Aka

"Er hat einen Termin, genau wie ich. Sonzu ist selber schuld, wenn er uns zu den Stosszeiten dahin bestellt." Wobei das nicht so ganz stimmte. Es waren nur die Stosszeiten für Heimlichtuereien, nicht für den Alltagskram.

Kaito verdrehte die Augen und zog sich eine Jacke über, ehe er ebenfalls nach draußen trat und schnellstmöglich zur Gruppe aufholte. Bei Tokomis 'Erklärungen' schnaubte er kurz. Der Kerl sollte gefälligst die Klappe halten. Als ob er sich mit irgendwelchen Bordellen zufriedengeben würde. Soweit kams noch! Sollte Tokomi lieber dabei bleiben, dass Sonzu gegen Kaitos Begleitung sowieso nichts einwenden könnte, wenn er seine ach so tolle Mariko wieder haben wollte. Doch der Silberhaarige ließ seine Gedanken unausgesprochen. Solange es Tokomi nicht übertrieb, würde er sich da raushalten. Zumindest äußerlich. "Wo findet die Übergabe denn statt wenn ich fragen darf?", meinte der silberhaarige nach einer Weile. Fragen kostete schließlich nichts.

"Vor der Bibliothek. Reichlich unkreativ, ich weiss", antwortete Tokomi. Den Rest des Weges redeten sie kaum was. Tokomi hatte die Hände in den Taschen vergraben und hielt sich mit Mariko am Strassenrand, damit die Kette nicht auffiel. Aufmachen hätte er sie ohnehin nicht gekonnt, den Schlüssel hatte Rokudo irgendwo. Am einfachsten wäre es gewesen, die Arme zu verschränken, aber... nee!
Sonzu erwartete sie bereits. Er stand an die Mauer der Bibliothek gelehnt, Rokudo neben ihm auf einer Bank sitzend, die vom Schnee geräumt worden war. Der Blonde schenkte Mariko ein breites Lächeln, als er sie sah, doch sein Blick verdüsterte sich, als er Kaito neben Tokomi entdeckte. "Ich sagte doch, du sollst alleine kommen!", meinte er verärgert. Tokomi zuckte die Schultern. "Und jetzt? Willst du mich anfallen und mir das Herz heraus reissen?" Er zog kurz demonstrativ Mariko an der Kette etwas zu sich. "Dabei wünsch ich dir viel Spass, von ihr hast du dann nichts mehr." Tenshi verbannte er auch kurzerhand von seinem Kopf, indem er sie mit einem Energiefeld weg stiess, ohne dass sie krallen konnte. Er war auf alles gefasst. Sonzus Blick funkelte ärgerlich. Die Situation wurde gerade angespannter, als ihm lieb war.

Tenshi fauchte leise, blieb aber dann im Schnee hocken. Gut, das mit dem Augen herauskratzen fiel jetzt leider weg, aber das machte auch nichts. Irgendwie würde das schon klappen. Hoffte sie mal.
Marko zog ungehalten die Brauen zusammen und trat einen Schritt von Tokomi zurück. Der Idiot kam ihr wieder zu nahe!
Er hatte sie nicht zu sich zu ziehen, Herrgott! Sie war kein Hund.

Der Blonde seufzte. "Lass sie los!", verlangte er und ging etwas von Rokudo weg, der nicht mal den Blick hob. "Du hast Kaito ja bei dir, dann kann er euren Boss auch gleich wieder heil machen."
Tokomi musterte ihn misstrauisch, liess dann aber die Kette los und trat zur Seite.

Mit einem ihrer schnippischten Blicke wickelte sich Mariko die Kette um das Handgelenk und ging dann hinüber zu Sonzu, wobei sie ihren Feinden lieber nicht den Rücken zudrehte. Tenshi folgte ihr, wie ein kleiner Schatten.
"Was bin ich froh dich zu sehen", raunte sie dem Blonden zu.

