Aka

Kaito hatte auf Misakis Kommentar hin die Augen verdreht, ehe er plötzlich Rokudos Stimme vernommen hatte. Ungläubig hatte er den Eiskünstler angestarrt, ihm dann jedoch zugenickt. Wie er es geschafft hatte von dem Samurai loszukommen hatte den Silberhaarigen nicht großartig interessiert. Was zählte war, dass der Eiskünstler da war und einem schnellen Ortswechsel nichts im Wege stand. Als Tokomi dann noch mit Mariko im Schlepptau aufgetaucht war, hatte Kaito überrascht eine Augenbraue gehoben. "Was denn? Zickenblondinchen ist auch da?" Da war er Rokudos Bitte Sonzu auf den Armen zu halten doch umso lieber nachgekommen. Nicht, dass er den Blonden freiwillig rausgerückt hätte. Marikos Gesicht war in diesem Moment lediglich einfach nur Gold wert gewesen.
Tief sog Kaito die frische Luft ein, als sie sich mit einem Mal in einer weitaus wärmeren und grüneren Region wiederfanden. Sonzu trug er noch immer auf dem Arm. Selbst gehen würde für den Blonden in nächster Zeit wohl nicht infrage kommen. Genauso wenig wie eine Nahrungspille. Kaito hatte nur noch etwa 2 oder 3 Stück im Gepäck. Zudem gefiel ihm die Wehrlosigkeit des Blonden. Kein Streit, kein Kampf, nichts dergleichen..eigentlich die perfekte Beziehung. Naja, zumindest fast. Zwischenzeitig war Sonzu sogar kurz eingenickt. Hatte Kaito schon erwähnt, dass der Rosenbursche verdammt heiß aussah, wenn er schlief?
Sein Blick hob sich von dem Blonden, als in einigen Metern Entfernung bereits die ersten Häuser auftauchten. Der Silberhaarige war sich nciht ganz sicher, tippte jedoch auf Kusagakure. Er hatte von der Stadt gehört und gelesen. Selbst dagewesen war er jedoch nie. Tokomis wenig begeisterte Worte, ließen Kaito darauf schließen, dass er die Stadt kannte. Möglicherweise sogar ziemlich gut. Das konnte der Silberhaarige doch nciht unkommentiert lassen! "Was denn? Kehrt da etwa gerade jemand in seine Heimat zurück?"

"Ja stell dir vor, es gibt Leute, die sowas haben", rief Tokomi über die Schulter zurück. Er wollte es nicht leugnen, ein bisschen freute er sich schon, wieder hier zu sein. Allerdings wurde diese Freude von seinen anderen Gedanken ziemlich überschattet.

"Ui, die müssen aber dann ziemlich langweilig sein", grinste der Dunkelhaarige.
Oh, er war in Hochstimmung. Wirklich, es lief alles gut. Nur, dass es bald vorbei sein würde machte ihn ein wenig deprimiert.
Aber wie hieß es so schön?
Man sollte aufhören, wenn es am schönsten war. Und das würde Rokudo tun. Er hatte so viele Klischees davon gehört, dass am Ende der Spannungsbogen überdehnt wurde und alles zusammenbrach.
Nein danke, das brauchte er nicht.
Er konnte ja neu beginnen!

"In deiner Gegenwart wäre ich manchmal verdammt gerne langweilig!" Dann wäre er Rokudo nämlich ganz egal gewesen. Aber die Tatsache, dass Rokudo sich mit ihm beschäftigte, bewies ja eigentlich schon, dass er alles andere als langweilig war. Oder hatten sie recht und er war in den letzten drei Jahren ebenfalls zum heimatlosen Vagabunden geworden? Naja, vielleicht konnte er das ja heute oder morgen rausfinden. Wobei, eher morgen, heute wollte er lieber gut essen und schlafen.
"Ich hab auch ein zu Hause...", murmelte da Sonzu im halbschlaf und unterstützte Tokomi so von unerwarteter Seite. Aber im Gegensatz zu dem wollte Sonzu nach Hause und nichts lieber als das. Seit das ganze Theater mit Mariko, Riku und dann Rokudo angefangen hatte, hatte er dort gerade mal drei oder vier Wochen zugebracht. Mariko hatte er da gar nie hinbringen können.

