Aka

"Ich bin nur so höflich wie der Gastgeber selbst. Und was das kommende Spektakel angeht...naja...hab ich eine Wahl?" Sonzu lehnte an der Wand und bewegte sich kein Stück. Wenn Rokudo ihn dabei haben wollte, dann musste er ihn schon mitschleppen. Oder so.

"Hey, vergleichsweise zu den Ländern, mit denen ich zusammenarbeite, bin ich wirklich noch nett. Ich foltere dich nicht, ich lasse dich nicht vergessen...Aber egal. Nein du hast keine Wahl. Das haben wir schon beim letzten Mal geklärt", antwortete Rokudo und ging unbeirrt auf den Blonden zu.
Er würde ihn eben mitschleppen.

"Rumsitzen und nichts tun während ihr da eure Pläne ausheckt, ist manchmal Folter genug", murmelte Sonzu, verschränkte die Arme und wandte den Blick ab. Er wollte da nicht hin. Einfach nur, weil er nicht nach Rokudos Pfeife tanzen wollte. Und weil er wusste, dass Rikus Tod Mariko tief treffen würde. Ihn persönlich traf es... nicht ganz so tief. Er war sich da nicht so sicher. Erschreckender war eher die Tatsache, wie wenig Riku Rokudo entgegen zu setzen hatte.

Rokudo seufzte. "Tja, du wirst privilegiert behalndelt, gewöhn dich dran", meinte er und packte Sonzu am Arm.
Warum sollte er ihn irgendwie fürchten? Das musste er nicht.
Kompromisslos zog er ihn hinter sich her. Das hier war Klappe die Erste. Hoffentlich freute der Blonde sich schon ganz dolle darauf.

"Echt tolle Privilegien, mhm."
Warum zum Teufel wehrte er sich eigentlich nicht? Er musste sich doch nur los reissen und ganz schnell rennen... Na gut, das wäre erbärmlich, aber trotzdem, was hinderte ihn daran? Die Angst, es zu versauen?
~Riku?~, versuchte er den Knirps gedanklich zu finden. Er konnte ihn nicht einfach so gehen lassen. Das wäre nicht fair.

~S-Sonzu?!~, meldete sich der Schwarzhaarige ungläubig zu Wort. ~V-Verdammt wo steckst du? Mach dass du endlich hier raus kommst!~

Der Blonde schloss für einen Moment die Augen. Schön wärs...
~Dürfte schwierig werden, wenn ich keinen Eisspeer im Rücken will~, erklärte der Blonde Riku bedrückt.
~Für den Moment scheine ich war ganz sicher zu sein, aber du Riku... er will dich nicht am Leben lassen.~ Sonzu war sich ziemlich sicher, dass er Riku damit nichts Neues erzählte. Aber die Situation erschien ihm irgendwie unwirklich, sodass er einfach nciht wusste, was er sagen sollte.

Riku seufzte. ~Scheint als wäre meine ganze Rettungsaktion letztendlich völlig umsonst gewesen.~
Er wusste, dass man ihn nicht am Leben lassen würde. Dafür war er Rokudo zu oft zur Last gefallen.
Angestrengt versuchte der Schwarzhaarige sich zu regen, vielleicht doch noch zu fliehen, doch sein Körper schmerzte bereits bei der kleinsten Bewegung, ließ es nicht zu, dass er sich auch nur in irgendeiner Weise von der Stelle rührte. ~Auch wenn ich es nur ungern zugebe. Ich bin am Ende.~

~Mhm...~ Mehr wusste Sonzu gerade nicht zu sagen. Dazu gab es auch nicht mehr zu sagen. Am besten wäre es gewesen, wenn Riku Tokomis finale Attacke nicht überlebt hätte. Es hätte ihnen eine Menge Ärger erspart.
Aber jetzt war es so. Und so war nicht gerecht.
~Riku... Wir waren nie die besten Freunde oder so, aber... Es tut mir leid.
Falls du... Naja, falls du Mariko oder sonst wem etwas ausrichten willst... Sags mir. Ich will dafür sorgen, dass es sie erreicht, okee?~

