Aka

Tokomi machte tatsächlich keine Probleme, auch wenn er zwischendurch etwas mit seinem Kirin flüsterte, das Ronin nicht verstand. Als sie schliesslich vor seiner Haustür standen und aufgeschlossen hatte, beobachtete er doch ziemlich argwöhnisch, wie sein erklärter Feind über die Schwelle trat, seinen vertrauten Geist draussen zurücklassend.
Ronin deutete auf eine Tür, die vom Flur nach rechts abging und hinter der Tokomi Rokudo auch tatsächlich vorfand. "Hey Boss", grüsste er und wollte zu ihm treten, wurde aber von Ronin zurückgehalten, der sich im Türrahmen positionierte.

Rokudo hob den Kopf, als er hörte, wie die Tür aufging. Aufmerksam lauschte er auf die Schritte. Hatten sie Mariko zurückbekommen? Er würde ihnen den Kopf abreißen, wenn das so war.
Mariko war da, wie er anhand ihrer Schritte erkannte. Ronin genau so, allerdings fehlte Sonzu. Trotzdem kam er bei geneuerem hinhören auf drei Personen, die da gerade das Has betraten.
Überrascht weiteten sich seine Augen, als er Tokomi erkannte. Was tat der hier? Er stützte sich an der Wand ab und richtete den Blick zum Eingang des Zimmers, in dem er hocken durfte.
"Hallo Tokomi, was um alles in der Welt tust du hier?"

"Dich auslachen", antwortete Tokomi schief grinsend. "Nein wirklich, wie konntest du dich nur so übertölpeln lassen? Du weisst doch, dass wir ohne dich aufgeschmissen sind", tadelte er dann den Älteren, wobei er erneut einen Schritt auf ihn zu ging, dafür aber gleich Ronins Klinge vor seinem Bauch hatte. Tokomi seufzte. "Du bist lästig", beklagte er sich an den Samurai gewandt.
"Und du bist nicht mehr als ein ungebetener Gast. Sag was du zu sagen hast und verschwinde, bevor wir es uns anders überlegen."
Tokomi trat zurück zur Wand und wartete, bis die Klinge verschwunden war. So konnte man doch nicht reden. Er streckte etwas die Hand vor und versiegelte die Tür mit einem elektrischen Kraftfeld. Ronin zuckte von Stromstössen gezwickt davon zurück und fluchte, als er realisierte, was das war. Einem hieb mit dem Katana hielt das Ding stand. Einem zweiten ebenfalls.
Tokomi eilte zu Rokudo, dem Toben des Samurais keine Beachtung schenkend. Das würde er eh nach einer Weile aufgeben. "Hör zu, ich kann dich nicht hier raus holen, ich werd selber noch Probleme haben. Aber wir bleiben an der Sache dran. Kaito prügelt sich wohl gerade irgendwo mit Sonzu, ich versuch hier vor allem auch Zeit für ihn raus zu schlagen, da ich keine Ahnung hab, wie lange das dauert. Wenn er sich umbringen lässt kann er jedenfalls was erleben, ich werd den Schrott hier nicht alleine schmeissen. Arisu haben wir zu Hause gelassen, mein vertrauter Geist steht vor der Tür. Soweit zur Situation. Wie gesagt, rausholen liegt im Moment nicht drin, hast du sonst noch was zu sagen, dann tu es jetzt und beeil dich bitte."

Rokudo lauschte dem Blonden aufmerksam. Er hatte nicht damit gerechnet, bereits jetzt befreiht werden zu können. Es war auch nicht sonderlich viel Zeit vergangen, seit er seinen freien Willen zurückerhalten hatte.
Und seitdem hatte er schier rasende Kopfschmerzen. Oder hatte er sie schon vorher gehabt und sie ganz einfach nicht bemerken wollen? Es war verwirrend gewesen. So als ob man aus einem Traum aufwachen würde und sich im Raum erst orientieren müsste.
"Lass Arisu in Kaitos Nähe bleiben und Sonzu im Notfall hinterrücks umbringen, falls der gewinnen sollte. Der wird nach dem Kampf sicherlich nicht so reaktionsschnell sein. Aber nur wenn es gar nicht mehr anders geht.", meinte Rokudo. Er war sich nicht ganz sicher darüber, wer gewinnen würde. Aber man musste immer das Schlimmste in Betracht ziehen.
"Versuch einfach Mariko und Ronin so lange wie möglich von den beiden wegzuhalten."
Kaito musste sich da selbst hinaushauen. Irgendwie zumindest.
"Aber versuch Arisu etwas tun zu lassen. Sonst handelt sie noch auf eigene Faust und...jah."
Es ging nie gut aus wenn Menschen auf eigene Faust handelten. Die kamen sich nur in die Quere, schlimm war das.
"Und wenn das gelaufen ist, hol mich hier raus."

