Aka

"Auch gut. Dann wünsch ich dir viel Glück. Du wirst es verdammt gut gebrauchen können."
Kopfschüttelnd liess sie sich von Shiro gleiten, lief noch einmal kurz zu ihm nach vorne und strich ihm über die Nüstern, dann drehte sie sich um und verschwand hinter den vordersten Häusern des Dorfes.
Gut, der Junge war da und würde angreifen. Ziemlich kopflos vielleicht sogar. Rokudo hatte zwei Mitstreiter. Die würden schon schaffen, was sie wollten. Nur um die Drachen tat es ihr Leid.

"Ich hoffe doch, du wirst den Empfang auch gebührend gestalten. Ich will was zu sehen bekommen", meinte Tokomi grinsend. Er konnte Riku getrost Kaito überlassen. Der war eh am besten in der Lage, das möchtegern-Sharingan des Jungen abzublocken.
Auf einen Kampf mit dem Knirps war Tokomi sowieso nicht scharf. Er interessierte ihn nicht und konnte ihn mit seinen Augen zu leicht aus dem Konzept bringen. Etwas, was Tokomi nicht ausstehen konnte.

"Falls was schief geht sind wir ja auch noch da", murmelte Rokudo und lehnte sich zurück. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
"Achja und Kaito? Lass ihn nach Möglichkeit nicht entkommen, ja? Er nervt"