Der Blonde zog sie kurz in die Arme, dann raunte er ihr ins Ohr: "Beeilung! Er kommt gleich nach." Er packte Mariko am Handgelenk und zog sie um die nächste Hausecke, wo er sich das Katana schnappte, das dort an der Wand lehnte und murmelte: "Kai." Die blonden Haare wurden länger und dunkler, bis sie schliesslich dunkelrot schillernd durch die Luft flogen, während sie durch die Gassen rannten. Ronin drehte den Kopf zu Mariko und grinste sie an. "Hi!"

Tokomi hatte den dreien kopfschüttelnd hinterher gesehen. Sie konnten sich beeilen soviel sie wollten, Rokudo würde sie ja doch wieder aufspüren. Dann richtete er den Blick auf den Dunkelhaarigen, der zu Boden starrte. "Rokudo?" Keine Reaktion. Tokomi trat zu ihm ran und legte ihm die Hand auf die Schulter. "He, Rokudo!" Der Schwarzhaarige hob den Kopf und starrte Tokomi verständnislos in die Augen, dann klärte sich sein Blick und Tokomi wich einen Schritt zurück, als er die blauen Augen erkannte. "Verdammter Bastard!", fauchte er und hob die bereits knisternde Hand, fasste sich aber sogleich mit der anderen an den Kopf, als sich dort ein stechender Schmerz breit machte. Die Verzögerung nutzte der falsche Rokudo, sprang von der Bank auf und rammte Tokomi die Faust in den Magen. Der Blonde krümmte sich zusammen und fiel auf die Knie, setzte im gleichen Moment aber Stromstösse in alle Richtungen frei. Sonzus Tarnung verflog und er stützte sich fluchend an die Wand. Ehe allerdings Kaito auf die Idee kam, sich auf ihn zu stürzen oder Tokomi sich wieder aufrappelte, hatte er ebenfalls die Flucht ergriffen.

Freude leuchtete in den Augen der Nuke-nin und sie lächelte. "Ronin!", freute sie sich.
"Der Idiot hätte etwas sagen können!", schimpfte Tenshi währenddessen unwillig. Die hatte einige Mühe mit den beiden mitzuhalten und nicht in irgendeiner Schneeschicht zu versinken.
Mariko lachte leise.
"Lass mich raten, das war nicht Rokudo?"
Einen SInn musste es ja haben, dass Ronin hier an ihrer Seite war, und nicht Sonzu. Außerdem machte die Äußerung, dass der gleich nachkäme, stutzig.

"Gut geraten. Um Sonzu mal zu zitieren", er räusperte sich und verstellte die Stimme, um Sonzu zu imitieren, " Glaubst du ernsthaft, ich sei so blöd und lasse Rokudo einfach wieder laufen, jetzt wo ich schon mal habe? Ronin, ich bin schwer enttäuscht von dir." Er lachte kurz leise auf. Sein Blick fiel dann auf Tenshi. "Hüpf auf meine Schulter, wenn dir das besser passt. Aber ich brauche keinen Hut wie Tokomi, ja?"

Tenshi tat, wie Ronin ihr geraten hatte, schmollte aber ein wenig. "Es wäre ein cooler Hut", murrte sie. Die hatten doch keine Ahnung! Außerdem hatte man von da aus eine prima Aussicht.
Sonzu würde das verstehen, da war sie sich ganz sicher. Und wenn nicht, würde sie ihn überzeugen, ganz einfach.
Mariko kicherte. Der Weg kam ihr unendlich leicht vor. "Ist gut, Tenshi, ist gut."

Kaito konnte nicht anders, als Sonzu anzustarren. Er hatte ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, doch sein bloßer Anblick löste bereits ein Verlangen in Kaito aus. Wieso musste der Blonde aber auch so verdammt gut aussehen? Wielange würde er denn noch warten müssen? Er wollte ihn verdammt nochmal! Hier und jetzt. Ein Lächeln stahl sich auf Kaitos Gesicht, als er einen Schritt nach vorne machte. Oh ja. Er würde Mariko den Hals umdrehen, Tenshi irgendwie loswerden und Sonzu endlich für sich beschlagnahmen. Mit einem Mal blieb Kaito stehen. Was zum Teufel machte er da?! ~Reiß dich zusammen!~ fauchte er in seinem Innern und stellte im nächsten Moment fest, dass Mariko und Sonzu die Fliege machten. Ein falscher Sonzu. Verwirrt stand er eine Weile regungslos da, ehe sein Blick auf den echten Sonzu fiel, der soeben an ihm vorbeistürzte. Sich als Rokudo auszugeben, um sie zu täuschen. Nicht schlecht. Gar nicht schlecht. Hastig schüttelte der Silberhaarige den Kopf, riss sich aus seinen Gedanken und wirbelte herum. Tokomi blendete er schlicht und ergreifend aus, als er sich in Bewegung setzte, um die Verfolgung aufzunehmen.

