Aka

"Egal was wir tun werden, sie werden uns folgen", meinte Rokudo überzeugt. Immerhin hatten sie Sonzu und den würden ihre Verfolger nicht so schnell aufgeben.
Um eine kurze Pause zum nachdenken zu haben holte er tatsächlich die Akten über sämtliche Ninja heraus und kritzelte die Neuinformation zu Ronins Blatt dazu.
Über manche hatte er mehr, über manche weniger Papier. Je ausführlicher seine Steckbriefe waren, desto besser konnte er planen.
Doch zurück zu dem Hund.
Wenn er ihnen folgen konnte, musste er so viel darüber wissen wie nur möglich. Immerhin konnte es ja sein, dass er einmal nicht gefunden werden wollte und da sollte ihm nicht so ein Mistviech im Weg herumstehen.
"Ich denke, das wird es wert sein. Immerhin haben wir nichts zu verlieren"

Tokomi nickte.
"Nach Tetsu no Kuni ist es aber ein ganzes Stück... mal angenommen der Drache spielt mit: Wann wollen wir aufbrechen?"

"Lass uns noch eine kleine Pause machen. Immerhin solltet ihr euch auch dann und wann ausruhen. Eure Kraft ist immerhin auch nicht unerschöpflich und die unserer Spielzeuge auch nicht. Wenn sie nicht riskieren wollen, dass sie kriechend bei uns ankommen, müssen auch sie Pausen einlegen"
Kürz überlegte er sich die Dauer dieser Pausen.
"Sagen wir eine Stunde"

"Ach, na das nenne ich doch mal eine gute Nachricht."
Tokomi klappte den Laptop zu und streckte die Arme. "Und der arme Kaito muss seinen Drachen wieder startklar machen. Na wenn er dafür nicht mindestens 20 Minuten braucht..."

Rokudo schmaubte amüsiert und schlenderte dann zurück zu der Bank auf die er sich auch promt fallen ließ. Sie ächtste leise unter seinem Gewicht, obwohl er eigentlich nicht besonders viel wog. Eigentlich wog er ja schon zu wenig, aber das machte nichts, was wohl an seiner, doch sehr dürftigen, Nahrungsaufnahme lag. Die Bank ächtste einfach, weil sie alt war.
"Dann sollte er sich wohl mit dem erholen beeilen", meinte er gelassen.

Rikus Körper zitterte vor Anspannung, das Sharingan brach an die Oberfläche. Das ging zu weit. Ehe sich Ronin versah, war der Junge auch schon bei ihm. Der folgende Faustschlag traf den Samurai mitten ins Gesicht, riss ihn von den Füßen und schleuderte ihn einige Meter nach hinten. Das Wurstbrot flog währenddessen in einem hohen Bogen davon. "Was bist du eigentlich für ein Typ?!" fauchte er ihn an. Riku war noch nie besonders geduldig gewesen. Er war ein Sturkopf, der seine Ziele mit einem schier unerschöpflichem Ehrgeiz verfolgte, egal wie oft er dafür an seine Grenzen gehen musste. Und dann war da noch eine Sache, eine dumme und törichte Angewohnheit anderer Leute, welche er nicht ausstehen konnte. Man unterschätzte ihn.
Ronin unterschätzte ihn.
Schon wieder.
Knurrend tat er einen Schritt auf den Samurai zu, die Hand nch immer zur Faust geballt.
"Glaubst du wirklich es würde so kommen?! Glaubst du wirklich ich wäre so leichtsinnig Rokudo völlig unvorbereitet entgegenzutreten? Glaubst du er könnte mich so einfach besiegen?" Seine Mundwinkel zuckten spöttisch. "Der Kerl hat schon oft genug versucht mich loszuwerden und jedes Mal ist er gescheitert. Wer weiß, vielleicht hat er ja bereits wieder einen neuen Plan entwickelt, wie er mich, wie er uns am besten los wird. Schließlich will er uns alle aus dem Weg räumen. Zumindest gehe ich stark davon aus" Sein Blick traf auf Mariko. Eine seltene Entschlossenheit spiegelte sich in seinen Augen wieder, ehe er sie wieder Ronin zuwandte. "Aber eins kannst du mir glauben: Ich werde alles daran setzen, ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Und wenn ich sage alles, dann mein ich das auch so."

Ein leises, schleifendes Geräusch war zu hören und schneller als Rikus Sharingan schauen konnte, segelte ein ansehnliches Büschel seiner schwarzen Haare zu Boden. Zudem war die Schulter seine Oberteils von einem ansehnlichen Schnitt geprägt, die Haut darunter allerdings nicht mal geritzt.
"Kleiner, ich meine es wirklich nur gut mit dir." Ronins Stimme klang eisig, aber man spürte, dass seine Worte aufrichtig gemeint waren.
"Aber ja, ich traue es dir durchaus zu, dass du so leichtsinnig bist. Du glaubst, dass ich dich unterschätze, nicht wahr? Nun, vielleicht hast du damit recht, was deine Fähigkeiten angeht. Aber deine Unreife macht das locker wieder wett."
Mit einem Seufzer entspannte sich der Samurai und schob das Katana zurück in seine Scheide.
"Riku, versteh mich nicht falsch. Ich möchte dich nur warnen. Wir verfolgen alle dasselbe Ziel wir müssen zusammen arbeiten. Also..."
Er streckte dem Schwarzhaarigen die Hand entgegen und blickte ihn aufmunternd an.