Kaito nickte und wandte sich zur Tür. "Keine Sorge. Dieses Mal entkommt uns der kleine Quälgeist nicht." Er hatte gerade zu Ende gesprochen, als die Wucht einer Explosion durch das Hauptquartier fegte. "Wenn man vom Teufel spricht..." Kaito lächelte kurz, dann verschwand er auch schon aus dem Raum, um sich dem Jungen entgegen zu stellen.
Riku war konzentriert, sein Körper angespannt. Es hatte nur wenige Sekunden gedauert, den Eingang der Lagerhalle frei zu sprengen und auf Shiros Rücken in das Gebäude zu stürmen. Dort angekommen steuerte der Drache direkt auf einen hinteren Teil der Halle zu, er schien genau zu wissen wo man seinen Bruder hingebracht hatte. Und wo Kuro war konnte Rokudo nicht weit sein.
Riku lächelte und hob die Hände um Fingerzeichen zu formen, während das gewohnte Sharingan in seinen Augen aufloderte. Weit und Breit war keiner von Rokudos Bande zu sehen. Der Junge war sich sicher, dass er den Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte. Tief sog er die Luft ein, bevor er das letzte Fingerzeichen beendete. "Katon: Goukakyuu no Jutsu!²" Die Flammenkugel schoss geradewegs auf die Stelle der Wand zu, hinter der sie einen Hohlraum vermuteten. Doch sie erreichte ihr Ziel nicht, sondern prallte an einer dunkelvioletten Wand aus Chakra ab und ehe Riku reagieren konnte, wurde er auch schon von Shiros Rücken geschleudert. Geschickt fing er sich ab und wollte den Drachen zu sich rufen zu sich, musste jedoch im nächsten Moment festzustellen, dass Shiro hinter einer Schicht aus Meiton-Chakra eingeschlossen war und somit nicht zu ihm gelangen konnte. Sofort spannte sich der Körper des Schwarzhaarigen an. So hatte er sich das definitiv nicht vorgestellt.
"Hallo Riku. Lange nicht gesehen, was?" Alamiert wirbelte der Junge herum und erblickte einen jungen Mann mit silbernen Haaren, blauen Augen und einem falschen Lächeln, das er überall erkannt hätte. Sofort stieß er ein abfälliges Zischen aus. "Kaito. Also hattest du die ganze Zeit tatsächlich deine Finger im Spiel." Der Angesprochene hob lächelnd eine Augenbraue. "Was denn? Überrascht?"
"Nur ein bisschen. Ich habe gehofft, dass du damals bei dem Angriff auf unser Dorf umgekommen bist." "Das Gleiche habe ich mir auch für dich gewünscht. Scheint so, als hätten wir uns beide getäuscht."
"Ja sieht ganz so aus."
"Und nun stehen wir uns erneut im Kampf gegenüber." Kaitos Lächeln wurde breiter, während seine Augen begannen sich zu verfärben. Das 'umgekehrte Sharingan' trat an die Oberfläche. "Ziemlich bewundernswert, was?" Rikus Mundwinkel zuckten ein Stück nach oben. "Du machst mir keine Angst. Ich war schon immer ein besserer Kämpfer als du."
"Das wird sich jetzt ändern."
Der folgende Schlagabtausch erfolgte in einer bemerkenswerten Geschwindigkeit, bei der jeder der beiden ein um's andere Mal seinen Gegner angriff und die folgenden Gegenattacken so gut es ging parierte. "Mir scheint es, als wäre dein ach so tolles umgekehrtes Sharingan etwas zu langsam", höhnte Riku, während sich Beide schwer atmend auf Distanz begaben. Jeder von ihnen hatte Kratzer davongetragen, aber Kaito schien nach dem Angriff tatsächlich einige Wunden mehr abbekommen zu haben, was ihn jedoch nicht sonderlich zu stören schien. Stattdessen lächelte er. Mal wieder. "Ich an deiner Stelle würde keine so große Töne spucken. Es fängt gerade erst an richtig Spaß zu machen."
Riku rollte mit den Augen und wollte ein abfälliges Kommentar abgeben, als er plötzlich völlig unerwartet von den Füßen gerissen und auf den Boden geworfen wurde, Kaito direkt über ihm. "Was zum..?" Verwirrt starrte er den Silberhaarigen an, veruschte sich aus dessen Griff zu befreien. Kaito lachte. "Ein einfacher Schattendoppelgänger und du merkst es nicht einmal!" Fest hielt er die Arme und Beine des Schwarzhaarigen am Boden und verhinderte so, dass der Jüngere abhauen konnte. Riku war zwar stark, aber er war immer noch ein Kind.
"Du solltest wirklich aufhören dich Hals über Kopf in irgendwelche Dinge einzumischen, die dich nichts angehen. Das könnte dich irgendwann das Leben kosten", spottete Kaito, während er dem Jungen tief in die Augen blickte. Vom einen auf den anderen Moment war dieser völlig bewegungslos.
~Verdammt! Was ist hier los? Wieso kann ich mich nicht bewegen?!~ Entsetzen machte sich in Riku breit, während Kaito ihm weiterhin fest in die Augen sah, ihm jede Möglichkeit nahm seinem Blick auszuweichen. Schwarze Augen, rote Musterung. Es schien sich kein bisschen zu verändern. Es war einfach nur da. Da, um angestarrt zu werden...
Plötzlich traf Riku die Erkenntnis wie ein Blitz. Natürlich! Kaito war nicht umsonst langsamer und hatte es wesentlich schwerer den Angriffen des Schwarzhaarigen auszuweichen. Das was er behauptete zu besitzen, besaß er überhaupt nicht! Seine Augen waren nichts weiter, als eine Täuschung. Wie Itachis Ring. Sieht man hinein, befindet man sich auch schon im Bann des Trägers. Die ganze Geschichte mit der Zeitmanipulation, die Beherrschung eines Geistes. All das beruhte auf einem Genjutsu!!!
Schon spürte Riku, wie sich Kaito tiefer und tiefer in seinen Geist bohrte und von ihm Besitz ergriff. Er besaß eine Willenskraft, die Riku in diesem Ausmaß bisher höchstens bei Sonzu gesehen hatte. Jeder andere wäre wahrscheinlich der Kontrolle des Silberhaarigen verfallen, auch er. Aber nun wusste Riku wie Kaitos Taktik funktionierte.
Das Blatt hatte sich gewendet.
Riku knurrte. Entschlossen begann er Chakra um seinen Geist zu sammeln und zu verdichten. Er konzentrierte sich, formte in seinem Innern das Tora. Dann schickte er das verdichtete Chakra direkt auf Kaitos Geist los. "KAI!"³ Der Silberhaarige schaffte es nur kurz dem Druck standzuhalten, bevor das Genjutsu zerbrach und er aus seinem Geist katapultiert wurde. Vrewirrtes Entsetzen spiegelte sich in den Augen des Silberhaarigen wieder. Wie war das möglich? Niemand der es versucht hatte, hatte es zuvor geschafft sein Jutsu zu durchbrechen! Er wollte etwas tun, auf Distanz gehen und zu einem Gegenangriff ausholen, doch es ging nicht. Sein Körper kippte zur Seite und schlug gelähmt auf dem Boden auf. Kaito konnte sich nicht bewegen. Die Starre, die immer nach dem Einsatz seines 'umgekehrten Sharingans' eintrat, verhinderte es.
Riku konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während er sich keuchend aufrichtete und auf Kaitos gelähmten Körper herabblickte. "Dein 'Sharingan' ist wohl doch nicht so toll, wie du dachtest, was? Wenn man genau überlegte und das Sharingan wie ich kannte, war es eigentlich nicht besonders schwer dich zu durchschauen." Er fasste in seine Beintasche und holte einen Kunai hervor, bereit ihm den letzten Rest zu geben. "Wie's aussieht hast du schon wieder verloren."