"Wie jetzt, du gibst ihn auf?", fragte Tokomi ungläubig. Bis vor kurzem hatte das aber noch ganz anders geklungen. "Du hockst hier noch nicht mal nen halben Tag und lässt schon deine Pläne sausen? Na grosse Klasse, das ist so richtig motivierend."

"Ich sagte im Notfall, Idiot. natürlich gebe ich ihn nicht so einfach auf. Das hätte wohl keinen Sinn. Es dauert ziemlich lange um jemanden zu finden, der hierfür geeignet ist.", schnaubte Rokudo. Also würde er so einfach aufgeben.
Und er war wirklich nur einen halben Tag hier?
Verflucht, das hatte sich aber vielleicht anders angefühlt. Es hätten auch zehn Tage sein können, für ihn hätte das keinen Unterschied gemacht.

"Ist ja gut", brummte Tokomi verärgert. "Also schön, dann verschwinde ich mal wieder vorerst. Versuch einfach, dich nicht töten zu lassen. Die beiden hier spielen nicht so gern wie du." Gemeint waren Ronin und Mariko. Ersterer versuchte noch immer, die Tür aufzubekommen, wenn auch nicht mehr mit so viel Radau wie vorher. Tokomi richtete sich auf, flitzte durch die Tür ohne der Elektrowand Beachtung zu schenken und schaffte es so an Ronin vor bei zur Haustür raus.

"Tu das", murmelte Rokudo und lehnte sich wieder zurück. Er würde sehen, was er tun konnte. Er hatte nicht vorgehabt, sich so einfach umbringen zu lassen.
Wie langweilig das doch wäre.
Er sah in Richtung Ronins um zu sehen, was der nun tun würde.

Ronin blickte Tokomi nach und überlegte einen Moment lang wirklich, ob es nicht besser wäre, ihm nach zu hetzen, doch er fasste sich wieder, warf Rokudo nur einen flüchtigen Blick zu, ehe er zu Mariko eilte, die er zu seiner Krimskramsschublade geschickt hatte, in der Hoffnung, dass sie dort etwas fand, womit sie die Fessel lösen konnte. So genau wusste er nicht, was er dort alles hatte. "Hast du was?", fragte er darum auch nochmal nach.

"Bis jetzt hat nichts funktioniert", murmelte Mariko und raufte sich durch die Haare.
Schlösser knacken war nicht ihr Ding. Sie zermalmte es eher, ging viel schneller und machte weitaus weniger Probleme.
Das war dch blöd!
Aber sie hatte ja auch noch die Hälfte der Schublade vor sich. "Wie lange hat sich das angesammelt?", fragte sie verwundert und legte eine Schere auf den Haufen mit anderen Scheren.

"Keine Ahnung, ich muss überlegen... hab ich die je ausgeräumt?" Das sagte eigentlich schon alles. Er lebte hier schliesslich schon so drei-vier Jährchen.
Ronin griff nach Marikos Hand, um sich die Fessel jetzt in Ruhe nochmal anzusehen. "Tja, wir bräuchten Sonzu, der macht sowas mit Links", seufzte er dann leise ehe er sich selber der Schublade zuwandte, mit wenigen Handgriffen eine Feile herauskramte, sie kritisch betrachtete und dann den Kopf schüttelte. "Was glaubst du, wärst du mit der in drei Jahren fertig?", fragte er scherzhaft und schalt sich dabei auch gleich einen Dummkopf. "Ich sollte ihn suchen. Gerade weil Tokomi auch da draussen rumrennt und dann ist da noch das Mädchen... Ich glaub Sonzu sagte, sie heisst Arisu. Aber er meinte, du hast Vorrang und ich sollte erstmal abwarten", murmelte der Samurai.

"Geh ihn suchen. Ich will ihn nicht schon wieder verlieren", sagte Mariko darauf.
Nachdenklich betrachtete sie die Feile in Ronins Hand und nahm sie ihm schließlich ab um sie selbst in ihrer Hand zu bergen.
"Und wenn jemand kommt, dann ramme ich ihm das Ding ganz einfach in den Hals. Ich schaff das schon. Sonzu ist der, der vermutlich gerade in einen Kampf verwickelt ist. Mir geht es hier gut", versicherte die Blonde.
Sie wollte nicht, dass Ronin abwartete. Sie konnte ja auf sich selbst aufpassen. Gar so unfähig, wie manche es gerne hätten war sie dann doch nicht - wenn sie keinen blöden Tag hatte, hieß das.
"Und später ist es vielleicht zu spät"

"Hm", machte Ronin."Naja also... falls du den Typen in der Abstellkammer findest, bring ihn einfach bitte nicht um, den Ärger brauch ich nicht auch noch." Er fühlte sich sowieso nicht wohl bei der Sache. Und zwar je länger, desto weniger. "Achja Mariko... da wär noch was...", setzte er dann leise an.

"Was?", fragte sie, kramte derweil weiter in der Schublade herum. Irgendwas musste sie ja finden.
Um Rokudo machte sie sich weniger Sorgen. Wenn sie nichts fand, würde sie ihm mal nett und höflich fragen, wo der Schlüssel war. Ohne das nett un höflich.

