Aka

Arisu fuhr zusammen, als Kaito ihr die Nachricht sandte. Die kurze Berührung ihres Geistes hatte sich so ähnlich angefühlt wie die von Sonzu. "Klar", murmelte sie dann allerdings, die Tatsache, dass Kaito sie so nicht hören konnte, vergass sie dabei. Sie warf Sonzu einen kurzen Blick zu und eilte dann nach oben, um dem Auftrag nach zu kommen. Als sie wieder in den Keller hinunter rannte, knallte gerade etwas gegen die Tür. Sonzu hatte den Kopf gehoben und blickte gespannt in Richtung Tür. "Oh nein, du brauchst dir gar keine Hoffnungen zu machen!", knurrte Arisu und nur Sekunden später lag Sonzu ein Messer am Hals. Etwas irritiert sah Sonzu auf. "Würde Rokudo das so passen?", fragte er leicht verunsichert. "Nicht unbedingt, aber deinen Leuten auf jeden Fall noch weniger."

Der Samurai wurde von mehreren Katzen und Kaito selbst zurückgedrängt, ehe er etwas erwidern konnte. "He!", rief er ihm noch nach, hatte dann aber alle Hände voll zu tun mit den Tintentieren, die über ihn herfielen.

Mariko begann ebenfalls zu laufen. Sie hatte ebenfalls keine Lust auf einen Kampf gegen eine Übermacht anzutreten.
Sie verschob das auf später, somit hieß das nicht, dass sie weg lief.
Doch blöderweise hatte Tokomi beschlossen in die selbe Richtung zu laufen wie sie.
"Zisch ab! Ich laufe hier!", fauchte sie und überholte den Blonden.
Frechheit.
Sie hatte ja wohl Vorrang und nicht er!

"Machts nen Unterschied? Ausserdem bin ich zuerst in die Richtung gelaufen." Hallo? Die brauchte sich gar nicht so aufzublasen! Er hätte Hisui doch die Heimreise verweigern oder sich zumindest mitnehmen lassen sollen.

Mariko schnaubte. Es machte einen Unterschied!
Wenn er anders gelaufen wäre, dann würden sich die Samurai aufteilen. Das erkannte doch jeder! Eigetlich sollte das auch ein Tokomi kapieren.
"Trottel", schimpfte sie.

Statt in die Gasse zu stürzen schlug Kaito eine andere Richtung ein. Allein der Versuch gegen die Katzenmasse anzukommen hätte wohl keinen Sinn gehabt. So wäre er ja nie angekommen. Hastig schlitterte der Silberhaarige um die Ecke, nahm kurz Anlauf und durchbrach eines der Fenster des Gasthauses. Ein kleineres Kraftfeld verhinderte hierbei, dass er sich weh tat. Ohne zu zögern rannte er durch die Flure zum Keller, wo er erstmal stoppte, als er Arisu mit dem Messer an Sonzus Kehle erblickte. Kurz musste er schlucken, entspannte sich jedoch sogleich wieder, als er erkannte -oder zumindest hoffte-, dass es sich bei dieser Aktion um eine reine Sicherheitsvorkehrung handelte. Ein Rumms ging durch den Raum als die Tür nicht mehr länger das Gewicht der Katzenbande halten konnte und nachgab. Die erste Salve wurde jedoch sogleich wieder rausgeschleudert, als Kaito geistesgegenwärtig handelte. Leider kamen dafür umso mehr Tenshis nach.
Sie brauchten einen gottverdammten Fluchtweg! "Wo steckt diese Misaki, wenn man sie mal braucht!"