²http://de.naruto.wikia.com/wiki/Katon:_Goukakyuu_no_Jutsu
³http://de.narutopedia.eu/wiki/Genjutsu

Nur ein leises Knistern kündigte die Attacke an, doch Riku war viel zu vertieft in seinen Triumph. Das Chidori Eiso schoss in Form eines festen Strahles aus purem Raiton-Chakra vor und durchbohrte Rikus Bein auf Kniehöhe, ehe Tokomi aus dem Schatten trat. "Natürlich hat er das, der Idiot. Kann ja auch nichts richtig machen", grummelte er, den Blick auf Kaito gerichtet. Dann wandte er seinen Blick Riku zu, der zu Boden geknickt war, da sein Bein ihn nicht mehr tragen konnte.
Der Blonde trat einige Schritte weiter vor, worauf sich der Elektrospeer mit einem Krachen im Boden verkeilte. Riku war gefangen, wenn er sich nicht das Bein abreissen wollte.

Kaito fauchte innerlich, als er Tokomis herablassende Worte vernahm. Er konnte sich vielleicht nicht bewegen, aber hören und sehen konnte er noch durchaus. Er musste sich wirklich anstrengen sowohl den Blonden, als auch Riku nicht mit abfälligen Kommentaren und Verwüschungen zu bombadieren. In seiner derzeitigen Situation wäre das nicht gerade klug.

Riku schrie kurz auf, als das Chidori Eiso sein Bein durchbohrte und er des Schmerzes wegen einknickte. So schnell hatte er nicht mit Unterstützung gerechnet. Prüfend sah er zu Tokomi auf, ehe er ein provokantes Grinsen aufsetze. "Nun sieh mal einer an. Noch eine von Rokudos Ratten."

"Ach stimmt, wir hatten ja noch gar nicht das Vergnügen. Interessant, dass du mich als Ratte bezeichnest. Äusserst robuste Tierchen. Man wird sie so gut wie gar nicht los. Man könnte das schon als Kompliment bezeichnen."
Er musterte Riku ebenso, wie der ihn. Zwar hatte Tokomi ihn schon häufiger beobachten können, aber live in natura war das dann doch nochmal etwas anders. Aber nur ein bisschen.

Rokudo war ebenfalls aufgetaucht. Er lehnte schmunzelnd an der Wand und sah gelassen dabei zu wie Tokomi Riku Paroli bot.
Er würde hier nicht eingreifen, das konnte ruhig Tokomi selbst erledigen, vielleicht, wenn das hier interressant war, dann würde er Riku sebst den Todesstoß versetzen, aber jetzt war es ja geradezu langweilig.
Lieber ließ er eine Eisfläche unter Kaito entstehen und diese dann zu sich schweben. Er wollte es nicht riskieren, dass der in Rikus Nähe gelangte.
Er war überrascht gewesen, dass der dessen Schwäche herausgefunden hatte. Er selbst wusste sie, weil er sich so lange mit Kaito beschäftigt hatte, dass es ihm irgendwann aufgefallen war. Er hatte selbst versucht es zu brechen, doch ganz geschafft hatte er es nicht. Wie sehr er sich damals darüber geärgert hatte!
Doch zum Glück hatte schon die Tatsache, dass er es wusste Kaito so verwirrt, dass er es abgebrochen hatte. Sonst wäre Rokudo nicht mehr hier, denn er hatte Kaito damals wirklich aufs Biegen und Brechen provoziert. So hatte er auch die Körperstarre genutzt, die Riku ausgenutzt hätte und Kaito auf den richtigen Geschmack gebracht.
So hatte er Kaito damals für sich gewonnen und eigentlich hatte er das auch mit Riku vorgehabt. In der Art eben. Aber der Kleine war ihm zu weich geworden, also hatte er ihn fallen Gelassen, wie einen heißen Erdapfel um nun nach Bedarf auf ihm herumzuspringen.

"Nicht wahr?" Riku sah an Tokomi vorbei und erblickte Shiro, welcher sich hinter dem Blonden bedrohlich aufbaute. "Wird Zeit, dass sich mal jemand um dieses Ungeziefer kümmert." In dem Moment stürzte sich der Drache auch schon mit gebleckten Zähnen auf Tokomi. Riku lächelte derweil und nutzte den Überraschungsmoment aus. Die Vorbereitungen für das Jutsu waren schnell getroffen. ~Kawarimi no Jutsu~ Ein Stein erschien an Rikus Stelle, zersprang sogleich in tausend Stücke, als er auf das Chidori traf. Der Schwarzhaarige hatte sich derweil einige Meter entfernt und begann ein schwaches Heiljutsu auf die Wunde an seinem Knie zu wirken. Sie würde ihn ernsthaft beim Kämpfen behindern, wenn er nicht wenigstens die gröbsten Schäden behob.