"Wir sind verraten worden... Shizuka ist uns in den Rücken gefallen. Oder wohl eher Kasai, der hat es leider zu spüren bekommen", erklärte er ihr zögerlich. Er war sich nicht ganz sicher, ob das so eine gute Idee war, ihr das jetzt zu erzählen, aber später war auch nicht besser. Besonders, falls der schlimmste Fall eintreten und Sonzu ihr auch noch verloren gehen sollte. Was natürlich nicht geschehen würde, davon war Ronin überzeugt und zwar zu 99%. Oder auch 90%, oder so. Je nachdem.

Mariko schwieg. Eigentlich hatte sie schon vermutet, als sie die anderen nicht hier vorgefunden hatte. Aber sie hatte sich eingeredet, sie wären nur in einem anderen Haus.
Sie ließ die Hand, die sich um einen weiteren Gegenstand aus Ronins Schublade geschlossen hatte, sinken.
Sie verstand nicht, warum Shizuka sie erneut verraten hatte. Was hatte ihr so Angst gemacht? War sie nie ehrlich zu ihr gewesnen?
Auch um Kasai tat es ihr so unendlich leid. Er war für sie alle eingestiegen und genau ihn hatte es erwischt.
Die Blonde seufzte. "Verstehe", meinte sie leise.

Ronin seufzte leise. "Allerdings kann ich dir sagen, dass sie damit nicht davon gekommen ist. Kasai hat sich wohl gut gewehrt. Wir haben Shizuka schwer verletzt und halbtot aufgefunden und weder ich noch Sonzu waren gewillt, ihr in dem Moment zu helfen. Kasai habe ich nicht mehr gesehen." Er hatte ihn gesucht, doch die Leiche war unauffindbar gewesen, was Ronin dann doch nochmal ziemlich getroffen hatte. Er und Kasai waren früher immer nochmal ein bisschen besser miteinander befreundet gewesen als mit den anderen.

Mariko nickte. Das konnte sie verstehen. Trotzdem hätte sie Shizuka gerne gefragt, ob sie es jemals ernst gemeint hatte.
Mehr hätte sie nicht tun wollen.
"Danke, dass du es mir gesagt hast, Ronin"

"Ist doch selbstverständlich", erwiderte Ronin. "So, dann will ich mal dafür sorgen, dass nicht irgendein Witzbold 'und da waren's nur noch zwei' trällern kann", ergänzte er grimmig. "Du könntest auch Sonzus Sachen durchsuchen. Vielleicht war er so schlau und hat Werkzeug mitgenommen." Das war ihm gerade noch eingefallen. Ronin legte Mariko kurz die Hand auf die schulter, ehe er sich umwandte und das Haus verliess.

"Verdammt.." Von der Aktion überwältigt stolperte Kaito nach hinten, während seine Hand fast schon hektisch nach dem Senbon langte, um es möglichst schnell aus seinem Körper zu entfernen. Er hatte nicht gedacht, dass es Sonzus noch möglich gewesen war in einer so kurzen Zeit zu ihm vordringen zu können. Hastig hob er die freie Hand und verfestigte die dünnen Meitonfäden zu einem einzelnen Strahl, schleuderte ihn sogleich seinen Angreifern entgegen. Unglücklicherweise wich der echte Sonzu gerade noch rechtzeitig dem Geschoss aus, sodass es statt ihn nur einen Doppelgänger erwischte. Missmutig verzog der Blauäugige das Gesicht. Für einen zweiten Versuch fehlte jegliche Zeit, auch seine Chakrawesen würden nicht mehr rechtzetig bei ihm sein. Rücksichtslos durchbrach Sonzu auch die letzte Barriere des Silberhaarigen und bekam so das Senbon zu fassen, ehe er in einer Welle aus Licht in Kaitos Körper verschwand, welchem für einen Moment der Atem stockte."Was zum..?" Überrascht landete der Silberhaarige auf dem Hosenboden und stand auch nicht wieder auf, sondern konzentrierte sich zunächst einmal darauf Sonzu von seinem Geist fernzuhalten, sollte der Blonde versuchen bis dorthin vorzudringen. So schnell würde die aufgestelte Barriere nicht nachgeben. Sein Geist galt nicht umsonst als einer der Stärksten. ~Hey Blondi, ich kann ja verstehen, dass du eins mit mir sein willst und glaub mir, nichts wäre mir lieber als das, aber leider glaube ich nicht, dass du eine friedliche Absicht in meinem Körper hegst.~ Die Chakrawesen setzten derweil auch den letzten Doppelgängern des Blonden ein Ende. ~Wenn ich dich also bitten dürfte dort ganz schnell wieder zu verschwinden...~