"Kein Grund gleich so zu reagieren Baka.", brummte Kaito. War doch nicht sein Problem, wenn Tokomi etwas dagegen hatte, dass sie in seiner Heimatstadt auftauchten. Er selbst hatte kein Dorf, zu dem er seine Zugehörigkeit ausdrücken konnte. Das war auch besser so, wie er befand. Immerhin war er so zu einem freien Mensch geworden und konnte das ein oder andere anstellen, ohne dass gleich die halbe Ninjawelt seinen Namen kannte und nach ihm suchte.
"Besorg uns lieber mal eine anständige Unterkunft."
Sonzus Halbschlafgemurmel kommentierte der Silberhaarige mit einem Lächeln. So leid es ihm auch tat, aber so schnell würde der Blonde seine Heimat nicht mehr besuchen dürfen.

Da, was hatte er gesagt? Ach nein, hatte er ja nicht, nur gedacht.. "Rokudo kennt bestimmt wen am Stadtrand. Mit den Anhängseln kommt ihr sonst eh nirgends hin." Mariko lief schliesslich in Handschellen rum und Sonzu war mit seinen Verletzungen auch fiel zu auffällig. In der Eisenstadt hätte das besser funktioniert, dort waren weniger Leute unterwegs. In Kusagakure würde Tokomi auch niemals Hisui rufen. Die musste er ja auch noch besuchen... Es wurde wirklich Zeit, dass Rokudo seine Spielerei zu Ende brachte.

"Was glaubst du denn? natürlich habe ich hier wen in der Nähe. Wir sind ja nicht umsonst auf dieser Seite der Stadt aufgetaucht", murmelte Rokudo.
Alsn würde er irgendetwas dem Zufall überließ! Pah!
Die sollten ihn doch schon etwas besser kennen.
"Einfach geradeaus"

Und wiedermal durfte Tokomi beobachten, wie verblüffend vielfältig die Leute auf einen alten Bekannten wie Rokudo reagierten. Misaki hatte ihn abgeknutscht, doch der Typ hier hatte riesengrosse Glubschaugen bekommen und die nächsten Minuten sah es ständig so aus, als wolle er sich vor Rokudo auf den Boden werfen und ihm die Füsse küssen. Den Rest der Gruppe hatte er kurz kritisch gemustert und war dann davon geeilt, um die Zimmer her zu richten, mit den Worten, dass sie etwas Geduld haben sollten. Also liess Tokomi sich auf das Sofa im Wohnzimmer sinken, mit dem Rücken zum Fenster, damit er nicht dauernd nachdenklich dort raus starren würde. "Und jetzt? Kriegsrat?", fragte er in die Runde.

Rokudo zuckte mit den Schultern und setzte sich auf die Lehne der Couch.
"Eher noch nicht. Ich bin ein wenig mit dem Planen hinterher, genauer gesagt wollte ich mir hier und jetzt darüber Gedanken machen wie ich dich am besten umbringe."
Letzteres war direkt an die Blonde gerichtet, worauf ihm diese einen einen säuerlichen Blick zu schoss.
Och, es war so niedlich wenn die böse sein wollten. Er lächelte sie freundlich an.
Das musste er sich wirklich noch überlegen, vielleicht überließ er das einfach den Gegebenheiten und passte sich der Situation an.
Dann könnten sie sich gar nicht erst darauf vorbereiten. Hm, schwer, schwer.

Kaito lud Sonzu vorsichtig auf der Couch ab und dehnte erst einmal seine, vom Tragen ganz steif gewordenen, Glieder, ehe er seine Aufmerksamkeit auf die Situation richtete. Mariko loswerden? Ach ja da war was gewesen. Das würde bestimmt spaßig werden. Oder? Der Silberhaarige warf einen Blick auf Sonzu hinab. Das Spiel... Kaito konnte sich nur allzugut vorstellen, wie Sonzu bei Marikos Verlust reagieren würde.
Er würde zerbrechen.
Und Rokudo hätte es geschafft. Sein Spiel würde enden.
Kaito wusste nicht so recht wie er mit dieser Vorstellung umgehen sollte. Er mochte Rokudos Spiel, aber er fürchtete die Zukunft. Was danach geschehen würde. Kaito würde sich wohl um Sonzu kümmern müssen. Und Rokudo....
Würde der Eiskünstler das alles als beendet ansehen?
Würde er sie gehen lassen und dann einzeln zur Strecke bringen?
Oder würde er in seinem Wahnsinn ein neues, verrücktes Spiel starten?
Der Silberhaarige riss sich von seinen Gedanken los. Für solche Überlegungen hatte er auch noch in Zukunft Zeit. Er seufzte und ließ Rokudo in Ruhe über seine Pläne nachdenken.