Tokomi wandte sich nur kurz nach Sonzu und Kaito um. Damit wäre dann ja wohl geklärt, wer wem nachjagte. Sonzu war schlau genug gewesen, einen anderen Weg als seine Gefährten einzuschlagen. Dann hiess es jetzt er gegen den Rest. Reichlich ungleich verteilt. Und Vorsprung hatten die wohl auch schon recht gewaltig. Mist aber auch. Tokomi riss sich den Daumen auf, zögerte noch kurz, beschloss dann aber, dass das ein Notfall war. Sekunden später keifte es auch schon ernsthaft entsetzt: "Du hast mich in eine Stadt gerufen?!" Hisui stampfte auf un blickte sich in alle Richtungen um, die Augen erschrocken geweitet. "Verzeih mir", murmelte Tokomi, der sich aufrichtete und ihr denn den Arm um den Hals legte. "Ich wollte dich heute Abend besuchen. Mir ist leider ein Notfall dazwischen geraten. Ich brauch dich." Hisui stiess schnaubend die Luft aus, senkte dann aber den Kopf und stupste Tokomi mit der Schnauze an. "Hier sind ja gar keine Leute." Der Blonde nickte. "Wir müssen welche finden." -"Ich bin kein Spürhund!" Tokomi schüttelte den Kopf. "Nein. Aber du bist schnell." Er zog sich auf ihren Rücken und freute sich wie jedes mal, dass sie es sich gefallen liess. Ein Kirin zu reiten war ein Privileg, von dem er selber kaum fassen konnte, dass er es hatte. "Da lang", er deutete auf die Strasse, die Mariko, Tenshi und wer auch immer sie nun begleitet hatte, verschlungen hatte. Ja, Hisui war schnell. Sie mussten nur gemeinsam die Spuren lesen.

Sonzu blickte sich über die Schulter und fluchte innerlich. Kaito hatte schnell genug geschalten, um in Sichtweite zu sein. Und der Silberhaarige machte stetig Boden gut, statt ihn zu verlieren. Sonzus Schulter begann wieder zu schmerzen, aber er würde sich nicht fangen lassen. Unter keinen Umständen und von Kaito schon mal gar nicht. Er hatte den Blick, den der Silberhaarige seinem Double zugeworfen hatte sehr wohl bemerkt. War ja auch kaum zu übersehen gewesen. Aber das konnte der Idiot gleich wieder vergessen! Jetzt hing Sonzu nicht mehr an einer Kette und würde sich mit Zähnen und Klauen wehren, darauf konnte der andere Gift nehmen.

Langsam aber sichr holte Kaito den Blonden ein, welcher versuchte Abstand zu gewinnen. War ja fast wie Katz und Maus. Der Silberhaarige lächtelte. Ein Spiel ganz nach seinem Geschmack.
Noch im Laufen formte Kaito Fingerzeichen. Er wurde langsamer und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er würde ihn nicht entwischen lassen. Nicht Sonzu. "Meiton: Kemono no rirīsu!" Hastig sprang er auf den Rücken des hundeähnlichen Wesens und setzte die Verfolgung so wesentlich schneller als zuvor fort. Sonzu konnte nicht fliehen. Der Blonde war bereits zum Greifen nah! Kaitos Augen glänzten, als seine Beschwörung zum Sprung ansetzte und Sonzu zu Boden riss, ihn mit dem Rücken voran in den Schnee stieß. Grinsend wie ein Honigkuchenpferd blickte er Sonzu in seine lebhaften, blauen Augen. "Hab dich."