~Ich bin nicht in deinem Körper...~ Kaitos Barrieren hatte er gar nicht erst riskieren wollen, denn da auch noch durchzubrechen hätte ihm wertvolle Kraft und Zeit gestohlen. Die Nadeln waren darauf ausgelegt gewesen, einen Punkt zu finden, an dem Kaitos Geist eine besondere Dichte aufwies, durch die Sonzu auf direktem Wege hinein gelangen konnte. Und nach all dem Aufwand würde er bestimmt nicht auf Kaitos Bitte eingehen. Schlimm genug, dass er sich nun praktisch in einem Minenfeld aus Fallen und Barrieren befand. Direkt hinter seinem Rücken war bei seinem Angriff auch gleich eine neue aus dem Boden geschossen, wohl Kaitos Abwehrreaktion.
Sonzu lehnte sich einen Moment lang gegen die geistige Wand um zur Ruhe zu kommen. Einen Atem zum beruhigen hatte er nicht, der war in der realen Welt zurückgelassen worden, zusammen mit einigen anderen Anzeichen der Erschöpfung, die durchaus nützlich gewesen wären.
Er spürte wie Kaitos Geist erbebte, als der sich daran machte, Sonzu in möglichst hohem Bogen wieder hinaus zu katapultieren. Der Blonde wusste, dass er keine Chance hatte, Kaitos Geist zu übernehmen oder ihn zu zerstören. Das hatte er auch gar nicht vor. Nicht direkt jedenfalls.
In seiner Hand begann er sein Chakra zu einer kleinen weissen Kugel zu verdichten, löste sich dabei zum letzten mal ganz auf und verschwand selber darin, bis nur noch eine weisse, leuchtend pulsierende Sphäre übrig war, die tiefer in Kaitos Geist schwebte und dort einen Moment verharrte, ehe sie zu spriessen begann. Wurzelähnliche Gebilde streckten sich in alle drei räumlichen Dimensionen aus, wuchsen rasend schnell und in perfekter Symmetrie zu einem Gebilde aus Wurzeln, Stielen, Blättern, Dornen und Blüten heran, durchbrach Barrieren und alles andere, was sich ihm in den Weg stellte. Dabei war Kaitos Geist nicht die Grenze. Das Siegel brach Kaitos Geist und den Astralen Körper, den er hier hatte, von innen heraus auf, rankte sich um seine Glieder und wuchs dann in einer letzten Anstrengung weiter, stiess sich vom Boden ab, hob Kaito damit in die Luft und verhakte sich in der Decke und den Wänden des unendlich weit anmutenden Raum.
Sonzu löste sich aus einer der weissen Ranken im oberen Teil, liess sich an Kaito vorbei zu Boden fallen, der genau in der Mitte des Geflechts gefangen hing, den Samen dazu noch immer im eigenen Geist tragend. Jetzt schien der Blonde doch schwer zu atmen, aus alter Gewohnheit so zu sagen, und das weisse Licht um ihn herum war erloschen. Doch er war zufrieden. Seinen Gegner sah er unbeweglich und mit schmerzvoll verzogenem Gesicht mehrere Meter über sich hängend, Kaitos Chakrahündchen waren dunkle Punkte, die das Muster des Geflechts störten, in dem sie aufgespiesst worden waren.
"Na, wie fühlt es sich an?", rief Sonzu zu Kaito hoch. "Hast du's auch schön gemütlich? Dann darf ich vorstellen: Das einzige dreidimensionale Intonsiegel, das du jemals zu Gesicht bekommen wirst. Und das schönste auch gleich dazu." Er stützte sich gegen eine der Ranken. "Massiv und garantiert unbrechbar", ergänzte er grimmig aber mit einem Grinsen auf den Lippen. Nun bedarf es nur noch eines letzten, einfachen Schrittes und Kaito wäre Geschichte.