"Wenn ihr nichts zu tun habt, mag mir dann mal einer nen Arzt besorgen oder so?", meldete sich da Sonzu zu Wort, der wieder etwas wacher war. Schlafen war ihm unter den Umständen ein Ding der Unmöglichkeit und auf Ohnmacht mochte er auch nicht mehr hoffen. Was auch immer Kaito genau getan hatte, um sich aus seinem Siegel zu befreien, es schien noch ziemlich starke Nachwirkungen auf ihn zu haben, fürchtete Sonzu jedenfalls. "Schmerzmittel tuns auch", hängte er dann etwas leiser an, da er bezweifelte, dass Rokudo so viel Aufwand für ihn betreiben würde.

Kaitos sah zu Sonzu, ehe er kurz schmunzelte. "Da muss ich meinem Blondi hier wohl recht geben. Mit den Wunden fällt er sonst außerdem noch viel zu sehr auf. Und außerdem wollen wir ja, dass er sich noch eine Weile bei uns wohlfühlt, bis Zicki Geschichte ist." Mit "Zicki" meinte er Mariko. Es wunderte ihn, dass sie angesichts ihres wohl unausweichlichen Schicksals überhaupt so ruhig bleiben konnte. Naja, umso besser. Sein Blick fiel auf Tokomi. "Hattest du nicht man was mit Iryonins zu tun?" Wenn sie Glück hatten konnte Tokomi ja helfen. Oder einen billigen Arzt besorgen.

Mariko ignorierte ihr Umfeld weitgehend.
Sie blieb nicht ruhig, nicht im Mindesten. Sie war nur viel zu stolz um ihre Angst wirklich offen zu zeigen. Und sie hatte Angst. Wer hätte in ihrer Lage keine Angst?
Sie wäre am liebsten weit weit weg, mit Sonzu.
Erst bei dem Wort ´Iryonins´ blickte sie zögernd auf. Sie war ein Iryonin. Ein sehr, sehr guter sogar. Würde sie prahlen, dann würde sie sagen, dass sie eine beinahe so gute Heilerin war, wie Wissenschaftlerin.
"Wann hätte das sein sollen?", fragte Rokudo auf Kaitos Frage hin. Sofern er wusste, hatte Tokomi nie vorgehabt, sein Wissen außerhalb der Bereiche, die sich mit Nerven beschäftigten, zu vertiefen.
"Ich könnte das doch machen", erbot sich die Blonde. Die Blicke sämtlicher Anwesender richteten sich auf sie.
Rokudo stützte das Kinn in seine Hand. Wäre es dieses Risiko überhaupt wert?

Kaiton zuckte mit den Schultern, ehe Mariko seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. "Du?" fragte er zunächst ein wenig skeptisch und schmunzelte. Ob das so eine gute Idee war? Andererseits war sie ja Sonzus große Liebe. Auch, wenn sie diesen Posten bald an Kaito abtreten würde -und davon war er fest überzeugt- war es wohl ziemlich unwahrscheinlich, dass sie etwas anderes vorhatte, als dem Blonden zu helfen. Einen Moment lang zögerte der Silberhaarige noch, musterte die Nukenin. Dann seufzte er. "Na von mir aus."

Mariko ignorierte ihn. Der hatte hier nichts zu melden, was sie betraf. Immerhin war Rokudo der Kopf der Gruppe und nicht Kaito.
Wäre sie an dessen Stelle hätte es so eine Übernahme gar nicht gegeben. Ließ sich Rokudo etwa gehen?
Tse.
Der ließ sich etwas mehr Zeit, als er bemerkte, dass er dazu auch etwas sagen sollte, zuckte aber dann mit den Schultern. "Kaito...wenn sie Faxen macht, dann brich Sonzu den Arm, ja?", meinte er und machte eine wedelnde Handbewegung. "Tokomi, mach sie mal los."
Er hatte jetzt über wichtiges nachzudenken.
Sie brauchten nach diesem Spiel hier sicherlich eine Pause. Für sich, weil er überlegen musste, wer als nächstes den Kopf hinhalten durfte und für die anderen, weil die das auch mal verdient hatten.
Er hielt sie ja sonst ganz schön auf Trab.

Tokomi nickte und suchte den Schlüssel raus. Die Minidiskussion hatte ihn nicht wirklich interessiert. Er wartete eigentlich nur darauf, dass der Glubschaugentyp endlich wiederkam und er sich verziehen konnte.
Sonzu war schon ziemlich erleichtert, Rokudos Zustimmung zu hören. Auch wenn er bedauerte, dass sie umgeben von Feinden und praktisch im Angesicht des Todes, an dem er zumindest zum Teil Schuld war, nochmal so viel Energie für ihn aufwendete. Es hätte so viel anders laufen können und Sonzu konnte sich gerade einfach nicht davon abbringen, ständig neue 'was wäre wenn' Fragen durchzukauen. "Es tut mir leid", murmelte er kaum hörbar, als Tokomi sie von ihren Fesseln befreit hatte und sie zu ihm getreten war.