~Sag ihr bitte...dass es mir leid tut. Alles. Unsere Trennung, Yugure, deine Folter, ihr Tod...Solange habe ich nur an mich selbst gedacht. Dabei bin ich im Grunde genommen nichts weiter als ein Schwächling. In Wirklichkeit habe ich es nicht einmal geschafft dich aus Rokudos Fängen zu befreien.
Stattdessen verliere ich Shiro und jetzt wahrscheinlich auch noch mein Leben.
Sonzu, du weißt ich bin nicht gerade der Typ, der sich gerne Fehler eingesteht, aber...Wenn nicht jetzt, wann dann?~

~Ja...schon klar~, antwortete Sonzu leise und schwieg dann.
Erst jetzt bemerkte er, dass Rokudo ihn ungeduldig hinter sich her zerren musste. Offenbar war er doch ziemlich abgeschweift. Sonzu ging einen Tick schneller, einfach nur, damit er nicht mehr über jede zweite Unebenheit im Boden stolperte, die es dank Tokomis Aktion jetzt zuhauf gab.
Wenige Schritte später aber hielt Sonzu vor einem weissen Schuppenberg inne. Das Eis um Shiro war getaut und hatte den Leichnam des Drachen freigegeben. Sonzu hob den Blick und suchte nach Kuro.

Wie aus dem Nichts stürzte sich Kuro aus dem Schatten heraus auf Rokudo und drückte diesen zu Boden. ~Abschaum! MÖRDER!~ fauchte er dem Eiskünstler entgegen, während er immer mehr Druck auf dessen Brustkorb ausübte.

Rokudo erschrak, als er auf einmal das Gewicht von gefühlten zehn Tonnen auf seinem Brustkorb spürte und dachte erst nun daran, dass er vielleicht handeln sollte. Der leblose Körper des Weißen hatte ihn einfach so zufrieden gestellt.
Er grub unter sich mit Hilfe seiner Fähigkeit eine flache Grube, ersetzte den Standpunkt von Kuros Füßen mit einer eisplatte und verbarg sich darunter.
Der Dunkelhaarige verzog das Gesicht, als die Botschaft in voller Lautstärke bei ihm eintraf. ~Hallo Kuro, gefällt dir was du siehst? Extra für dich aufgehoben...~

Der Schwarze bleckte knurrend die Zähne, völlig außer sich attackierte er die Eisplatte, unter welcher sich der Eiskünstler verbarg, riss mit seinen Klauen tiefe Furchen in das Gebilde.
Er würde Shiro rächen. Er würde Rokudo töten. Er würde...
~Kuro!~
Zögernd hielt der Drache inne, sein Körper bebte noch immer vor Zorn. Rikus Stimme hallte in seinem Geist wider.
~Hör auf!~
Zischend fixierte Kuro Rokudo durch die Eisdecke hindurch, verlor ihn keinen Moment aus den Augen.
~Wieso?! Diese Ratte hat es nicht verdient noch länger zu leben!~
~Lass ihn. Ich will dich nicht auch noch verlieren.~
~Shiro ist tot!~
~Und du wirst es auch sein, wenn du nicht bald von hier verschwindest!~
Der Schwarze zögerte kurz, dann nickte er langsam. ~Was ist mit dir?~
Ein schmales Lächeln bildete sich auf Rikus Lippen. ~Ich schätze hier trennen sich unsere Wege. Mach, dass du hier raus kommst!~

Sonzu zögerte kurz, während er dem Gespräch zwischen Kuro und Riku lauschte. Die beiden gaben sich offenbar keine Mühe mehr, Gespräche geheim zu halten.
Der Blonde warf einen Blick zu der Eisschicht unter Kuros Klauen. Rokudo war dort eingeschlossen. Kaito war nicht aufzufinden und Tokomi hatte sich erschöpft hinter ein paar Trümmer verzogen, um sich allenfalls vor Kuro zu schützen.
~Kuro~, wandte sich Sonzu an den Drachen, lief um ihn herum und landete mit einem Sprung auf seinem Rücken, wo er sich festklammern musste. Er war wirklich nicht in bester Verfassung.
~Kannst du mich hier raus bringen? Es tut mir leid um Riku, aber wir können nichts tun.~

Vor dem Drachen hatte sich bereits ein Dimensionstor aufgetan, doch dieser zögerte kurz, warf einen letzten, fragenden Blick zu Riku. Der Schwarzhaarige nickte. ~Macht endlich, dass ihr hier raus kommt.~
Kurz nahm Kuro Anlauf, dann hielt er auch schon auf das Tor zu. ~Halt dich gut fest Sonzu.~, sandte er dem Blonden noch per Gedanken, ehe er sich vom Boden abstieß, um das Portal zu durchqueren.

