die Stirn. "Dieser kleine Teufel", bemerkte er, liess Ronin nach ein paar Minuten aber wieder los. Der blinzelte beinahe geblendet und wartete, bis seine Sicht sich wieder klärte, um dann ein einfaches "danke" verlauten zu lassen.
Sonzu setzte sich auf den Boden und starrte einen Moment ins Leere und liess das eben geschehene Revue passieren. Mariko... Natürlich hatte das wieder schief gehen müssen. Sie konnten ja auch nie Glück haben. "Ich kann sie da nicht sitzen lassen", murmelte er heiser.
"Nein", stimmte Ronin zu. Das hatte er auch gar nie gesagt gehabt. Sonzu nickte abwesend. Ja, er würde Mariko da rausholen. Irgendwie. Aber vorher musste er etwas andere klären, das ihm aufgefallen war. "Ronin... wo sind Kasai und Shizuka? Und ... Tenshi?"
Der Samurai schwieg einen Moment, dann kam ein leises "Ach verflucht, da war ja was", von ihm.

Sie fanden Shizuka und Tenshi am Treffpunkt, vor dem eingestürzten Lagergebäude. Die Schwarzhaarige sass gegen einen Stein gelehnt, Tenshi hockte mit etwas Abstand neben ihr. Kasai war nirgends zu sehen. Sonzu runzelte bei dem Anblick die Stirn. "Ich habe ein mieses Gefühl." "Hm", machte Ronin nachdenklich. Es klang zustimmend.

Arisu sah Kaito aus grossen, verwirrten Augen an. "Warum?", fragte sie dann, nachdem sie einen Moment nach Worten gesucht hatte. Fragend blickte sie auf Kaitos ausgestreckte Hand, überlegte, was das zu bedeuten hatte, verzog dann das Gesicht und griff sich mit einer Hand an den Kopf, als würde er schmerzen.

Nachdenklich hob Kaito eine Augenbraue. "Hey. Alles klar?" Eine wohl völlig überflüssige Frage, wie er anhand ihres verwirrten Gesichtausdrucks feststellen musste. Etwas stimmte hier nicht. Sorgfältig musterte er das Mädchen. Von Außen konnte man bis auf einige wenige Kratzer nichts schlimmeres erkennen, also musste das Problem in ihrem Innern liegen. In ihrem Geist. Schnell hatte Kaito den Blickkontakt zu der Weißhaarigen gesucht und sich, ihre Proteste ignorierend, in ihren Geist eingeklingt, wo er jedoch augenblicklich auf eine Barriere stieß. Ein Siegel. Und dazu ein ziemlich mächtiges. Der Silberhaarige schmunzelte. Sonzu. Natürlich!
Innerlich verfluchte er den Blonden für dessen geistliches Geschick, während Kaito sich aus Arisus Geist zurückzog. In seinem derzeitigen Zustand würde er es auf keinen Fall schaffen das Siegel zu entfernen. Auch wenn das Rokudo wieder einmal nicht sonderbar gefallen würde. Er seufzte und schulterte sich das Mädchen, ohne dabei auf ihre Widersetzungsversuche zu achten und kehrte zu Rokudo und den Anderen zurück. Vorsichtig lud er Arisu ab und klärte Rokudo schnell über ihre Lage auf.

Widerstand kam allerdings praktisch keiner und als Kaito sie ablud, setzte sie sich praktisch sofort wieder auf den Boden. Sie lauschte Kaitos Erklärung, verstand nicht, was daran so schlimm sein sollte. Warum sollte etwas nicht in Ordnung sein? Was war Ordnung überhaupt? Und warum wollte sie das Wissen? "Rokudo... wieso bin ich hier?", fragte sie dann plötzlich an den Schwarzhaarigen gewandt.
Tokomi musterte Arisu skeptisch. Sie war ihm ja schon immer nicht ganz geheuer gewesen, aber jetzt war sie regelrecht unheimlich. Und das, obwohl sie bisher genau gar nichts getan hatte.

"Was?", fragte Rokudo fassungslos und sah die Weißhaarige verwirrt an. Was sollte das denn jetzt?
Sie hatte ihn doch gebeten, mitzukommen! Was sollte das, verflucht? Der durfte doch nicht wahr sein!
Och Maaann. "Du bist da, weil du es dir gewünscht hast"

"Ja, ich weiss, aber... was ich meinte... das ist... komisch." Arisus Stimme verklang in einem leisen Murmeln. Sie zog die Knie an, fixierte mit dem Blick irgendeinen bedeutungslosen Punkt im Wald und begann eine leise Melodie zu summen.
Unwirsch fuhr Tokomi sich über den Nacken, um die Haare, die sich dort aufstellen wollten, wieder glatt zu kriegen. "Rokudo, was jetzt? Wir haben Mariko, Sonzu ist dafür weg... willst du einfach wie geplant ins Land des Eisens?"

Shizuka wurde von Ronins Rufen und einem Rütteln an ihrer Schulter geweckt. Müde blinzelte sie, starrte den Rothaarigen angestrengt an, um ihn zu erkennen. Ihr Blickfeld war seltsam verschwommen. "Warum so entgeistert?", fragte sie verwirrt. Wortlos zog Ronin ihre Hand in die höhe, die sie auf ihren Bauch gepresst hatte. Sie war feucht und rot und triefte von Blut. Von ihrem eigenen. Zum grössten Teil jedenfalls. "Was ist passiert?", fragte er leise. Sonzu tauchte neben Ronin in Shizukas Blickfeld auf. Die Schwarzhaarige warf ihm einen unsicheren Blick zu, doch er schien sich gerade nicht weiter darum zu kümmern. Sein Blick war auf die Tintenkatze neben ihr gerichtet. "Das würde ich ja auch mal gerne wissen", murmelte der Blonde auf Ronins Frage bezogen.