Tokomi kümmerte sich nicht weiter um Rikus Verschwinden, sondern wirbelte im letzten Augenblick zur Seite, sodass der Drache zwar nicht auf den Boden knallte, während er ihn verfehlte, aber doch erst auf seiner Höhe abbremsen konnte.
Als der Drache sich knurrend zu ihm umdrehte, schoss Tokomi vor, schlug ihm mit der flachen Hand gegen die Nüstern, drehte diese dabei etwas zur Seite und streckte die Rechte aus. Ein Blitz züngelte hervor und traf den Drachen an einer Stelle zwischen seinem Auge und seinem Horn.
Das Ungetüm bäumte sich jaulend auf, warf Tokomi dabei zu Boden. Der Blonde schnappte kurz nach Luft, rappelte sich auf und lief unter den Drachen, wo der ihm wortwörtlich in die Hände fiel, als er wieder nach unten sank um Tokomi erneut zu attackieren. Dass dieser bereits unter ihm stand, bemerkte der durch den gut platzierten Stromschlag verwirrte Drache nicht, bis er seine Hand am Bauch spürte.
Die Szene schien für einen Moment inne zu halten, in dem weder der Shiro noch Tokomi sich rührten. Tokomi, weil er sich gerade enorm konzentrieren musste und der Drache, weil er es nicht konnte. Er schwebte etwa eine halbe Handbreit über Tokomi, begann sich zu winden und brüllte, jedoch ohne sich vom Fleck rühren zu können. Tokomis Arme zitterten merklich und seine Haare begannen wirr in alle Richtungen abzustehen, während er das Kraftfeld aus Raiton und reinem Chakra, das den Drachen gefangen hielt, weiter verstärkte.
Als die knisternde Elektrizität im ganzen Raum drückend spürbar wurde, riss Tokomi den Arm herum und 'schleuderte' den Drachen von sich, der über den Strom glitt wie über Wasser, nur beschleunigte, statt gebremst zu werden. Mit einem Knall krachte er in eine Mauer, die zersprang wie dünnes Glas und Shiro unter sich begrub.
Tokomi sank schwer atmend auf ein Knie, während die Spannung sich löste und das elektrische Feld verschwand. Er grinste innerlich. Recherche und Training hatten sich gelohnt.

Währenddessen blickte der aus seiner Dauerstarre gerissene Sonzu vollkommen perplex auf die direkt vor ihm liegenden Drachenzähne des schuppigen Ungetüms, das seine Zellenwand niedergerissen hatte.

Alamiert sah Riku von seiner Wunde auf, als er Shiros Jaulen vernahm. Er sah gerade noch, wie der Drache quer durch den Raum geschleudert wurde, durch einen hinteren Teil der Mauer krachte und unter den herabfallenden Gesteinstrümemrn verschwand. ~Verdammt! Shiro!~ Der bloße Anblick hatte ihm einen Stich versetzt. Der Schwarzhaarige wollte seinem vertrauten Geist zu Hilfe eilen, doch er wusste, dass Tokomi ihn nicht zu Shiro lassen würde. Ohnehin würde er wahrscheinlich im Kampf nicht genug Zeit gewinnen können, um den weiß-roten von den Felsbrocken zu befreien. Ein abfälliges Zischen entwich dem Jungen angesichts dieser Erkenntnis, doch nun galt es sich erstmal um Tokomi zu kümmern. Und das, ohne dabei weitere größere Schäden zu nehmen. Er brach das Heiljutsu ab -eine einfache, oberflächliche Wundschließung musste reichen-, ehe er sich konzentrierte, sein Sharingan auf die zweite Stufe brachte. Er gebrauchte diese Form seines Kekkei Genkais nicht oft, da sie wesentlich chakraaufwändiger war, doch sie ermöglichte es ihm, sowohl seine Jutsus zu verstärken, als auch seine Sinne. Wenig später schoß auch schon eine gewaltige Feuerkugel auf Tokomi zu.

Shiro hatte derweil Sonzus Anwesenheit bemerkt. Nach mehreren vergeblichen Befreiungsversuchen hatte er seine Aufmerksamkeit auf den Blonden gerichtet, während kleine Rauchwölkchen aus seinen Nüstern aufstiegen. Shrio hatte Sonu noch nie wirklich leiden gekonnt. Oder ihm vertraut. Aber er hatte keine andere Wahl. Sie saßen wohl oder übel im selben Boot.
Shiros Gedanken schweiften kurz zu Kuro. Er spürte seine Anwesenheit. Seine Schmerzen. Seine Angst...
Eindringlich sah er den Blonden an, während er vorsichtig dessen Geist berührte.
~Du musst mir helfen. Mein Bruder ist hier irgendwo gefangen~

Tokomi bemerkte den Angriff früh genug, um mit derselben Technik ein neues, um einiges kleineres Feld zu erstellen und als sicheres Schutzschild zu verwenden. Die Aktion mit Shiro gerade eben hatte ihn zwar erschöpft, doch einmal in der Technik drin, war sie leichter auszuführen. Unangenehm warm wurde ihm trotzdem, bis die verfluchte Kugel endlich vorüber gerauscht war.
Der Blonde blickt skptisch zu dem in sicherer Entfernung vor ihm stehenden Riku. Er belastete sein angeschlagenes Bein kaum. Konnte er wohl auch nicht, die Zeit würde kaum ausgereicht haben, das zu heilen. Tokomi schüttelte innerlich den Kopf. Dummer Junge.