Kaito verkrampfte sich, schrie auf, als Körper und Geist von den Ranken und Dornen durchbohrt wurden. Auch wenn dies nur ein geistiges Abbild seiner Gestalt war und er keine direkten Schmerzen spürte, sandte sein Gehirn doch instinktive Impulse aus, die ihm genau dieses Gefühl vermittelten. Ein dreidimensionales Intonsiegel? Wie hatte das Sonzu geschafft?! Verzweifelt versuchte sich Kaito zu befreien, wobei ihm die dornenbesetzten Fesseln tief ins Fleisch seines geistigen Körpers schnitten. Verdammt nochmal Sonzu hatte ihn! Er wollte nicht so enden! Jetzt musste sich Kaito etwas überlegen, nachdenken. Bei dem bloßen Versuch durchzuckte ein plötzlicher Schmerz seinen Geist, gefolgt von einer Leere, wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte. "Was..?!" Mit einem Mal verstummte der Silberhaarige, hing eine Weile regungslos in den Ästen.
Dann senkte sich sein Kopf in einer ruckartigen Bewegung nach unten und seine Augen begannen damit kalt auf Sonzu hinabzustarrten. Er hatte sich verändert. Kaitos Geist schien plötzlich nur noch ein Scherbenhaufen zu sein, einzig zusammengehalten von einem einzelnen, dünnen Faden. Sonzu hatte ihn an einen Punkt gebracht, an dem der Silberhaarige drohte in einen Abgrund zu stürzen, aus dem er vielleicht nie wieder auftauchen würde.
Wahnsinn.
Purer Wahnsinn.
"Ver..loren..?"
Kaitos Gedanken verwandelten sich in ein einziges Chaos, während sich auf seinen Lippen ein breites Grinsen formte, sein Körper sich bebend zusammenzog. Sonzu war zu weit gegangen. Mit irrem Blick sah Kaito dem Blonden entgegen. Jetzt konnte er sich nicht mehr länger zurückhalten.
"kh..khaha hahaha..HAHAHAHAHA!!!"
Der gesamte Raum begann unter Kaitos schallendem Gelächter zu beben, die aufgespießten Kreaturen unter ihm zersplitterten in tausend Einzelteile, während er selbst immer mehr von einem regelrechten Strom aus Meitonchakra umhüllt wurde. Sein Geist war für den Silberhaarigen die wohl wichtigste Eigenschaft seines Daseins gewesen. Ihn mit einem Schlag dermaßen zuzurichten hatte Folgen. Folgen, deren Ausmaß nicht gering bleiben würden.
Die Kugel um den Körper des Silberhaarigen verdichtete sich, verfärbte sich zu einem tiefen Schwarz. Dann explodierte sie plötzlich mit einem lauten Knall und schwarze, peitschenähnliche Ströme fegten durch den Raum, warfen Sonzu von den Füßen und sprengten Löcher in Decke und Wände der Dimension. Kaitos Fesseln begannen derweil zu bröckeln, auch der Samen in seinem Innern konnte der Wucht eines solchen Chakraausbruches nicht standgehalten haben. Lachend löste sich der Silberhaarige, ließ sich einfach nach vorne fallen und krachte so geradewegs in den Boden, was ihn jedoch nicht weiter zu stören schien, als er sich wieder kichernd erhob und geradewegs auf Sonzu zumarschierte. Immernoch grinsend rammte er den Kopf des Blonden geradewegs in den Boden, während er damit begann Sonzus Geist zu durchbrechen.
Ja, Kaito war wahnsinnig geworden! Wieso sollte er Sonzu nicht daran teilhaben lassen?

(Ich kann ned anders..die Lache ist zu genial...
https://www.youtube.com/watch?v=UgyoQRT41RI)

Sonzu stöhnte schmerzerfüllt auf, blinzelte Kaito mit purem Entsetzen in den Augen an und katapultierte sich dann fluchtartig aus dem Raum hinaus, Kaito mehr aus Versehen mit sich ziehend. Er taumelte gegen die Hauswand, die ihm aber keinen Halt zu geben vermochte, sodass er in den Schnee sank. Kaitos Ausbruch hatte er nicht nur geistig zu spüren bekommen. Seine Kleidung war zerfetzt und blutige Striemen darunter sichtbar. Seine Augen hatten ihre liebe Mühe damit, ein scharfes Bild hinzukriegen, ebenso wie sich sein Kopf beim denken schwer tat, was wohl an den höllischen Kopfschmerzen lag.
Was war geschehen? Kaito hatte sich doch nicht gerade ernsthaft befreit? Das war unmöglich. Er konnte das hier nicht verlieren!
Doch sein Körper widersprach ihm da, als er ihm einfach nicht gehorchte, als Sonzu sich zum Aufstehen zwingen wollte. Am ganzen Körper zitternd starrte er auf den Boden zwischen sich und Kaito. Wieso? Das ging doch nicht. Wieso?

Das Grinsen in Kaitos Gesicht erlosch, als er sich plötzlich in der Realität wiederfand und er musste sich zusammenreißen, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sein Kopf dröhnte, sein ,mit Kratzer übersähter, Körper schmerzte und er fühlte sich so ausgelaugt und schlapp wie schon lange nicht mehr. Chakra fehlanzeige. Keuchend glitt seine Hand an die Stirn, während er sich gegen die nächstbeste Wand stützte. Nur langsam ordneten sich seine Gedanken wieder. Was war da eben passiert? Dieser Kaito war nicht er selbst gewesen. Dieser Kaito hatte vollkommen den Verstand verloren! Erst jetzt bemerkte er die nicht wenigen Schaulustigen, welche sich um die Beiden versammelt hatten. Die sollten sich gefälligst wegscheren. Hier gab es nichts zu sehen! Sein Blick fiel auf Sonzu, der ihm gegenüber ziemlich zugerichtet im Schnee hockte. Wenn man am eigenen Leib erfahren hatte wie es war den Verstand zu verlieren, hatte man üblicherweise auch Fragen. "Dieses Jutsu.." Kaitos Stimme bebte. "Wie hast du das gemacht? Was hast du da mit mir angestellt?" Und dann war da noch die Sache mit ihrer Abmachung. Auf wackeligen Beinen näherte sich Kaito dem Blonden, ging vor ihm in die Hocke und stattete dessen Hände mit Handschellen aus. "Ich habe gewonnen. Du weißt was das bedeutet." Er wollte Lächeln, doch dazu fehlte ihm jede Kraft. Träge ließ er sich neben dem Blonden in den Schnee sinken. Selbst die kleinste Bewegung erschien ihm schon unendlich schwer. Sonzu eigenständig von hier wegzubringen konnte er vergessen. ~Tokomi? Wenn du mich hören kannst..ich..hab ihn.~ Jetzt konnte er nur hoffen, dass der in Reichweite war und vor Marikos Gesindel da sein würde.