Überrascht hielt Riku kurz inne und betrachtete seine Schulter, sowie die Haarsträhne, bevor er sich schnell wieder fasste. Mit einem abweisenden "Tz!" schlug er Ronins Hand zur Seite. "Wenn du meinst, dass ich auf dich angewiesen wäre irrst du dich gewaltig" ,knurrte er dem Samurai entgegen. "Aber wer weiß..vielleicht hast du ja doch recht. Vielleicht bin ich so leichtsinnig und unreif, wie du denkst. Aber was meinst du? Sollten wir es es nicht einfach ausprobieren?" Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern biss sich ohne zu zögern in den Finger, um anschließend die flache Hand auf den Boden zu schlagen. "Kuchyose no Jutsu!"
Wenige Sekunden später stand auch schon Shiro neben ihm und Riku sprang auf seinen Rücken, nur um ihn im nächsten Moment auch schon anzutreiben. ~Los. Lass uns von hier verschwinden.~ sandte er ihm per Gedanken. Der Drache zögerte kurz und warf Riku einen besorgten Blick zu, musste schließlich jedoch einsehen, dass der Junge seine Meinung nicht so schnell ändern würde.
Mariko, die den Streit nur teilweise mitbekommen hatte sah zu ihrem 'kleinen Bruder' , unschlüssig, ob sie ihn aufhalten sollte. Doch bevor sie oder irgendjemand anderes etwas unternehmen konnte, hatte Shiro sich auch schon in die Luft erhoben.
~Pass auf dich auf Schwesterchen.~ meinte Riku noch kurz bevor der Drache mit ihm auf dem Rücken auf und davon flog.

Mariko hatte nur mit halben Ohr zugehört und sich stattdessen mit Shizuka unterhalten. Nun hatte sie sich erhoben, war aber zu spät auf den Gedanken gekommen nachzufragen, denn Riku hatte sich bereits auf Shiros Rücken geschwungen, bevor sie ihn beruhigen konnte.
Das war jetzt natürlich etwas sehr blöd.
"Oh verflixt", murmelte sie.
Riku würde irgendetwas Dummes machen, das spürte sie genau. Sie bekam jetzt schon eine Heiden Angst um ihn.
Die Rufe, die sie ihm gedanklich hinterhergesandt hatte, hatte der Schwarzhaarige weitgehend ignoriert.
Sorgenvoll verfolgte sie die Flugbahn Shiros. Die beiden allein gegen Rokudo? Das konnte er doch gar nicht gewinnen.
Die Blonde biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte nicht auch noch ihn an diesen Arsch verlieren, auch, wenn sie Sonzu nach wie vor nicht als verloren anerkannte, auch, wenn es derzeit ein Ding der Unmöglichkeit war ihn zu befreien.
Mariko ließ ihren Blick über die Gruppe schweifen und blieb dann an Ronin hängen. "Was ist passiert?", fragte sie.

"Hm... ich glaub, ich hab ihn verärgert", antwortete Ronin auf Marikos Frage. Bisher hatte er nur ungläubig dem Drachen mit Riku nachgeblickt.
Okay, dass der Junge ein hitziges Gemüt hatte, dass hatte er mitgekriegt. Aber die Aktion war ja mal wirklich heillos übertrieben blöd. Da hätte er sich ja genauso gut eine Klippe runterstürzen können.

"Ach wirklich? Das hätte ich nicht mitbekommen", merkte die blonde Nuke-nin an und wandte dann den Blick von dem davonflatternden Drachen ab. Natürlich musste er verärgert sein, sonst wäre er wohl kaum so Hals über Kopf aufgebrochen.
"Wie ist es dazu gekommen, meine ich", fügte sie dann hinzu.

"Meine Einstellung hat ihm wohl nicht gepasst, da hat er mir eine rein gehauen und zur Strafe hab ich ihm ein Haarbüschel abgesäbelt. Ich hab doch nicht mit sowas gerechnet."
Er konnte jetzt nachvollziehen jetzt, warum Sonzu den Kleinen nicht so recht ausstehen konnte, wie der ihm bei einem ihrer Gespräche erzählt hatte, auch wenn es ihm selber nicht so ging.
Ronin seufzte. Riku hatte noch viel zu lernen. Er hoffte nur inständig, dass er dazu noch die Gelegenheit haben würde.

