Aka

"Ich werde alles mögliche tun, um zu verhindern, dass du den Menschen
die mir etwas bedeuten noch mehr wehtust. Im Moment magst du zwar stark
und unschlagbar wirken, aber du bist auch nur ein Mensch. Und Menschen
sind verwundbar."
Bei diesen Worten lachte der Eiskünstler auf und betrachtete den in der Sanduhr sitzenden Feind. Das klang so unwahrscheinlich, so extrem lächerlich, dass er einfach lachen musste.
"Oh mein lieber, lieber...wie heißt du doch gleich... Versuch es ruhig. Versuch es nur, ich werde dich nicht aufhalten. Das habe ich nicht nötig. Ich brauche nur mit den Fingern zun schnipsen und ihr tanzt nach meiner Pfeife"
Er kicherte leise. Oh, er hatte doch gewusst das es herrlich werden würde.
"Stimmt ich bin nicht unbesiegbar. Nur verdammt schwer zu besiegen"
Das hatte er nie bestritten.

"Tja, allerdings", seufzte Tokomi. Wie jeder, der auf Rokudos Seite stand, hatte auch er einmal ein Spiel gegen den Eiskünstler verloren. Nichts gravierendes meist, aber für manche war das schon lästig.

Noch einmal nahm er sich die Mappe mit den Informationen über ihre Gegner hervor und nahm besonders die ausserhalb des aktuellen Feindes unter die Lupe Der war ja jetzt besiegt und geschlagen.
Also langweilig für Rokudo.
Wenn Rokudo die Neuen als Gegner auswählte, musste etwas spezielles an ihnen sein, was sie in dem Fall mindestens auf eine gleiche Stufe wie ihre Vorgänger stellte.
An zwei Namen blieb sein Blick hängen, unter denen vergleichsweise wenige Infos standen. Sehr wenige Infos sogar, wenn man es aus Rokudos Sicht betrachtete.
"Schlecht Recherchiert?", fragte er grinsend.

"Wer?", fragte der Achwarzhaarige und drehte sich zu Tokomi. Er hatte bei so ziemlich jedem geholt was es zu holen gab. Nur hatte er es noch nicht ganz fertig zusammengetragen.
Ein Jammer, aber das Demütigen dieses Idioten hatte ihm einfach mehr Spaß gemacht.

"Hm, nun, bei diesem Kasai scheint mir das Blatt doch noch ein bisschen leer zu sein. Und bei dem Samurai auch. Das sind bestimmt die neusten Mitspieler, was?"

"Ganz genau. Wird aber ganz interessant werden. Es gibt nicht viele Quellen über sie. Aber...bald haben wir eine direkt frisch aus deren kleiner Gemeinschaft", meinte der Eiskünstler lächelnd.
Er freute sich schon jetzt darauf. Daswürde ein Spaß werden!

"Wie jetzt?", fragte Tokomi verblüfft. "Aufgespalten hast du sie ja wohl noch nicht, oder?" Er musterte Rokudos Grinsen und öffnete dann die Mappe wieder.
Er brauchte gar nicht so lange zu suchen, ehe ihm ein Licht aufging.
"Wie fies", kommentierte der Blonde mit einem Schmunzeln.

"Fies? Ich wende doch nur ein kleines Jutsu an. Katzen sind sehr launenhaft, weißt du? Wie das bei sprechenden Katzen ist.... nun, das werden wir sehen", verteidigte er sich grinsend.
Vermutlich würde er das heute Nacht durchziehen.

"Die Katze, ja ne is klar", murmelte Tokomi und schüttelte den Kopf. "Es geht einzig und allein um die Katze. Wo's doch so viel einfacher ist, menschen zum Reden zu bringen als Katzen."
Tokomi hatte bereits Nin-Neko getroffen. Freche kleine Biester...
"Aber du hast wohl recht, wir werden sehen."

"Katzen sind ja auch eine Herausforderung", belehrte der Dunkelhaarige und stand vom Stuhl auf. Er konnte nicht mehr länger sitzen.
Er sah auf seine Armbanduhr.
Nein, er wollte nicht mehr warten. Absolut nicht.
"Kommst du?", fragte er den Blonden und verschwand ins Nebenzimmer.

Da fragte der noch? Jetzt wurde es doch erst interessant. Natürlich folgte Tokomi Rokudo.

Mit einem Aufseufzen öffnete Sonzu die Augen. "Nichts", murmelte er.
Sie suchten Rokudo jetzt schon seit etwa einer Woche, wobei sie versuchten, möglichst unauffällig zu bleiben. Auch wenn Sonzu keinen Zweifel daran hatte, dass Rokudo nicht unbedingt Probleme dabei hatte, die Gruppe im Auge zu behalten.
Der Blonde blickte sich wachsam um. Er hatte schon seit geraumer Zeit so ein ungutes Gefühl in der Magengrube.
Er wechselte einen Blick mit Mariko und Kasai, die beide in seiner Sichtweite standen und schüttelte auf ihre fragenden Blicke nur den Kopf.

"Was ist los?", fragte Mariko und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie hatte wohl gemerkt, dass ihn etwas bedrückte.
Sie fand es nur ärgerlich, dass Rokudo sie fand, wo auch immer sie waren, aber sie selbst fanden ihn nicht. Das war ziemlich doof.

Sonzu erwiderte ihre Umarmung liebend gerne und vergrub sein Gesicht an ihrer Schulter.
"Ich weiss es nicht. Ich hab einfach nur ein schlechtes Gefühl." Ein sehr schlechtes Gefühl.