Sonzu runzelte die Stirn. Das ein Drache jemanden geistig ansprach, kam jetzt nicht gerade alle Tage vor, aber er zweifelte daran, ob er sich nun wirklich geehrt fühlen sollte. ~Ich will dich ja nicht enttäuschen, aber ich weiss nicht, was ich für dich tun kann~, meinte er mit Blick zu den Fesseln um seine Handgelenke. Je eine Kette ging davon aus, die ihm genau so viel Freiraum liessen, dass er seine Hände nicht zu einem Fingerzeichen zusammen bekam, ohne sich irgendwas zu brechen. Und die Trümmer auf Shiros Körper sahen auch nicht gerade leicht aus.

Die Feuerkugel war nichts weiter als eine Ablenkung gewesen, der Junge, welcher Tokomi gegenüberstand nichts weiter als ein einfacher Schattendoppelgänger.
Riku lächelte kurz innerlich. Noch bevor Tokomi irgendetwas unternehmen konnte schossen auch schon zwei Hände unter ihm aus der Erde, packten seine Füße und störten so sein Gleichgewicht und seine Konzentration. Diesen Moment nutzte der inzwischen vor Tokomi aufgetauchte echte Riku aus, indem er dem Blonden in einer einzigen, fließenden Bewegung seine Faust in die Magengrube stieß.


~Du bist nicht der Einzige, der gerade ein Problem hat Kleiner. Aber ich glaube ich habe eine Idee, wie ich dich von deinen Ketten befreien kann.~ Shiro reckte prüfend, die Schmerzen weitgehend ignorierend, den Kopf in Sonzus Richtung, ehe er mit schmalen Augen die Fesseln betrachtete. ~Ich bin vielleicht kein so guter Kämpfer wie Kuro, aber ich kann durchaus Feuer speien.~ Aus seinen Nüstern stiegen kleine Rauchwölkchen hervor. ~Versuch deine Hände so weit es geht von deinem Körper zu entfernen~, befahl er.

Tokomi stiess zischend die Luft aus und liess sich zur Seite fallen, wo er sich von Riku wegrollte, ehe er sich wieder ganz aufrichtete. Ja, der Kleine war eigentlich nicht schlecht. Er stand nur auf der falschen Seite. Aus welchen Gründen auch immer.
Die beiden Kontrahenten blickten sich abschätzend an. Tokomi war ziemlich müde, aber Riku war verletzt und auch nicht ganz frisch, allein schon wegen der langen Reise. Aber er konnte im Moment nicht sagen, wer in einem Kampf auf Zeit den Kürzeren ziehen würde.

Sonzu blickte skeptisch zu dem Drachen. Er traute Shiro durchaus zu, dass der seine Fesseln lösen konnte, aber ob das auch umgekehrt der Fall sein würde, das bezweifelte er noch immer. Dennoch, auch wenn er den Drachen vermutlich nur noch mehr gegen ihn aufbrachte, da er ihn ohnehin schon nicht mochte, diese Chance wollte er sich nicht entgehen lassen. Langsam breitete Sonzu die Arme aus. ~Versuch bitte meine Hände nicht zu verbrutzeln, ansonsten werde ich nur noch nutzloser~, brummte er dem Drachen zu.

Aus schmalen Augen betrachtete Riku Tokomi, während er langsam wieder zu Atem kam. Langsam spürte er den hohen Chakra- und Kraftverbrauch, welcher die Kämpfe mit sich gebracht hatten, doch er ließ sich nichts anmerken, würde nie freiwillig vor einem Gegner Schwäche zeigen. Einige Sekunden vergingen. Keiner von ihnen bewegte sich auch nur einen winzigen Zentimeter vom Fleck, doch Riku rechnete jederzeit mit einem Angriff, hielt sich bereit, um einer kommenden Attacke auszuweichen. Er hatte das Raitonelement noch nie wirklich leiden gekonnt und sich dementsprechend wenig damit beschäftigt. Höchstens das Chidori hatte er sich angeeignet.