Sonzu zuckte mehrmals zusammen, als Kaito ihm die Hände fesselte, die er anschliessend zu Fäusten ballte, um sie vom Zittern abzuhalten, was ihm nicht ganz gelang. Er hatte verloren. Ja, er wusste, was das bedeutete. Und er hätte sich am liebsten davon gemacht. Die Abmachung war ihm von Anfang an nichts wert gewesen, nur ein Mittel, um Kaito in seine Falle zu locken. Keine Sekunde hatte Sonzu damit gerechnet, dass es so ausgehen würde. Das Siegel war perfekt, er hatte es jahrelang entwickelt. Es war ihm unmöglich erschienen, dass Kaito oder irgendjemand sonst es brechen könnte.
Die Antwort auf seine Frage blieb er Kaito vorerst auch schuldig. Kein Ton ausser das Geräusch seiner unregelmässigen Atemzüge kam über seine Lippen und das war Sonzu ganz recht so. Verdammt, er war kurz vorm losheulen!
Er sah den Blitz nicht, der die Zuschauer erschrocken auseinander stieben liess und nahm auch das elektrische Kraftfeld, mit dem Tokomi ihn und Kaito vom Rest der Welt abschnitt, nicht wahr. Nicht einmal Tenshi vermochte zu ihnen durchzudringen. Tokomi besah sich die beiden kritisch, wechselte kurz ein paar Worte mit dem Kirin an seiner Seite, das sich daraufhin neben Sonzu und Kaito zu Boden sinken liess. Er zog den Blonden auf Hisuis Rücken und bat sie, ihn zu Misakis Haus zu tragen. Um Kaito kümmerte er sich selber, half ihm hoch und stützte ihn. "Ihr zwei seid schon irgendwie angsteinflössend", murmelte der Blitzkünstler beim Gedanken an Sonzus Wunden. Er hatte von etwas weiter weg zugesehen und die beiden hatten sich kaum gerührt, bis Sonzu zusammengebrochen war. Die Wunden stammten scheinbar von einem lauen Lüftchen, das ihn gestreift hatte und Tokomi konnte sich nicht wirklich vorstellen, was da alles gelaufen sein musste. Hinter sich hörte er jemanden ihre Namen rufen und wandte sich kurz um. Ronin stand inmitten der Menschen und wurde von allen Seiten bedrängt, war er doch ein Samurai und damit ein Hüter von Gesetz und Ordnung in dieser Stadt. Tokomi ignorierte ihn. Er konnte ihnen so ja doch nicht nachfolgen, auch wenn er das Gefühl hatte, mit dem entkräfteten Kaito als Anhängsel nur noch kriechend voranzukommen.

(Von Musu, weil das Forum grad nicht ging poste ich halt)