"Hey! Passt doch auf!" Überrascht wich das Mädchen einige Schritte nach hinten, als die zwei Ninjas und ihre Verfolger nur wenige Zentimeter vor ihr und ihrem Begleiter die Straße kreutzten und vorbeirauschten. Durch die Aktion hatte ihr, vor wenigen Minuten gekauftes, Dango prompt den Boden geküsst. War den Raudis denn überhaupt klar, wie schwer es war hier auch nur ein wenig Geld zu verdienen?! Durch die Samurais gab es nur wenige, lohnende Aufträge in der Stadt und für ihre Kristalle hatten sich auch kaum einer interessiert. Da konnte sie so etwas nun wirklich nicht gebrauchen! Was für eine Verschwendung aber auch! Sanft stieß sie ihren Teamkameraden in die Seite, um ihn auf die Gruppe aufmerksam zu machen, welche bereits wieder eine beachtliche Strecke zurückgelegt hatte."Was ist denn mit denen los, dass die wie von der Wespe gestochen so durch die Gegend rennen? Sieht ganz nach einer Verfolgungjagd aus, findest du nicht auch Hell?" Um was es ging wusste sie nicht, doch die zwei Ninjas an der Spitze schienen gerade einiges an Boden gut zu machen. Sollten sie sich vielleicht einmischen? Die Dunkelhaarige überlegte kurz, entschied sich dann jedoch dagegen. Was hätten sie schon davon?

Tenshi hätte fast aufgejubelt, als die Tür unter dem Ansturm nachgab. Es kümmerte sie nicht wirklich, dass sie sofort wieder zurückgedrängt wurde. Ewig Chakra hatte der Trottel nicht!
Und jetzt würde sie im Alleingang das hier zurechtbiegen.
Fauchend drängte sie weiter durch die Tür.

Misaki war nicht beim Hintereingang in ihr Haus gegangen, sondern, wie jeder normale Bürger, vorn. Sie stellte ihre Stofftasche aufdie Ablagefläche der Küche.
Mehr als vier Personen durchzufüttern erforderte eben größere Einkäufe. Dochdann nahm sie den Tumult unten erst richtig wahr. Bisher hatte sie angenommen, das der im Nachbarhaus stattfand.
Leise vor sich hinschimpfend lief sie in den Keller und blieb erschrocken stehen, als sie die ganzen Katzen erblickte.
Was wollten die in ihrem Haus?
Dann erblickte sie den Blonden. Scheinbar hatte sich da etwas getan.
"Kaito. Komm vorne raus!", rief sie dem Ninja zu.

"Selber", gab Tokomi zurück. Das war der schnellste Weg aus der Stadt raus, also nahm er den. Er bezweifelte, dass er sich mal eben bei jemandem im Haus verstecken konnte. Der Stadtrand war ohnehin schon zum greifen nah. Die Eisenstadt hatte eine natürliche Begrenzung, da die Wolfsberge an vielen Orten nicht zum bebauen geeignet waren. So fand sich Tokomi relativ schnell auf einem Abhang aus Geröll, Eis und Schnee wieder. Hier musste es doch bestimmt einen Ort geben, an dem man sich verstecken konnte. Mariko lief immer noch in dieselbe Richtung wie er und schien auch nicht gewillt, den Kurs ändern zu wollen. Allerdings war sie jetzt ein kleines Stück vor ihm. Wehe, die schnappte ihm ein gutes Versteck weg!
Noch während Tokomi isch umsah, strauchelte Mariko vor ihm plötzlich. Doch der Blonde kam nicht dazu, sein schadenfreudiges Grinsen auszupacken, denn auch unter ihm sackte plötzlich der Boden weg. Doch er strauchelte und rutschte nicht, er fiel. Steine Eis und Schnee, da war einfach nichts mehr. Zuerst noch völlig perplex von der plötzlichen Situationsänderung, schalt sein Hirn doch plötzlich auf Autopilot und Tokomi streckte die Hand aus nach irgendwas, woran er sich festhalten konnte. Die Elektromagnetischen Ströme krallten sich in die lockere Felswand neben ihn, riss Steine und Staub mit sich, schaffte es aber, ihn zu bremsen, sodass er sicher auf den Füssen landete, ohne sich was zu brechen. Noch immer ganz konfus setzte Tokomi sich hin, um erstmal zu Atem zu kommen. Der Himmel war ein ganzes Stück über ihm, kreisrund und bebte. Was zur Hölle war da eben geschehen?
Die Sonne brach in diesem Moment durch die Wolken und brachte die Schnee- und Steinlawine zum glitzern, die nun wie in Zeitlupe hinter Tokomi in das Loch tanzte, das sich so plötzlich unter ihnen aufgetan hatte. Es sah beinahe hübsch aus und Tokomi konnte froh sein, dass sein Körper immer noch halbwegs von selber reagierte und realisierte, dass das keineswegs ein hübsches Naturschauspiel war, sondern eine tödliche Gefahr. Tokomis Augen weiteten sich und er raffte sich auf, um sich in Sicherheit zu bringen. Irgendwo. Dort, in diese dunkle, absolut unsicher aussehende Höhle hinein vielleicht! Er schlitterte über glatten Stein, konnte aber der niederprasselnden Naturgewalt so entkommen. Das Loch hinter ihm füllte sich einen guten Meter hoch mit Schnee und Steinen, während Tokomi nur ungläubig dorthin starren konnte.