~Ich kann für nichts grantieren, aber ich werd's versuchen.~ Eine kleine Flamme entwich dem Maul des Drachens, erhitzte die Ketten und ließ sie so instabil werden. ~Los, zieh. Sie sollten jetzt eigentlich nachgeben.~

Und eben dieses Jutsu war es auch, auf das Tokomi schliesslich zurück griff. Er empfand das Chidori nicht als schwierige Kunst, ein paar komprimierte Blitze, mehr nicht, doch mit der richtigen Erweiterung äusserst nützlich. "Kleiner", sprach Tokomi seinen Gegner an, während das Chidori in seiner Hand knisternd erwachte, " ich hab zwar noch immer keinen Schimmer, was du hier genau zu erreichen versuchst, aber ich sollte dir wogl danken. Eine zersplitterte Gruppe ist einfach zu zerszören, als eine kompakte." Die Blitzkugel in seiner Hand wuchs knisternd, bis sie eine Art Netz aus Blitzen um sich gebildet hatte. Der Blonde machte einen halben Schritt zurück, ehe er ausholte und das zuckende Gebilde von sich schleuderte, direkt auf Riku zu.

Sonzu verzog das Gesicht, tat abwr qie ihm geheissen. Seine wunden Handgelenke protestierten zwar mit stechenden Schmerzen, doch Shiro hatte nicht zu viel veraprochen. Die Ketten gaben nach einigen Sekunde nach und Sonzu kippte mit einem Ruck nach vorne, fing sich aber mit den Armen auf. Mehr als erleichtert blickte er auf ie geborstenen Enden der Ketten. ~Danke~, murmelte er Shiro zu. Als nächstes warf er einen Blick auf die Trümmer und schluckte. ~Shiro, ich will sehen, was ich für dich tun kann. Aber da ich kein Feuer speien und wohl auch kein Chakra benutzen kann...naja...~ Er liess den Satz offen. Shiro wusste ja ohnehin, dass Sonzu niemals stärker als ee selbst sein konnte.
Mit zunächst noch etwas unsicheren Schritten ging Sonzu um Shiro herum und begann die kleineren Steine von seinem Schuppenleib zu stossen, damit zumindest das Gerümpel erstmal beiseite war.

Riku zögerte nicht lange, sondern ließ sogleich einen Erdwall aus dem Boden schießen, welcher das Chidori abwehren sollte. Was er hier genau versuchte zu erreichen? Im Moment wusste er das selbst nicht genau. Ursprünglich hatte er Kuro und Sonzu befreien und Rokudo eins auswischen wollen, doch seine Pläne schienen in der derzeitigen Situation weit nach hinten gerückt zu sein. Er seufzte und setzte sich wenig später in Bewegung, huschte von einem Ort zum Nächsten. Er war flink, besaß das Sharingan und hatte zumindest noch genug Chakra für einige Jutsus. Genau das würde er ausnutzen müssen. Er hatte schließlich schon früher schwierigere Situationen gemeistert.

~Dann lass dir etwas einfallen!~ Shiro schnaubte. So würde das ja nie etwas werden! Es war ihm anzusehen wie sehr er zu seinem Bruder wollte. Riku würde vorerst allein klarkommen müssen

Das Chidori liess die Erdwand ohne zu stocken in tausend Teile zerbersten. Doton gegen Raiton? Der Knirps hatte in der Schule wohl nicht aufgepasst...
Mit Hilfe eines 'elektrischen Fadens', der noch an der Blitzkugel hing und sie mit seiner Hand verband, zog er das Gebilde wie einen Jojo zurück und fing es in der Hand. Der Knirps war irgendwo im Schatten verschwunden, aber Tokomi störte das nicht. Er konnte ihn hören. Wie eine Maus, die der Wand entlang krabbelte, auf der Suche nach einem Schlupfloch. Nur, dass es sowas schlussendlich nicht geben würde, wie Tokomi wusste.

~Ich bin noch nicht ganz wach und zudem hungrig, also hetz mich nicht!~, knurrte Sonzu. Der sollte sich jetzt gar nicht so aufspielen.
Sonzu nahm nun die grösseren Trümmerteile unter die Lupe. So viele waren das gar nicht, aber eines war bestimmt mehrere Quadratmeter gross. Für Sonzu in seinem Zustand weder verrück- noch zerstörbar. ~Shiro, kannst du den Kopf irgendwie nach hinten drehen? Mit deinem Feueratem könntest du das Gestein zumindest spröde machen.~

Noch immer huschte Riku durch den Schutz der Finsternis, versuchte angestrengt seine nächsten Schritte vorauszuplanen. Tokomi kämpfte anscheinend ausschließlich mit Raiton-Jutsus, gegen die man am Besten mit Fuuton-Jutsus vorging.
Als der Schmerz in seinem Knie wieder stärker wurde hielt Riku inne. Zwar befand er sich im Schatten, doch er war sich sicher, dass Tokomi trotzdem genau wusste wo er sich aufhielt. Dennoch konnte der Schwarzhaarige nicht riskieren, dass sich die Wunde an seinem Knie in nächster Zeit wieder verschlimmern würde.