Tenshi hatte gerade zu Sonzu springen wollten und dem anderem Kerl, diesem verdammten Scheißkerl neben Sonzu, die Kehle durch beißen wollen. Sie hatte nicht länger die Größe eines kleinen Kätzchens, nein.
Sie war rasant auf die Größe einer ausgewachsenen Löwin angeschwollen, man hatte ihr förmlich beim Wachsen zusehen können. Doch noch ehe sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzten und Kaito in tausend kleine, blutige Fetzchen zerreißen konnte, erschuf ein gewisser jemand eine sehr wirkungsvolle Barriere zwischen ihnen.
Die Katze fauchte und sprang wieder gegen das Kraftfeld, das sich da direkt vor ihrer Schnauze aufgebaut hatte und musste zurückweichen. Sie warf einen prüfenden Blick zu Sonzu, der nur apathisch vor sich auf den Boden starrte, sich widerstandslos auf das Kirin hieven ließ.
Nur mäßig bekam die Katze den kleinen Tumult mit der hinter ihr ausgebrochen war. Sie meisten Leute wichen vor ihr zurück, eine zurückwogende Menschenmasse, die ihr Zentrum bei ihr hatte. Diese Leute hier sahen nicht unbedingt oft eine blaue Löwin, war wohl nicht in deren Tagesablauf inkludiert.
Tenshi knurrte, grollte vor Wut.
Dann drehte sie sich um, sprang mit gewaltigen Sätzen durch die Straßen, verscheuchte alles mit einem lauten Fauchen, das es wagte, in ihren Weg zu springen. Nebenbei wurde sie immer kleiner, hatte bald schon nur mehr die Größe eines kleinen Hundes. Doch ganz ließ sie sich nicht gehen, so kam sie schneller voran.
Innerhalb einer Rekordzeit erreichte sie Ronins Haus, hatte den Samurai selbst weit hinter sich gelassen, stürmte die Treppen hinauf und kratzte ungestüm an der Tür, sodass ihre Krallen tiefe Spuren hinterließen.
Nur Sekunden später wurde ihr geöffnet, Mariko hatte sie gehört und war beinahe sofort zur Tür gerannt.
Der Blick der Kunoichi richtete sich auf die Katze, die größer als sonst war. Alleine die Tatsache, dass Tenshi nicht heiter-fröhlich beim Fenster hereinschneite war für sie Grund zur Sorge.
Sie wusste, dass Tenshi normalerweise nicht so gerne die Treppen eines Menschenhauses benutzte. Ganz einfach, weil es die Katze für unwürdig hielt.
Doch nun sah das Wesen nicht im Mindesten heiter-fröhlich aus. Ganz im Gegenteil, Tenshi hatte nadelspitze Zähne und die Krallen ausgefahren. Das war nicht gut, erkannte Mariko, und blieb gleich auf der Schwelle stehen.
Etwas hatte die Katze wütend, je, regelrecht schäumend vor Wut gemacht. Und Mariko hatte so einen bösen Verdacht, was das sein könnte.
„Was ist, Tenshi?“, fragte sie scharf, nervös. „Sonzu ist! Der Dreckskerl hat sich besiegen lassen“, fauchte die Katze, wütend auf Sonzu, dass er so blöd war, wütend auf Kaito, der einfach nur beschissen war, wütend auf Tokomi, der sie aufgehalten hatte und auch ein Scheißkerl war, wütend auf Ronin, dass er nicht früher gekommen war, wütend auf Mariko, dass sie diese blöden Dinger nicht abbekam und zu allerletzt wütend auf sich selbst, dass sie eben doch nur eine Katze war und keinem eine große Hilfe war.
Mariko schwieg und deswegen redete sie einfach weiter, plusterte sich dabei wieder unglaublich auf. „Und er hat eine gottverdammte Abmachung getroffen. Als wäre er ein Grünschnabel, als könnte man ihn einfach übers Kreuz legen, wie als wäre er noch feucht hinter den Ohren! Weißt du, was er versprochen hat? Weißt du das?“
Sie wartete erst gar nicht auf Marikos Antwort, die war ihr ohnehin klar. Natürlich wusste sie nicht, was dieser Vollidiot getan hatte. Was für Scheiße er gebaut hatte!
„Er hat ihm gesagt, dass er brav ist! Versteht du? Er wird die Schnauze halten, egal was Kaito mit ihm anstellt. Er wird sich nicht wehren. Dieser Scheißkerl hat es sich verspielt! Er wird…er wird…“
Gegen Ende wurde die Katze immer leiser. Mariko war kalkweiß um die Nase.
„Ich weiß was Kaito tun wird!“, fuhr sie Tenshi an. Sie zitterte.
Blöd war sie auch nicht.
Und auch nicht taub.
Doch sie würde einen feuchten Dreck tun und einfach danebenstehen, die Hände in den Schoß legen und warten, bis sie sie holen kämen.
Nein, dieser Hurensohn würde sie kennenlernen. Er würde schon lernen, was es hieß sie herauszufordern. Der würde auf die Fresse fliegen. Keine Gnade.
Sie würde ihn umbringen. Dann konnte er vielleicht die Kreaturen der Hölle flachlegen. Aber seine Finger hatte er gefälligst von Sonzu fernzuhalten. Notfalls würde sie sie ihm auch einfach abhacken. Und sämtliche andere Gliedmaßen und seine Zunge abschneiden und die Augen ausstechen , bis Kaito einfach nur noch aus einem Kopf, Rumpf und seinem lächerlichen Teil bestehen würde.
Und dann würde sie ihn leben lassen.
Blind, stumm und unfähig sich selbstständig fortzubewegen, Jutsus zu erzeugen.
Allein.
Oh ja, das hörte sich gut an.
Verdammt gut.
Und da würde sie jetzt auch hinkommen.
Die Blonde drehte sich um und marschierte schnurstracks in die Wohnung zurück, in das Wohnzimmer. Sie hatte die Schnauze voll davon, sich einen Gegenstand suchen zu müssen. Ihr Weg führte sie in das Wohnzimmer , wo - vermutlich nur zu Verzierungszwecken - Ronins Ersatzschwert hing. Er verwendete es fast nie, trotzdem war es stets geschärft. Man wusste ja nicht, pflegte der Samurai zu sagen.
Bis jetzt hatte sich Mariko darüber lustig gemacht. Jetzt nutzte sie das verdammte Ding.
Sie nahm es aus seiner Halterung, schleppte es mit in die Küche.
Zeit, dieses andere lästige Ding loszuwerden.
Ihr war es egal, dass sie sich dabei vermutlich verletzen würde. Ihr war es auch egal, dass sie sich den Arm abhacken konnte, bei dem Versuch, nur das Metall zu treffen. Es gab immerhin auch eine 0,5%ige Change, dass sie korrekt traf und nur das Metall durchschnitt.
Außerdem, selbst wenn sie sich einen Streifen Haut abschlug, sie würde es sich nie verzeihen können, Sonzu im Stich gelassen zu haben.
Die Kunoichi legte den Arm locker auf die Ablagefläche Ronins und nahm das Schwert in die linke Hand, atmete einmal tief durch und ließ dann die Klinge herabsausen. Natürlich trat nicht die 0,5%ige Change ein, aber auch nicht die 50%ige, dass sie sich den Arm abschlug.
Sattdessen fehlte ihr ein ganzes Stück Haut am Unterarm. Doch das bemerkte sie nicht einmal wirklich, denn sie war frei.
Frei um denen das Fell über die Ohren zu ziehen. Frei um zu tun und zu lassen was sie wollte. Und im Moment wollte sie Köpfe rollen sehen.
Sie behielt das Schwert in der Hand und verschwendete auch kein Chakra darauf die Wunde zu heilen. Ein einfacher Verband musste für das Erste genügen. Mehr brauchte sie im Moment nicht und mehr kostete im Moment zu viel Kraft.
Die brauchte sie für etwas anderes.
„Wie groß kannst du werden?“, fragte sie die blaue Katze, die ihr Tun kommentarlos verfolgt hatte. Es erschien der Katze der Situation angemessen .
„Groß genug, um sie zwischen meinen Zehen zerquetschen zu können“, antwortete Tenshi. Grimmig nickte Mariko. „Das ist gut, das ist sogar sehr gut.“
Die Stadt? Die war ihr egal.
Sie zählte nicht, war nur der Schauplatz.
„Das werden wir auch sein müssen“, meinte sie und winkte die Katze zur Tür hinaus, knallte sie hinter sich zu und raste die Treppe hinab. Schon während des Laufens bemerkte sie, dass Tenshi ihr plötzlich bis zum Hüftknochen reichte, dann bis zur Brust.
Und als sie aus dem Haus stürmten, wuchs die Katze noch immer. Bald sprang die Blonde auf den Rücken der Katze und krallte sich in deren Fell.
Tenshi wusste wo sie hinmussten, rannte schneller. Sie wuchs nun nicht mehr, reichte allerdings trotzdem über die Menschen hinweg. Sie begegneten nicht vielen, aber die, die sie sahen, wichen vor ihnen zurück, verstanden nicht, was die Riesenkatze und dieses Mädchen hier wollten.
Verstanden gar nichts.
Doch Mariko ignorierte sie, sah stur nach vorne und duckte sich hinter Tenshis massigen Kopf, deren Maul gebleckte Zähne zeigte.
Sie holten ihre Feinde rasend schnell ein, immerhin waren die langsamer als Kleinkinder.
Lächerlich, dachte Mariko. Sie hätten wissen sollen, dass sie kommen würde.
Wie naiv, das nicht anzunehmen. Kaito war schwach, entkräftet. In diesem Zustand würde sie leichtes Spiel haben.
In der Luft auseinandernehmen.
Tenshi segelte über die Gruppe hinweg, landete und fuhr herum, ließ Mariko auf den Boden fallen und attackierte Tokomis Schild.
Wie schön das doch war, auf Vorsicht und Todesangst verzichten zu können.