Mariko hatte den Stadtrand schon sehr bald erreicht und lief auch noch weiter.
Zwar wusste sie, dass es hier nicht so ganz ungefährlich war, ignorierte das aber größtenteils. Ihr würde schon nichts passieren.
Doch falsch gedacht.
Natürlich passierte ihr etwas.
Als der Stein, der gerade noch so felsenfest ausgesehen hatte, plötzlich unter ihrem Fuß schwankte wäre sie beinahe umgeknickt, schaffte es nur mit Müh und not auf den Boden zurückzuspringen. Doch auch der schien es nicht gut mit ihr zu meinen, denn kaum hatten ihre Zehen den Schnee berührt, kippte der unter ihr weg.
Nicht einmal die Zeit zu schreien blieb der Nukenin, als sie in das immer größer werdende Loch stürzte, dass sich so plötzlich herauskristallisierte.
Wie durch ein Wunder blieben all ihre Knochen heil, nur hatte sie so einige Schürfwunden davongetragen, als sie sich versucht hatte, irgendwo festzuhalten.
Doch als sie dann gelandet war, raffte sie sich sofort wieder auf.
Es wäre nur logisch, wenn dieses Loch hier eine ganze Lawiene mit sich zog, immerhinwar der Schnee oben hoch und ins Rutschen gekommen.
Nach einem kurzen Blick nach oben hechtete Mariko in einen anderen Teil dieses Lochs, der ihr sicherer erschien, als hier zu bleiben.
Nach Luft ringend drehte sie sich um.
Der Weg nach draußen war wohl ein wenig verhindert.
"Mist!"

"Was du nicht sagst", knurrte Tokomi. Die war auch da. Schön... ne, scheisse. Die Lawine hatte sie nicht vollständig zugeschüttet, etwas Licht fiel noch hinein, doch Tokomi hatte gesehen, wie die Wand durch ein Chakra gebröckelt war. Da hochzuklettern wäre Selbstmord. Mehrere Eiskristalle tanzten vor Tokomis Augen, sie er erst jetzt bemerkte. Rokudo war ihm gefolgt. Sogar bis hier nach unten. Und vermutlich lachte er sich gerade kaputt. Wenn dem so war, würde er aber noch was zu hören bekommen, beschloss Tokomi grimmig. "He, Mariko. Bist du verletzt?", fragte er nach der Nukenin, die er einige Meter von sich entfernt entdeckt hatte.

"Bleibt zurück, oder ich schlitz ihm seine gottverdammte Kehle auf!", rief Arisu den Katzen entgegen. Und sie meinte es ernst. Der Dolch in ihrer Hand zitterte nicht einmal. Als Misaki im Keller auftauchte und Kaito rief, blieb sie erstmal, wo sie war. "Kannst du gehen?" "Glaub nicht", antwortete Sonzu und auf Arisus Stirn bildete sich eine ärgerliche, kleine Falte, als sie die Augenbrauen zusammenzog. "Kaito, ich krieg den allein keinen Schritt vorwärts, hilf mir mal!"

"Hm", kommentierte Hell das Geschehen. Er war gerade nicht so gut drauf, denn eigentlich hatte sie ein ziemlich heisser Tipp hierher geführt, wo ihre Fährte dann aber im Schnee verlaufen war. Das ärgerte ihn. Und wenn er verärgert war, wurde er schweigsam.

Die Blonde lehnte sich an den Felsen, ignorierte die spitzen Ecken und Kanten in ihrem Rücken.
"Wenn man mal von Kratzern und so weiter absieht, bin ich unverletzt", antwortete sie Tokomi.
Warum erkundigte er sich danach?