Sonzu verzog das Gesicht, als er auf dem Boden landete. Langsam fühlte er sich wie ein Butterbröchen, das ständig auf die falsche Seite fiel. Die Butterseite wäre dann seine Schulter. "Nimm das Biest da weg!", fauchte er Kaito an. Er mochte das Meiton als Gegner nicht. Und noch weniger mochte er es, wenn es wich schwer machte und sich auf ihn drauf stellte.

"Tenshi, schau einmal bitte, ob uns jemand folgt", bat Mariko derweil die Katze. Sie bat sie auch, nach Sonzu Ausschau zu halten, wenn sie ihn denn sehen konnte.
Nur zu gerne kam das Tier ihrer Aufforderung nach und wurde merklich kleiner, als die altbekannten, filigranen Schmetterlinge aus ihren Öhrchen entstanden.
Tenshi war es nicht gewohnt, herumzusitzen und sich tragen zu lassen, wenn sie auf der Flucht waren.
Es war keine Überraschung, dass sie verfolgt wurden. "Tokomi, Allein", murmelte Tenshi. "Allein?", vergewisserte sich Mariko. Dann folgte Kaito wohl Sonzu.
"Nein, noch ein Pferd.", ganz die Katze zur Antwort. "Aber ein komisches Pferd, irgendwie schuppig, ich seh das nicht recht..."
Die Blonde nickte schweigend. Dann wandte sie sich an Ronin. "Kannst du mir das Ding abnehmen?", fragte sie und hob die Hand mit der Kette.

"Lass mal sehen." Ronin griff nach Marikos Hand und nahm das Stahlteil genauer unter die Lupe. "Das ist dieses Chakrastauende Zeug, das du zum Teil entwickelt hast, nicht wahr?" Er fuhr mit den Fingern über das Metall, schätzte rasch die dicke ab und liess dann wieder los, kopfschüttelnd. "Tut mir leid, aber ich fürchte, das kriege ich so auf die schnelle nicht hin, jedenfalls nicht ohne dir die halbe Hand mit abzuschlagen. Meine Klingen sind zwar schlagkräftig aber für solche Feinarbeit denkbar ungeeignet." Er wandte den Kopf zu Tenshi. "Ich nehme an, wir büssen gerade massiv Vorsprung ein, nicht wahr?"

"Mit dem größten Vergnügen." Tatsächlich ließ sich Kaito nicht zweimal darum bitten und dematerialisierte die Meiton-Beschwörung. Immerhin wäre sein Hündchen auf Dauer sowieso nur im Weg gewesen. Kaito schmunzelte, während er erneut auf den Jüngeren herabblickte. In Ruhe lassen würde er ihn trotzdem nicht. Und wie er bereits sagte: Er hatte es satt zu warten.
Ruckartig zog er den Blonden an seiner Jacke nach oben, stieß ihn, ohne auf seine Schulter zu achten, gegen die nächstbeste Hauswand und presste seine Lippen auf die seine. Durch die Wucht des Aufpralls keuchte Sonzu kurz auf und Kaito machte sich diesen Moment zu Gute um Einlass in dessen Mund zu erlangen. Gleichzeitig ließ er auch seinen Geist nach dem des Blonden tasten.