Rokudo löste sich von der Wand, als er die Türe zuknallen hörte und kicherte. Das war schön, das war toll. Das war einfach BESSER!
Besser als er es sich vorgestellt hatte. Besser als es sich jeder vorgestellt hatte. Es war einfach aufregend.
Das Kichern wurde zu einem ausgelassenen Lachen. Oh das funktionierte alles wie am Schnürchen! Das war so wunderbar!
Und er würde es sehen können. Alles.
Das war es, was Sonzu nicht bedacht hatte, als er ihm seinen Willen zurückgegeben hatte. Er konnte kombinieren, er konnte agieren. Er konnte das Geschehen verfolgen. Er kam mit diesen Fesseln locker bis zu dem Fenster.
Also würde er auch von seiner Fähigkeit zu gehen, zu kombinieren und der des Agierens Gebrauch machen.
Wäre ja eine Schande, wenn er das nicht täte. Wirklich unverzeihlich.
Er schmunzelte, erhob sich und eilte hinüber zu dem vergitterten Ding, das ihn von der Außenwelt abschnitt.
Da draußen hingen so unglaublich hübsche Eiskristalle. Er wäre doch schade, wenn er die so missachten würde.
Die winzige Menge an Chakra, die die Fesseln erlaubten, reichte ihm völlig. Er hatte eben gelernt aus wenig viel zu machen. Damit würde er locker an das Geschehen herankommen.
Unheilvoll grinsend und mit klopfendem Herzen lehnte er seine Stirn gegen das Fenster.
Wunderschön dieser Eiszapfen, wirklich.