"Schade." Nein, das hatte er sich jetzt nicht verkneifen können. "Aber Mariko, ich schlage einen Waffenstillstand vor. Wenn wir uns hier prügeln werden wir nur beide verschüttet."

"Wir sind verschüttet", gab Mariko nüchtern zurück.
Der sollte mal bloß die Klappe halten, sonst kam sie hier noch auf dumme Gedanken.
"Was hätte ich davon, außer, dass wir uns nicht abschlachten würden, was ich ohnehin bezweifle, da ich dich für intelligent genug halte hier drinnen nicht kämpfen zu wollen?", fragte sie dann.
Die Überlegung wie sie hier rauskommen sollte hate bisher zu keinem Ergebnis geführt.

"Du kommst lebend davon", brummte Tokomi leicht genervt von der ganzen Situation und Mariko insbesondere. "Und du darfst gleich mitreden." Seine Hand schoss vor, packte einige der tanzenden Eiströpfchen und hielt sie einen Moment gefangen. Als Tokomi die Hand wieder öffnete, schwebten sie um einiges ruhiger und durch kleine, sichtbare Blitze verbunden über seinen Fingern. Tokomis Chakra folgte dem Rokudos wie einer Leitung bis hin zu dem Eiskünstler. Die Verbindung einmal hergestellt, vergrösserte Tokomi den Abstand zwischen den Kristallen und wob ein Netz aus Elektrizität. Die Kristalle bildeten bald die Eckpunkte eines fünfeckigen 'Bildschirms', in dem leicht verzerrt Rokudos grinsendes Gesicht sichtbar wurde. "Morgen Spassvogel... Moment, sag mal, bist du irgendwie draussen oder so?"

"Nein. Ronin hat der Wand lediglich einen neuen Anstrich verpasst", gab der Dunkelhaarige schmunzelnd zurück.
"Oh, Hallo Mariko!", grüßte er dann die Blonde, die sich zu Tokomi gewagt hatte um zu sehen, was der da trieb. Er bekam lediglich ein eisiges "Hi, Arschloch." als Antwort.
Er lachte ausgelassen.
"Immer wieder gerne. Aber ich hab mich ja wohl kaum selber freigelassen, nicht wahr?", erwiederte er grinsend.
"Offenbar war Ronin nicht sehr begeistert davon, dass du seine Stadt zerstörst." Mariko schwieg fassungslos.
Das konnte doch nicht dessen Ernst sein! Doch Rokudos boshaft lächelndes Gesicht sagte etwas anderes. Mariko schnaubte.
Der sollte sich mal nicht so aufspielen!
"Halt die Schnauze." - "Nein, ich habe Spaß daran zu reden. Bei euch ist es ohnehin so still da unten", gab Rokudo zur Antwort. "Und, wo wir schon einmal dabei sind. Hast du eine Ahnung, wo der Schlüssel zu dem Ding ist? Sie sind doch etwas kalt an der frischen Luft, weißt du?"
"Weiß ich", knischte die Nuke-nin. Sie hatte immerhin lange genug welche tragen müssen.
"Und selbst wenn ich es wüsste, ich würde es dir nicht sagen", schloss sie mehr trotzig, als kühl.
Rokudo seufzte. "Naja, versuchen kann man es ja"

So herzallerliebst, dachte sich Tokomi schmunzelnd. "Also wenn du doch wieder draussen rumrennen kannst, magst du doch bestimmt herausfinden, wo genau wir uns befinden und wie wir hier rauskommen. Immerhin brauchst du mich noch und die da soll ja auch noch ne kleine Hinrichtung spendiert bekommen."

"Nein, herzlichen Dank, aber ich glaube ich verzichte auf dieses....Erlebnis.", murrte die Blonde missmutlich
"Musst du nicht, musst du nicht. Ist sogar gratis", strahlte Rokudo. Langsam kam sich Mariko verarscht vor.
Die sollten doch alle weg gehen und sie in Ruhe lassen!
Rokudo stand auf. "Hm, wo seid ihr denn hingerannt?", fragte er.

"Aus der Stadt raus, Richtung Nordwesten, würd ich sagen. Ich dachte, du hättest zugesehen."