~Ich kann's versuchen.~ Soweit es ging drehte Shiro seinen Kopf nach hinten und ließ seine Flamme auf die für ihn erreichbaren Felsen treffen.

Die zuckende Kugel in Tokomis Hand zog sich einen Moment zusammen, bis die Blitze alle in dm pulsierenden Gebilde verschwunden waren. Tokomi hatte keine Lust auf ein unnötiges Versteckspiel.
ie Raitonkugel in seiner Hand begann ih schlagartig wieder auszudehnen, die dünn Wand dabei dehnend wie einen Kaugummi. Tokomis Haare stellten sich wieder wirr auf, als die Kugel grösser als er selbst wurde. Dann platzte das Gebilde auf, ein Windstoss wie von einer Druckwelle fegte spürbar durch den Raum, der sich wieder vollkommen unter Spannung setzte. Tokomi drehte sich herum und blickte direkt auf die Stelle, an der Riku sich versteckte. Er war am Zug.

Selbst Sonzu und Shiro spürten das elektrische Feld, das Tokomi soeben aufgebaut hatte. Einige Haare des Blonden stellten sich ebenfalls auf wie Tokomis. Aber das war nichts, worum sie sich jetzt kümmern konntwn. Sonzu betrachtete aus zusammngekniffenen Augen die blendende Flamme, dann schob er sich vorsichtig in Shiros Geist etwas vor und versuchte die Flamme mit seiner mentalen Kraft zu unterstützen.

Ohne mit der Wimper zu zucken hielt der Schwarzhaarige der Druckwelle stand. Tokomi ging nun also wieder in die Offensive? Gut. Riku wollte den Kampf sowieso möglichst schnell beenden. Er hob die Hände über den Kopf und begann darin Fuuton-Chakra zu konzentrieren. Ein Gewirr aus immer schneller werdenden Luftströmen begann sich um seine Handflächen zu bilden, breitete sich langsam aus. Die Tatsache, dass die dadurch entstehenden, klingenähnlichen Ströme seine Haut an manchen Stellen verletzten ignorierte er einfach. Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Schwarzhaarigen, ehe er seine Hände plötzlich ruckartig nach unten riss und dem Chakra freien Lauf ließ. Der Luftstoß aus Windklingen fegte durch den Raum, durchschnitt alles worauf er traf, als wäre es nichts weiter als einfaches Papier.
Tokomi musste sich etwas einfallen lassen, wenn er nicht innerhalb weniger Sekunden Hackfleisch sein wollte.
Ein Luftstoß krachte direkt neben Rokudo in die Wand, hinterließ dennoch einen schmalen Kratzer auf dem Gesicht des Eiskünstlers, während weitere Klingen durch die Luft flogen.

Überrascht senkte Shiro den Kopf, als eine Windklinge über seinem Haupt hinwegfegte und einen der größeren Felsen zertrümmerte. Er konnte die enorme Chakrakonzentration deutlich spüren, die von dem Luftstrom ausging. Zweifellos war das Rikus Werk. In Gedanken wandte er sich erneut an Sonzu, wies ihn auf einige kleinere, durch sein Feuer spröde gewordene Felsen hin. Mit ein wenig Aufwand wäre es nicht schwer sie zu zerstören.

Die Augenbraue des Dunkelhaarigen rutschte ein wenig nach oben und er führte die Hand zur Wange um sie Finger danach zu betrachten. Blutverschmiert. Na toll, der Bengel lernte es nicht, er hatte doch nur noch zwei Wechselhemden! Sollte er einen Blick nach unten wagen?
Nein, lieber nicht, sonst regte er sich zu sehr auf und das war nicht gut. Sagte zumindest Tokomi immer, und der musste es ja wissen. Warum auch immer.
"Knapp", stellte er sachlich fest und sah dann kurz hinunter zu Kaito, der noch immer nicht in der Lage war sich irgendwie zu rühren.
"Ich schätze mal, ich bringe dich von hier weg", meinte er dann und ließ Kaito auf einer Glasplatte hinter sich hergleiten, während er interessiert auf einen kleinen Handeisspiegel sah. Der war zweigeteilt.
"Und, unsere Gefangenen sind gerade dabei zu türmen, ich gehe sie mal aufhalten, ja?", informierte er den Silberhaarigen und verschwand dann in dem Gang, der zu der Trümmerbaustelle führte. Rokudo sprang auf einen lockeren Stein und blickte kurz auf das Szenario, das sich ihm bot.
Sonzu stand mit dem Rücken zu ihm auf dem rot-weißen Drachen und schien die Steine wegräumen zu wollen. Er war sogar schon ziemlich weit gekommen.
"Interessat, darf ich mitmachen?", fragte er in einem ausgesucht höflichem Tonfall.