Kaito zuckte mit den Schultern. Es war ihm so ziemlich egal, ob sie nun nach Tetsu no Kuni gingen, oder nicht. Das hing ganz allein von Rokudos Entscheidung ab. Sonzu würde sowieso hinterhergedackelt kommen. Mariko zuliebe. À pro pos..Kaitos spöttischer Blick fiel auf die am Boden liegende Nukenin. "Scheint, als hätten wir nun statt Blondi, ein Blondinchen. Wenigstens etwas Ablenkung." Er lächelte und blickte in die Ferne, der untergehenden Sonne entgegen. "Ich frage mich ja wie lange Sonzu braucht, bis er wieder bei uns auftaucht."

Mariko schnaubte. Es nervte sie bereits jetzt ungemein so wehrlos am Boden liegen zu müssen. Außerdem passten ihr Kaitos Kommentare nicht. Blondienchen...
Sie war doch keine Puppe!
Allerdings beunruhigte sie seine zweite Frage. Ja, wie lange würde Sonzu sich Zeit lassen? Wie schnell würde er kommen?
Sie hatte keine Zweifel daran, ob er kommen würde. Sorgen machte ihr eher dass er kommen würde und dass die ihn ganz offensichtlich schon erwarten würden.

Rokudo ließ seinen Blick eine Weile lang noch auf der Weißhaarigen liegen, dann kehrte er wieder zu den eigentlichen Gedanken zurück, die er im Moment haben sollte.
"Ja, wir gehen wie geplant vor. Eine kleine Unterbrechung, und wenn schon. Wir werden wohl den Tag noch gehen. Am Abend kommen wir bei....einem Freund an. Dort könnt ihr euch ausruhen, keine Sorge, er ist diskret"
Das war das Hauptkriterium seiner ´Freunde´. Absolute Diskretion.
Da konnte er Mariko auch hin mitnehmen. Die brauchte im Übrigen noch einen Chakrafessel.
Der Nuke-nin ließ seinen Rucksack von der Schulter fallen und zog daraus ein silbriges Armand hervor, ganz ähnlich wie das von Sonzu. Auch daran konnte man eine Kette befestigen.

"Wir wurden angegriffen... Kasai... er ist..." Shizuka holte tief Luft. "Tot", führte Ronin den Satz zu Ende. Betroffen setzte er sich neben Shizuka zu Boden und wollte ihre Wunde untersuchen, während Sonzu neben Tenshi in die Knie ging und die Katze grimmig an der Schulter rüttelte, Shizuka mit einem Ohr zuhörend. "Angegriffen? Von wem?" Shizukas Antwort kam mit einiges Verzögerung. "Ich weiss es nicht... es ging alles so schnell und..." Weiter kam sie nicht, sondern zuckte zusammen, als Ronins Berührung sie schmerzte. "Das sieht nicht gut aus", murmelte der Samurai.

Tokomi seufzte mit einem Blick zur Sonne. Bis zum Abend war es noch ein ganzes Weilchen hin und er würde jetzt schon nichts lieber tun, als sich einfach hin zu legen und ein zu schlafen. "Also ich werd niemanden mitschleppen, nur das das schon mal klar ist." Mariko wäre ein ganzes Weilchen nicht in der Lage zu gehen und bei Arisu wusste er es nicht so genau. Er begann den Hang hoch zu stapfen, um sein Zeugs einzusammeln, das irgendwo im Wald lag und hoffentlich nicht kaputt war.

"Dann machst du das Kaito", bestimmte Rokudo.
Er würde das nämlich auch nicht machen. Er hätte bestimmt genug mit Arisu zu tun, die ja gerade etwas durch den Wind war.
"Nicht wahr?"

Die Katze hob das Köpfchen nur langsam, denn sie war unendlich müde. "Lügnerin", fauchte sie trotzdem. Schell war es allerdings gegangen, das war aber keineswegs positover Natur. Immerhin hatte Shinzuka sogar von hinten her angegriffen.
Sie war es gewesen!
Nur wegen dieser kleinen, lächerlichen Botschaft.

"Ich?" Kaito hob wenig begeistert eine Augenbraue. Jetzt durfte er also auch noch Packesel spielen! Und dass, obwohl er sowieso schon viel zu müde war. Rokudo vergaß offensichtlich, was der Silberhaarige innerhalb des Tages -und der Nacht- schon alles geleistet hatte. Mal abgesehen davon, dass er sich wohl irgendwann auch noch würde um Arisus Siegel kümmern dürfen.Aber jetzt mussten sie erst einmal hier weg. Kaito seufzte. Eine andere Wahl, als zu kapitulieren, hatte er sowieso nicht. Und wenn Rokudo ihn schon so nett um einen Gefallen bat, konnte er den schlecht ablehnen. Mit einem zustimmenden "Wenn's denn sein muss..." machte sich der Silberhaarige daran Mariko zu schultern und abwartend darauf zu warten, dass sich die Gruppe in Bewegung setzte.