"Habe ich auch, aber woher sollte ich denn wissen, wo ihr zu der Zeit herumgehampelt seid", meinte der Eiskünstler und wandte sich in die Richtung, die ihm Tokomi angegeben hatte.
"Mariko, ich würde dir raten, dich gleich wieder mental auf die nächste Gefangenschaft vorzubereiten, nicht, dass du dann allzu enttäuscht bist", stichelte er währenddessen weiter.
"Ist der Idiot eigentlich immer so?", murmelte die Blonde kopfschüttelnd. Auf der Reise hatte der sich ja regelrecht ruhig verhalten!
"Normalerweise schon, ja", antwortete der Dunkelhaarige ernsthaft darauf.

"Mariko, was auch immer du mit dem Typen schon erlebt hast, ich fürchte, es war noch harmlos", brummte Tokomi und wusste bei dem Gedanken an einige vergangene Ereignisse mal wieder nicht, ob er darüber grinsen oder den Eiskünstler verfluchen sollte. "Aus reiner Neugierde: Wie lange kennt ihr euch jetzt eigentlich?"

"Wir uns?"
Mariko zuckte die Schultern. Woher sollte sie das denn wissen. "Schon ein paar Jährchen", meinte sie. "Keine Ahnung, ich glaub ich habe ihn relatv bald nach meiner Flucht auf dem Dort kennen gelernt", murmelte sie.
"Kommt hin."
Rokudo war derweil am Stadtrand angekommen und folgte ganz einfach den Spuren im Schnee. Er würde ja sehen, wo sie eingebrochen waren.

"Also wohl gleich nachdem ich auf meine erste so genannte Studienreise aufgebrochen bin", stellte Tokomi fest. Das war zeitlich ja alles näher beisammen, als er geglaubt hatte. Es war wirklich ziemlich interessant, dieses Talent, das Rokudo hatte, so rasch so viele talentierte Leute aufzuspüren. Er wäre wohl auch ein guter Lehrer, wäre er nicht absolut grössenwahnsinnig, von all den anderen Macken mal abgesehen. Tokomi fand das wirklich ein bisschen bedauerlich. "Und? Findest du uns schon langsam?", fragte er dann nach.

"Gefunden", meinte Rokudo in dem Moment und näherte sich dem Einsturzloch.
Jetzt durfte er nur nicht einstürzen, aber da sollte ja eigentlich kein Problem sein.
"Tokomi, du darfst mir dann bei dem Anlass gleich diese lästigen Dinger entfernen.", meinte er auf die Handschellen bezogen, die er nach wie vor trug.
Er erspähte das Loch, durch das Licht nach unten fiel und sah skeptisch dort hin.
"Tokomi, wie stabil sind die Wände dort?"

"Nicht so stabil, dass ich sie freiwillig raufklettern würde. Beim versucht mich daran festzuhalten ist jedenfalls die halbe Wand mit nach unten gestürzt." Als ob er nicht schon längst draussen wäre, wenn die Wände ihn halten würden.

"Ich meinte eher, ob sie mich halten würde, wenn ich oben stehe und euch hinaufziehe", brummelte der Dunkelhaarige.
Neje, vorsichtig versuchen konnte man es ja.
Immerhin versuchte er ja nicht, die Wand herauszureißen sondern stand nur darauf. Das müsste rein theorethisch funkitonieren.
"Überhang?"
Nun antwortete ihm Mariko, die eher am überlegen war, wie sie hier herauskommen sollte, ohne sich gleich in Rokudos Fängen wiederzufinden.
"Nein."
"Das ist gut, das ist sogar sehr gut", murmelte Rokudo und legte seinen Eiszapfen auf den Boden.
Seine Hand war schon ganz kalt. Das mussten die jetzt wohl ertragen.
Er trat auf den Stein und ging so weit nach vorne, wie er nur konnte, ohne, dass er die Wand zum Einsturz brachte.

Als Tokomi statt Rokudo nur noch blauen Himmel durch die Verbindung sah, unterbrach er jene gleich ganz und liess die Eiskristalle wieder fliegen. Sie konnten sich ja jetzt auch durch zurufen verständigen. Er trat zur Schneewand vor dem Ausgang und begann den Schnee weg zu schaufeln, um sich dort etwas Platz zu schaffen. "Nur dass das klar ist Mariko: Ich komm hier zuerst raus."