Tokomi stiess einen Fluch aus, machte einen Sprung zurück, sah aber, dass die Klingen auf Distanz nicht langsamer wurden. Fuuton! Der Knirps war aber auch mit allen Wassern gewaschen. Vermutlich musste er beinahe darin ertränkt worden sein, dass er das alles konnte. Doch Tokomi hatte keine Zeit, darüber nachzudenken.
Der Blonde liess sich zu Boden fallen, riss sich dabei den Daumen an seinen Zähnen blutig und murmelte hastig: "Kuchiyose no Jutsu!"
Die Augen wegen des aufwirbelnden Staubs schliessend harrte Tokomi auf dem Bauch liegend aus, bis er hinter sich die Einschläge der Luftklingen in Boden und Wände hörte. Als er aber direkt vor sich das klappern von Hufen auf Beton vernahm, hob er den Kopf. Vor ihm richtete sich gerade seine Lebensretterin auf.
Ein Wesen, das von der Statur her an ein ein wenig zu gross geratenes Reh erinnerte, blickte aus runden, dunklen Augen zu ihm herab. Dichte Wimpern umrandeten die leuchtenden Kugeln. Der Körper des Wesens war mit grün schimmernden Schuppen besetzt, vom aussehen ähnlich denen eines Fisches aber mindestens so hart und widerstandsfähig wie die eines Drachens. Am Kopf hatte es eine dichte, rote Mähne, die sich wiegte, als ob eine Ständiger Wind durch sie hindurch streichen würde, ebenso verhielt es sich mit den Haaren, die den Zuckenden Schwanz und die Beine des Tieres zierten. Von der schmalen Nase hingen links und rechts zwei Barten, die ständig zu zittern schienen. Doch das auffälligste war ein direkt auf der Stirn des wesen sitzendes schwarzes Horn, dass sich kurz über der Wurzel in zwei Spitzen teilte, die sich, von einigen kleineren spitzen Auswüchsen abgesehen gerade nach oben fortsetzen. Ein Kirin.
Das anmutige Wesen hob stolz den Kopf und blickte sich in dem Raum um, ehe es wieder zu Tokomi sah. "Na sieh mal einer an. Wieder mal durfte ich dich retten", sprach es da plötzlich. Es hatte eine helle, weibliche Stimme.
"Und wieder einmal kann ich dir nur dafür danken", murmelte Tokomi, stemmte sich hoch und legte eine Hand an die Flanke des Kirins. "Typisch. Ich darf die drecksarbeit machen und bekomme dafür nicht mehr als ein 'danke'." Tokomi wusste nicht, ob er sich jetzt ärgern oder lachen sollte. Nur gut, dass die Windklingen die Kirindame kaum gekitzelt hatten. Sonst hätte es hier ein Donnerwetter gegeben.

Sonzu verdrehte resigniert die Augen, als er die Stimme hinter sich hörte. "Aber gerne doch, du wärst damit sicher schneller fertig als ich", antwortete der Blonde und drehte sich zu Rokudo um. ~Shiro? Kommst du da schon alleine raus?~ Sonzu hoffte es, denn er bezweifelte, das Rokudo irgendjemanden freiwillig entkommen lassen würde, egal ob Mensch oder Drache.

"Ui, wunderbar. Na dann"
Rokudo lächelte und ließ im nächsten Moment die altbekannten Eiskristalle an Sonzu hinauf wachsen, die auch schon sehr bald die Beine des Blonden umfasst hatten. Das war dann wohl eine sehr kurze Flucht gewesen. Pech für Sonzu.

Sonzu schloss die Augen und biss die Zähne zusammen, während die Kälte an ihm hoch kroch und er zu zittern begann. Ob das nur an der Kälte lag, konnte man aber beim besten Willen nicht sagen. Der Kampflärm von nebenan war im Moment beinahe verstummt. Sonzu öffnete die Augen, starrte aber nur müde zu Boden. "Wer ist am gewinnen?", fragte er leise.

Rokudo sah ihn aufmerksam an, ehe er zu antworten begann.
"Das lässt sich im Moment schwer feststellen. Aber hätte Tokomi nicht einen vertrauten Geist gerufen, dann wäre er jetzt tot. Aber das trifft auf viele Situationen, sowie auf beide Kämpfer zu. Warum?"
Er legte den Kopf leicht nach hinten, bis seine Nackenmuskulatur einmal knackste. Wurde da jemand mutlos?