"Du bist zu pessimistisch, Sonzu", raunte sie leise und kuschelte sich an ihn. Ein blauer Schmetterling flatterte herab und setzte sich auf Sonzus Schulter.
"Da bin ich auch der Meinung", miaute es von der Schulter her.

"Ja schön, vom Optimismus in Person, das hilft mir jetzt", antwortete Sonzu lächelnd.

"Ich bin toll, stimmts?", lachte die Katze, die gerade ein Schmetterling war und transformierte sich zu einem kleinen Kätzchen, das nach wie vor auf Sonzus Shulter saß. Sie fand die Außsicht hier oben so schön, man sah viel. Aber noch mehr sah man aus der Vogelperspektive.

"Wie man's nimmt..."
Schmunzelnd löste der Blonde sich so halb von Mariko und schielte zu Tenshi.
"Du hast aber auch nichts entdeckt, hm?"

Tenshi zog einen Flunsch und schüttelte dann den Kopf.
"Nein, leider nicht" Und das fustrierte sie so ziemlich. Sie wollte noch etwas sagen, wurde aber unterbrochen, da sie in einer Art wirbel eingesaugt wurde. Ein solcher Wirbel, wie es nur beim Beschworen werden der Fall ist. Es war ein beschissenes Gefühl.
Rokudo schmunzelte. Herrlich, es klappte, ganz wie er es wollte. Wie immer.
Die kleine blaue Katze sah sich verwirrt um, doch noch ehe Tenshi etwas tun konnte hatte ein eisiger Käfig sie umfangen. Sonzu tauchte nur ein paar Sekunden nach der Katze auf. Doch auch der hatte keine Chance zu entkommen.

Noch ehe Sonzu so richtig registrierte, was gerade geschehen war, fand er sich auch schon mit einer Hand an die Wand gekettet wieder.
Instinktiv machte er noch einen Schritt zurück und stiess sich dabei den Kopf.
"Oh, gefunden", murmelte er, als er den dunklen Haarschopf vor sich erkannte.

"Erfreulich, nicht wahr?", spöttelte der Eiskünstler und trat nun selbst einen Schritt zurück einen Blick auf das fauchende Fellbündel werfend.
"Sieh an, unser kleiner Ehrengast ist aufgetaucht"

"Ja, wirklich, äusserst erfreulich", knurrte Sonzu.
Sein Blick huschte durch den fensterlosen Raum, blieb kurz an Tenshis Käfig und dann an seinen eigenen Fesseln hängen. Der kalt glänzende Stahl liess ihn vermuten, dass Rokudo wieder ein altes Versteck von Mariko geplündert hatte.
Scheisse.
Mit leise rasselnder Kette lehnte er sich an die Wand. Gott, wie er dieses Geräusch mittlerweile verabscheute
Zähneknirschend wich Sonzu den Blicken Rokudos und dessen Begleiters aus.
Am Boden entdeckte er einen kleinen Blutfleck.
"Kuchiyose? Aber wie?", murmelte er halblaut fragend, mehr an sich und an Tenshi gewandt.

"An das Blut deiner Erschafferin zu kommen war relativ leicht", meinte Rokudo beiläufig und schritt dann hinüber zu dem Käfig und hob ihn hoch, auf einen kleinen Tisch.
"Ich frage mich ob Schlafmittel bei dir wirken würde", mumelte er versonnen und lehnte sich gegen die Tischkante. Er glaubte eher nicht daran.
"Würde es nicht", fauchte die Katze und wich zurück in eine Ecke. "Dachte ich mir, schade"
Tenshi schnaubte bloß.
"Aber egal, so passt das ja auch"

Warum zur Hölle brauchte der Schlafmittel für Tenshi?
Sonzu legte den Kopf schief, durchbohrte Rokudo und seinen Kumpanen, der sich prächtig zu amüsieren schien, mit Blicken.
"Na los, was willst du diesmal?", knurrte er dem Schwarzhaarigen entgegen.

"Nichts was dir gefallen wird, aber das weißt du vermutlich selbst", spöttelte Rokudo.
"Aber wenn es dich beruhigt. Ich werde das Kätzchen nicht töten. Bei dir bin ich mir noch nicht so sicher"
Was übersetzt bedeutete. -Halt deine Klappe-

Sonzu wollte etwas bissiges erwidern, wechselte aber einen Blick mit Tenshi und liess es dann lieber bleiben. Die Katze hatte sowieso die besseren Sprüche drauf und Sonzu hatte Rokudo ohnehin nichts zu sagen.

Tokomi, der bisher geschwiegen hatte, musterte Sonzu und Tenshi noch einmal gründlich, achtete auf ihre Haltung und die Ausstrahlung, auf Wortwahl und eigentlich auf alles, was er aufnehmen konnte.
Die Katze war ihm auf Anhieb unsympathisch, obwohl sie noch gar nichts gesagt hatte.
Bei dem anderen war er sich noch unsicher, was genau er von ihm halten sollte. Er passte bisher einfach nicht ins Schema, das er von Rokudo kannte.
Er beugte sich zu dem dunkelhaarigen hinüber. "Was war nochmal das Spezielle an dem?"

"Seine mentalen Fähigkeiten, Ließ es doch einfach nach"
Aber jetzt würde Tokomit sicherlich nicht verschwinden um zu lesen.

Entrüstet schnaubte die Katze. "Halt sie doch selber", knurrte sie leise.
Das hatte für sie genau so wie für Sonzu gegolten.