Kaito antwortete nicht auf Rokudos Kommentar. Sonzu den Arm brechen? Das konnte Rokudo ganz schnell wieder vergessen! Er wollte nicht noch länger warten müssen. Der Silberhaarieg schmunzelte. Wäre das dann aber nicht so etwas wie Befehlsverweigerung? Er hatte keinesfalls vor sich gegen Rokudo zu stellen. Ihm missfiel ganz einfach die Vorstellung, Sonzus Knochen zu zertrümmern, nur weil Mariko einen Fehler machte. Aufmerksam beobachtete er jede Bewegung der Nukenin. Die Blonde würde ganz einfach keine Faxen machen. Basta.

Als Antwort strich Mariko Sonzu sanft über die Wange, ehe sie ein grünes Licht in ihrer Hand aufflammen ließ und diese auf Sonzus Verlezungen legte.
Es war ja nicht all das seine Schuld. Wäre ja nicht so, dass er alleine Rokudos Herausforderung angenommen hätte. Das waren sie gemeinsam gewesen.
Mariko vergeudete keine Kaft, sondern konzentrierte sich nur auf ihre derzeitige Arbeit.

Sonzu seufzte leise, als die Schmerzen nach und nach verschwanden. Mariko heilte nicht alles, doch die grössten Wunden reichten Sonzu schon. Bewegen wollte sich sein Körper allerdings immer noch nicht so recht und durch die beruhigende Wirkung des Heilerchakras sowie durch das Wegfallen des grössten Störfaktors fiel es Sonzu plötzlich wieder extrem schwer, die Augen offen zu halten. Da traf es sich gut, dass gleich darauf ihr Gastgeber zurückkehrte und verkündete, dass die Zimmer nun bezogen werden könnten. Drei Stück habe er hergerichtet und Tokomi fragte sich, wie stinkreich der Typ sein musste, dass er gerade mal eben drei Gästezimmer aus dem Ärmel schütteln konnte.

Rokduo sah auf und sah gleichzeitig, wie Mariko von Sonzu zuerücktrat. Sie unternahm keine Versuche zu fliehen.
Rokudo verzog das Gesicht. Hatte die etwa schon aufgegeben und wollte jetzt bei ihrem Schatzilein bleiben. Wie außergewöhnlich...dumm.
Herrgott, was war denn bloß los dass die alle so schrecklich langweilig wurden? Ganz eindeutig. geschlagene Gegner waren langweilig. Sehr langweilig.
"Tokomi, Kaito, auf welche Einladung wartet ihr? Nehmt eure Haustiere und trollt euch", brummelte er und lud Arisu mit einem kleinen Wink ein, sich zu ihm zu gesellen.
"Die Zimmer sind im zweiten Stock, oder?", fragte er den Mann, dem das Haus hier gehörte. Mit dem musste er später auch noch reden.

Der Mann nickte. "Einfach die Treppe hoch, die Türen stehen offen. Fühlt euch wie zu Hause." Tokomis Blick glitt zu Mariko. Wie zu Hause, ja genau. Er fragte sich ernsthaft, was er Rokudo eigentlich getan hatte. Arisu hüpfte gerade glücklich zu ihm heran und Kaito würde endlich seine Kuschelstunde bekommen. Tokomi seufzte innerlich und erhob sich dann. Das Zimmer ansehen konnte er sich ja mal. Notfalls fand er sonst bestimmt wen, zu dem er sich verziehen könnte, immerhin war das hier 'seine' Stadt. Er war nicht auf Glubschaugentypen mit einem Haufen Doppelzimmer angewiesen.

Kaito nickte, schnappte sich Sonzu und verzog sich mit ihm sogleich nach oben, ein breites Grinsen auf den Lippen. Kaum waren sie im Zimmer hatte er auch schon abgesperrt.
Fast augenblicklich überrollten den Silberhaarige seine Gefühle. Sonzus bloßer Anblick brachte sein Herz zum Flattern, seine Gedanken zum rasen, sein Körper zum zittern.
Endlich war es soweit!
"Du weißt was jetzt kommt, oder?" Kaito ließ dem Blonden keine Zeit zum Antworten, sondern stieß ihn auf das -praktischerweise- Doppelbett, versiegelte auch sogleich seine Lippen auf denen des Blonden, während er damit begann Sonzu seiner Kleider zu entledigen.