~Mach ich~, erwiderte Sonzu, spürte aber noch im selben Moment, wie ihm sein Halt plötzlich zu entgleiten begann. Kuros Kopf war bereits in dem Dimensionstor verschwunden, als sich plötzlich eine unsichtbare Kraft gegen Sonzu stemmte und ihn vom Rücken des Drachen hob. Ehe der Blonde so recht wusste, wie ihm geschah, fühlte er, wie er unsanft auf den Boden prallte. Ein Blick nach oben zeigte ihm nur noch, wie der Drache ganz in dem Tor verschwand, das sich hinter ihm schloss.
Ein Pochen begann sich in seinem Kopf breit zu machen, als er eine Gestalt wahr nahm, die offenbar aus dem Nichts kommend plötzlich leichtfüssig neben ihm landete.
"Tut mir ja leid", hörte er sie mit kindlicher Stimme sagen, "aber ich konnte nicht zu lassen, dass du weg gehst."
Verwundert wollte Sonzu sich aufsetzen, wurde aber von einer Hand gestoppt, die ihn bestimmt wieder zu Boden drückte. Über sich erblickte er das Gesicht eines Mädchens, nicht älter als Riku, mit weissen Haaren und rotvioletten Augen. "Nein nein, du musst da bleiben. Rokudo würde sich gar nicht freuen, wenn du ihn hier einfach zurück lassen würdest", sprach sie ruhig weiter, in einer Tonlage, in der man sonst vielleicht einem kleinen Kind etwas erklärte.
"Ich kann es nicht ertragen, Rokudo unglücklich zu sehen. Das verstehst du doch sicher", fuhr sie fort und auf ihrem Gesicht zeigte sich ein freundliches Lächeln, während in Sonzus Brust, dort wo ihre Hand lag, ein warmes, kribbelndes Gefühl aufkam. Plötzlich fühlte er sich matt und kraftlos. Seine Augen weiteten sich und er wollte etwas sagen, doch das weisshaarige Mädchen erhob sich just in diesem Moment und wandte sich von ihm ab, der Eisplatte zu, unter der Rokudo sich bisher verborgen hatte.

Besagte Platte splitterte und Rokudo schob diese Bruchstücke von sich.
"Danke Arisu", meinte er lächelnd und kam auf die Füße, warf einen kurzen Blick zu Sonzu. "Wirst du mir verraten, wes du mit ihm gemacht hast?", fragte er neugierig.
Dass der Drache entkommen war war nicht so schlimm, aber Sonzu hätte ihn etwas sehr geärgert. Riku hätte es jedenfalls ausbaden müssen.

Sonzu drehte bei der Frage den Kopf, obwohl er kaum die Augen offen halten konnte. Aber das interessierte ihn jetzt verflucht nochmal auch.
"Ach das, das war ganz einfach. Basiert auf sowas wie Diffusion und Osmose. Wo kein Chakra ist, will welches hin, und da es bei mir nicht bleibt, fliesst immer mehr nach", erklärte Arisu.
-Kleines Biest-, dachte sich Sonzu. Also hatte sie ihm praktisch seine ganze Kraft ausgesaugt oder so ähnlich.

"Ach, ich hab dich vermisst", seufzte Rokudo. Hatte er.
Mit ihr war es so schrecklich einfach unangenehme Personen ruhig zu stellen. Wundervoll und so schrecklich einfach.
"Naja, wir haben ja jetzt noch etwas, worum wir uns kümmern müssen. Immerhin will da etwas beendet werden", meinte er und wandte sich zu Riku.

"Nein wie freundlich." Der Schwarzhaarige hob den Kopf, blickte Rokudo eisig entgegen. Auch wenn er wusste, dass er wohl nicht mehr lange leben würde bemühte er sich um eine klare Stimme, versuchte seine Angst vor dem Eiskünstler zu verbergen.