Doch Kaito traf auf eine Barriere, die nicht gerade beim ersten Ansturm zusammenbrechen würde. Und auch nicht gleich beim zweiten oder dritten. Sonzu trat Kaito gegens Schienbein und stemmte ihn gleichzeitig von sich weg, um sich zu befreien und das Gesicht weg zu drehen. "Nochmal lass ich mich von dir bestimmt nicht übertölpeln!" Zugegeben, er hatte gerade schlechte Karten, denn sein Gesunder Arm war damit beschäftigt, Kaito auf Abstand zu halten und auf seiner verletzten Schulter lag natürlich Kaitos Hand. Wobei liegen etwas untertrieben war, die Finger des Silberhaarigen krallten sich förmlich hinein, was höllisch weh tat. Kaito hatte ein unglaubliches Talent dafür, schmerzende Wunden zu finden und bei Bedarf wieder aufzubrechen. Sonzus angestrengt zitternde Hand hatte sich trotzdem eine Nadel geschnappt, die er in Kaitos Oberschenkel rammte, fast gleichzeitig die Hand zum halben Tora verformend, um die Nadel zu aktivieren. Der Metallstift zog sich wie schon im Kampf gegen Rokudo und Tokomi plötzlich zusammen, sodass er gänzlich in Kaitos Oberschenkel verschwand, wo er sichbegleitet von einer kleinen Chakraexplosion zu einem Stern formte und sich verkeilte, eine Wunde in Kaitos Fleisch reissend, die leider nicht gross genug war, um ihm gleich gefährlich zu werden, doch das der Silberhaarige mit einem überraschten Aufschrei zurück wich, war für Sonzu schon eine ziemliche Erleichterung. Er fuhr sich rasch mit dem Handrücken über den Mund, ehe sein Blick wieder auf Kaito fiel. Wegrennen brachte nichts, Kaito würde diesmal von Anfang an seine Bestie beschwören und das Spiel ginge von vorne los. Er musste das wohl jetzt regeln.

Fluchend entfernte sich Kaito ein Stück von Sonzu, eine Hand auf die frische Wunde gepresst. Es tat zwar weh, würde ihn aber längst nicht umbringen. Außerdem hatte Miskai bestimmt noch irgendwo Verbandszeug rumliegen, weshalb er sich jetzt nicht weiter damit beschäftigen brauchte. Der Silberhaarige konnte nicht anders als zu grinsen, während er sich mit der Zungenspitze über die Lippen fuhr. Der Blonde hatte ihr kleines Spielchen wohl nicht vergessen. Auch sein Geist hatte bereits voll und ganz auf Verteidigung umgestellt. "Was denn? Willst du mich denn nicht reinlassen?" Schade aber auch. Ihm hätte es mehr als nur gefallen.



(sorry war bis eben in der badewanne)

"Ja, er kommt genaaaaau..."
Tenshi drehte sich um und sah zu der Ecke. "Jetzt.", beendete sie ihre Ankündigung. Dieses Viech war wirklich verflixt fix auf den Beinen.
Nun aus der Nähe sah die Katze ganz eindeutig, dass dieses...Vieh kein Pferd war, sondern rgendetwas anderes, das Tenshi mit ihrem Wissen noch nicht betiteln konnte.
Zu gerne hätte sie das Wesen gefragt, was es denn nun war. Und das tat sie auch.
Sie sprang von Ronins Schulter und setzte sich seelenruhig auf die Straße, direkt vor Hisui. "Hallo! Ich wollte nur mal eben fragen was du eigentlich bist, ich kann dich nämlich irgendwie nicht definieren. Ich bin jedenfalls Tenshi. Und du?"

Tokomi rutschte von Hisuis Rücken, noch ehe sie ganz angehalten hatte. Eine Hand liess er auf ihrem Rücken liegen, die andere hob er in die Luft - abwehrend. Ronin stand mit gezückter Klinge vor zwischen ihm und Mariko und Tokomi überlegte, dass er das nächste mal eine weisse Flagge mitnehmen sollte. "Leute, ich komme in Frieden, ich hab nämlich keinen Bock auf den Stress", verkündete er und liess die Hand sinken. Hisui spielte nervös mit den Ohren und Ronin liess das Schwert zwar sinken, steckte es aber nicht weg, sondern hatte es noch immer direkt im Anschlag. Tokomi verstand ihn. Er hätte sich in der Situation auch nicht vertraut. "Ehrlich. Ich schlage einen Waffenstillstand vor und dann können wir uns mal mit der Situation beschäftigen - wörtlich. Und Tenshi, Hisui ist ein Kirin. Verzeih ihr, sie ist etwas scheu Fremden gegenüber."