Ehe der Silberhaarige aber auch nur sein Hemd ganz aufgeknöpft hatte, hatte Sonzu sich halbwegs befreit und den Kopf weg gedreht. "Vergiss es Kaito! Gib mir wenigstens einen Tag, mich zu erholen. Ich kann kaum die Augen offen halten", beschwerte er sich. War ihm doch scheissegal, was Kaito wollte und was er ihm versprochen hatte. Er hatte nie vor gehabt, sich daran zu halten. "Wenn ich wach bin, hast du eh mehr von mir", hängte er ein Argument an, das Kaito eher überzeugen würde als der Rest seiner Gedanken.

"Ach, ist das so?" , meinte Kaito, dessen Mundwinkel nur minimal zuckten. Kompromisse. Er mochte keine Kompromisse. Zumindest nicht, wenn sie Warten zur Folge hatten. Dass Sonzu sich nicht an die "Abmachung" halten nicht wollte, war dem Silberhaarigen auch nichts neues. Er selbst hätte die Forderungen bei einer Niederlage schließlich auch nicht freiwillig erfüllt. Und da war wieder dieses süße, kleine Wörtchen, dass seiner Meinung nach einfach überbewertet wurde: Freiwillig. Er würde Sonzu zu nichts zwingen -nein-. Er würde ihn ganz einfach überzeugen.
Nur eben auf seine Weise.
Lächelnd streckte er seinen Geist, nach dem des Blonden aus. In dessen derzeitigem Zustand wäre es ja wohl ein Leichtes die Oberhand zu gewinnen. Doch leider blieb ihm dieses Gefühl verwehrt. Noch ehe er Sonzus Geist auch nur berühren konnte überwältigten den Silberhaarigen plötzlich Schwindelgefühle, gefolgt von einem stechenden Schmerz in seinem Kopf. Auch seine Gedanken gerieten mit einem Mal wieder ins Schwanken. Reflexartig zog sich Kaito zurück, hob die Hand an die schmerzende Stirn. Seine Mundwinkel wanderten nach unten. Er hatte sich noch nicht wieder erholt. Einen Moment lang musterte er Sonzu noch, ehe er sich mit einem Seufzen abwandte und sich vom Bett erhob. Er wollte sich nicht erneut an einem Abgrund wiederfinden.
"Na schön. Wie du meinst."
Der Silberhaarige griff nach seiner Tasche und begann darin herumzukramen. Würde er sich eben solange anderweitig beschäftigen. Ein Buch lesen oder so.

Sonzu beobachtete Kaitos Reaktion nicht ohne Genugtuung. Kopfschmerzen? Na wenigstens etwas. Der Blonde wickelte sich in die Decke, schloss die Augen und war wenige Augenblicke später auch prompt eingeschlafen.

Der nächste Tag begann für Sonzu beim aufwachen halbwegs erfreulich. Er spürte jemandes Anwesenheit. Leider handelte es sich dabei um Kaito, aber immerhin bedeutete das, das er dabei war, sich zu erholen. Nach seiner Niederlage gegen Kaito war praktisch alles weg gewesen, was er an Chakra in sich trug, so war es ihm jedenfalls vorgekommen. Zum Aufstehen musste er sich trotzdem erstmal überwinden und er brach den Versuch auch gleich wieder ab, als ihm schwindlig wurde und sein Blickfeld sich schwarz einfärbte.
Die restlichen vorübergehenden und auch dauerhaften Bewohner des Hauses waren alle schon wach. Tokomi war noch immer positiv überrascht darüber, die wohl ruhigste Nacht seit Tagen gehabt zu haben. Allerdings betrachtete er Mariko nicht ohne Misstrauen. Sie schien geschlagen, aber irgendwas heckte sie doch aus... Aber das wollte er Rokudos Problem sein lassen. Er hatte heute viel vor, weshalb er sich auch gleich nach dem, von ihrem Gastgeber offerierten, Frühstück an den Eiskünstler wandte: "Dich störts doch bestimmt nicht, wenn ich mich für ein paar Stunden abkapsel, oder?"

"Morgen Schlafmütze.", begrüßte Kaito den Blonden vom Schreibtisch aus, als er merkte, dass Sonzu endlich aufgewacht war. Er hatte keinerlei Anstalten gemacht den Blonden zu wecken und sich stattdessen um die Weiterführung der Statistiken über die Chakrakristalle in Rokudos Blut gekümmert. Rikus Chakra wollte einfach nicht von dort verschwinden, bewirkte ansonsten aber keine negativen Veränderungen. Kaito schmunzelte un legte den Stift zur Seite. Die Kozentrationsrate blieb fast schon zu stabil für seinen Geschmack. Aber darüber würde er sich später Gedanken machen. Lächelnd wandte er sich an den Schönling in seinem Bett. "Frühstück?"