"Ah, endlich erkennst du wie toll ich in Wahrheit bin. Wenn du das doch bloß früher erkannt hättest! Dann wäre es so schön mit dir geworden. Aber nein, du musstest dich ja von deinen Gefühlen zu der lieben Mariko überwältigen lassen. Genau wie die davor.
Und damit wären wir bei dem, dem du das ganze zu verdanken hast. Appllaus für dich, Sonzu, haste fein gemacht.", lobte er den Blonden spöttisch und wandte sich dann wieder an Riku.
"Du wärest so ein wunderbarere Verbündeter geworden. Weißt du noch, damals, als du ihn da umbringen wolltest? Da warst du perfekt. Warum ich euch damals entkommen lassen habe? Nun, ich hätte alles hier verpasst, nicht wahr? Vermutlich war ich viel zu baff... Aber wie auch immer, jetzt sind wir ja hier."

"Gern geschehn", brummte Sonzu sarkastisch, während er ausdruckslos an die Decke starrte. Na immerhin hatte er Rokudos Pläne bereits einmal durchkreuzen können. Unfreiwilligerweise. Aber der Schwarzhaarige hatte recht, damit hatte der ganze Mist hier angefangen. Mit seiner Rückkehr zu Mariko. Andererseits hatte die ja angefangen, indem sie ihn persönlich zu sich beordert hatte.

Tokomi hatte sich in der Zeit hinter seinem Felsen hervor getraut und setzt sich jetzt etwas neben Sonzu auf den Boden. Wo er den Blonden da so rumliegen sah, überlegte er sich, dass er sich wohl auch möglichst bald aufs Ohr hauen würde. Der Kampf war doch ziemlich anstrengend gewesen. Aber immerhin hatte er erreicht, was sie wollten. Selbstzufrieden grinsend blickte er zu Riku hinüber.

"Damals war ich also perfekt für dich? Nein wie schade, dass es anders gekommen ist." Riku hob gespielt enttäuscht eine Augenbraue, ehe er sein Gesicht zu einer bedauernden Miene verzog. "Und trotzdem bereue ich nichts. Höchstens dich nicht bei der ersten Gelegenheit, die sich mir bat, getötet zu haben."
Die ganze Sache mit Sonzu ließ er aus. Zwar sah Riku den Blonden nicht unbedingt als Freund an, aber er hasste ihn auch nicht mehr. Man könnte sagen zwischen ihnen sei mit der Zeit eine Art 'neutrales Gebiet' entstanden. Überwiegend Mariko zuliebe versteht sich.
Der Schwarzhaarige seufzte. Er sah keinen Sinn darin jetzt noch mit irgendwem über irgendeine Schuld zu diskutieren. Jeder war irgendwo an der ganzen Sache beteilligt. Punkt. Aus. Ende.

Kaito hatte währenddessen seine Bewegungsfreiheit zurückgewonnen und sich sogleich auf seine Füße erhoben. Rikus Lage quittierte er mit einem lediglich angedeuteten Lächeln. Er hatte noch so viel mit dem Kleinen vorgehabt, doch leider hatte der ihm frühzeitig den Spaß verdorben. Der Blauäugige seufzte, während er neben Tokomi trat. Lebend würde Riku hier sowieso nicht mehr rauskommen.

[Ich bin wieder aus dem Urlaub zurück!^^ Hey Leute :3]

"Na? Zufrieden mit meiner Arbeit?", murmelte Tokomi an den Älteren gerichtet. Er hatte ja eigentlich nur zu Ende geführt, was Kaito angefangen hatte.
Dabei liess er den Blick auf Riku und Rokudo gerichtet. Laberten die jetzt noch lange? Das während des Kampfes freigesetzte Adrenalin war verschwunden und Tokomi war einfach nur noch müde. Dieses Geplänkel hier war absolut nichts für ihn und er fand es auch ziemlich unnötig, was er ebenfalls durch einen leisen Seufzer ausdrückte.

"Bei erster sich bietender Gelegenheit?"
Rokudo schüttelte den Kopf. Er hätte es wissen müssen, Rikus Hirn war zu schlecht ausgestattet um das zu begreifen. Da gingen wohl alle Nervenzellen für die Fähigkeit drauf, ziemlich kontraproduktiv.
Er beschloss, kein Wort mehr an diese Zeitverschwendung zu vergeuden. Das war, was für eine Wortwiederholung, eine Zeitverschwendung.
Der Dunkelhaarige zog das Messer und setzte es dem Jüngeren auf die Brust, die Spitze zeigte direkt auf dasrunterliegende, schlagende Herz. Keine Abschiedsworte, keine Gefühle, die sich in Rokudo regten.
Nur Gleichgültigkeit.
Er stieß zu