"Damit du mich wieder auf dein Niveau runter ziehst? Ganz bestimmt nicht!" Kaitos lustdurchtränkter Geist war schlimmer als jeder Alkohol oder jede Droge, eher wie eine ansteckende Krankheit.
Sonzus Schulter fühlte sich ganz und gar nicht gut an und Sonzu hatte so das Gefühl, dass Kaito gerade Rokudos letztes Hemd versaut hatte, das der Blonde trug. Er schätzte rasch die Situation ein und kam zu keinem rechten Ergebnis. Er war verletzt und müde, nicht nur von heute, die Woche Erholungszeit hatte er sich extrem knapp bemessen. Aber wegrennen brachte nichts und sich fangen lassen würde er nicht. Nein, niemals! Und wenn nicht jetzt... wann dann? "Kaito. Was hältst du davon, wenn wir die Gelegenheit hier und jetzt klären?" In seinem Innern begann er bereits, In von Yo zu trennen und die geistige Kraft zu mobilisieren. "Wenn ich gewinne lässt du dich brav von mir umbringen oder suchst zumindest das Weite und lässt dich nie mehr blicken und wenn du gewinnst... naja... bin ich halt auch brav. Oder was auch immer du willst."
Den Tintenschmetterling nicht weit von sich hatte Sonzu sehr wohl bemerkt und er seufzte innerlich beim Gedanken an Mariko, sprach aber nichts weiter aus, was Tenshi ihr würde ausrichten können.

Misstrauisch sah Mariko den Dunkelblonden an. Was sollte das denn jetzt? Frieden?
Vorsichtig schob sie Ronin ein wenig zur Seite, um neben ihn treten zu können. "Was soll das heißen? Inwiefern ´mit der Situation beschäftigen´?", fragte sie.
Sie traute der Sache nicht so ganz.
Tenshi tretelte nervös den Schnee unter sich platt und sah zu dem Kirin hoch. Das bei Sonzu drohte gefährlich zu werden. Sie tapste zu Ronin und sprang wieder an ihm hoch.
"Ronin, Sonzu hat...Probleme", miaute sie leise.

"Was für Probleme?", fragte Ronin nach, den Blick nicht von Tokomi abwendend. Der Dunkelblonde hatte sich an Mariko gewandt, um ihre Frage zu beantworten: "Wie du eventuell bereits mitbekommen hast ist meine Loyalität zu Rokudo etwas brüchig. Um ehrlich zu sein wäre es eine Erleichterung, wenn er von der Bildfläche verschwindet und trotzdem kann ich es mir nicht leisten, ihn da einfach hocken zu lassen, da ich mich nicht darauf verlassen kann, dass ihr keinen Blödsinn macht." Sprich, dass sie Rokudo laufen liessen und Tokomi dabei verpfiffen. "Das wäre meine Ausgangssituation."

Kaito hob eine Augenbraue. "Was denn, hast du etwa begriffen, dass weglaufen nichts bringt, oder woher kommt dieser plötzliche Vorschlag?" Würde er sich auf Sonzu einlassen, gäbe es zwei Optionen: gewinnen oder verlieren. Bei einem Sieg hätte er Sonzu für sich und könnte mit ihm anstellen, was er wollte. Eine wirklich herrliche Aussicht. Der Silberhaarige schmunzelte. Eine Niederlage würde jedoch bedeuten sich freiwillig umbringen oder Sonzu zumindest für immer in Ruhe zu lassen. Beides optionen, die für ihn nicht infrage kamen. Kaito hing an seinem Leben und spätestens Rokudo würde ihn sowieso wieder dazu bringen die Verfolgung des Blonden aufzunehmen. Andererseits... "Andererseits wird sich wohl in nächster Zeit keine solche Gelegenheit mehr ergeben." Zufrieden hob er die Hand von der Stelle seines Beines, wo eben noch die Fleischwunde geprangt hatte. Er hatte ein ähnliches Prinzip wie damals bei Rokudo angewandt, nur schwächer. Es würde halten, aber danach brauchte er dringend einen Verband. Meiton war keineswegs medizinisches Chakra. Es half zwar bei der Verschließung offener Wunden, konnte auf Dauer jedoch für den Körper wesentlich schädlicher sein. Wenn man es zu oft benutzte versteht sich. Immerhin hatte Sonzu ihm genug Zeit gegeben das Gröbste zu beheben, während die Schulter des Blonden nach wie vor unschön aussah. Zu schade aber auch. "Ich schätze es sieht ganz nach einem Kampf aus."
Und den würde er nicht verlieren.