"Mhm. Riku ist sehr.....temperamentvoll", bestätigte Mariko und seufzte leise. Und was nun? Sollten sie ihn zurückhalten, oder warten?
Unschlüssig ließ sie den Blick über die Verbliebenen schweifen. Plötzlich durchzuckte sie ein scharfer Schmerz, als sich ohne jegliche Vorwarnung Krallen in ihren Rücken gruben. Tenshi kletterte an Mariko hoch und setzte sich dann auf deren Schulter.
"Autsch!", knurrte die Blonde sauer. Das war nicht gerade angenehm gewesen. Pflichtschuldig legte doe Tintenkatze die Ohren an, richtete sie aber dann gleich wieder auf.
"Lass ihn. Alleine kann er nichts ausmachen und das weiß er auch, blöd ist er ja doch nicht. Zumindest hoffe ich das. Wenn nicht ist er zu doof", meinte sie direkt heraus, sich wie immer nicht darum scherend, ob ihre Worte verletzend waren oder nicht.
Mariko hatte einen zweifelnden Gesichtsausdruck aufgesetzt. Jaja, Riku war nicht blöd, aber leider sehr hitzköpfig. Das war bei ihm die Gefahr.

"Dann sind wir dann wohl zwei weniger und haben auch die Hilfe des Drachen verloren. Vorerst zumindest", fasste Shizuka die Situation kurz zusammen.
"Ausserdem haben wir keine Ahnung, wo Rokudo sich im Moment befindet. Hat jemand eine Idee, wie wir ihn finden könnten? Oder du", ihr Blick fiel auf Tenshi, "hast du vielleicht etwas Nützliches gehört?"

Kurz legte die Katze den Kopf schief und überlegte.
"Nein nichts, außer, dass die so viele Informationen über Ronin und Kasai haben wollen wie nur möglich, mehr nicht", meinte sie dann geknickt.
Warum konnte sie sich nur so verschwommen daran erinnern? Sie hatte doch nichts auf den Kopf gekommen! Mariko pflückte das Tintentier von ihrer Schulter und hielt sie auf dem Arm.
"Hm."

"Natürlich. Im Gegensatz zu Riku, Sonzu und euch dreien sind wir für sie noch Bücher mit sieben Siegeln. Und wir wollten ja auch dafür sorgen, dass das so bleibt. Wobei mir einfällt: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier beobachtet werden?", fragte Ronin an Mariko und Shizuka gewandt.

"50:50, würd ich mal sagen", antwortete Mariko nach kurzer Nachdenkpause.
"Weshalb?", hakte sie dann noch nach, was war daran jetzt so interessant? Gedankenverloren kraulte sie Tenshi am Köpfchen, wofür sie mit dem Schnurren der Katze belohnt wurde.

"Also falls sie es tun wissen sie schon von Riku. Das Überraschungsmoment hätte ihm wenigstens etwas geholfen. Hmmm..." Der Samurai setzte ich wieder hin und liess sich Shizukas Darstellung der Lage nochmal durch den Kopf gehen.
"Also ganz ehrlich, ich bin mit der Situation gerade etwas überfordert. Ich hab nämlich keine Ahnung, was wir jetzt weiter tun sollen."

"Natürlich schau ich mit. Vollidioten", schnaubte der Eiskünstler. Das lag ja wohl zu 98%, dass er mitschaute, nicht zu 50!
"Vielleicht sollte ich Kaito Bescheid sagen, dass wir unter Umständen Besuch bekommen könnten", meinte er.

"Naja, also die Wahrscheinlichkeit, dass der uns im Alleingang findet dürfte geringer sein als die, dass du sie nicht beobachtest. Oder hab ich da was übersehen?", fragte Tokomi, der damit beschäftigt war, seine wenigen ausgepackten Sachen bereits wieder einzupacken.

"Hm, ich weiß nicht so recht ob er uns finden soll... So als kleiner Abschluss vor der Pause", überlegte der Dunkelhaarige und ddrehte den Kopf etwas zu den Spiegeln. Einer war auf Mariko und die anderen und einer auf Riku gerichtet.

"Öhm...naja, also Notfalls sind wir zu dritt und haben unseren eigenen Drachen, der zudem etwas weniger zögerlich beim Draufhauen ist. Auch wenn ich persönlich nicht auf eine Konfrontation mit dem scharf bin, wäre es kontrolliert doch gescheiter, als wenn er uns per Zufall doch findet."

"Und wenn alles glatt geht haben wir entweder einen toten Gegner, oder einen Gefangenen, je nach dem", meinte Rokudo nickend. Genau deshalb überlegte er ja.
"Aber wie auch immer, bis der uns erreicht hat dauert es noch eine kleine Weile - auch mit dem Drachen"

"Heists das, ich kann mein Zeug wieder auspacken?", fragte Tokomi nicht gerade begeistert. In solchen Dingen war er ein ziemlicher Minimalist. "Und wie willst du ih eigentlich herlocken? Ne Leuchtrakete zu zünden könnte eventuell sein Misstrauen herauf beschwören..."

"Also wenn es uns nicht hilft unseren Gast hierherzulocken, oder außer Gefecht zu setzen: Nein", meinte der Eiskünstler.
"Hm, das ist eine Wirklich gute Frage. Wie legt man Spuren, ohne sie wirklich zu legen?"

"Vielleicht irgendwas, was er nur mit seinem Sharingan sehen kann. Oder etwas, was der Drache verfolgen kann. Auf diese Hunde hat er ja wohl keinen Zugriff."